Wiener Biokreislaufwirtschaft

Weizenfeld umrandet von fünf kreisförmig angeordneten grünen Pfeilen

Wiener Biokreislaufwirtschaft

Unter Wiener Biokreislaufwirtschaft ist die Rückführung von organischen Abfällen über den Lebenszyklus hinaus in den Produktionsprozess zu verstehen. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, organische Abfälle zu nutzen, da sie zu wertvoll für den Restmüll sind. Gleichzeitig reduziert die Trennung von organischen Abfällen die Menge an Restmüll.

Biologische Abfälle sollen bestmöglich wiederverwertet werden. Dabei wird darauf geachtet, dass die unterschiedlichen Arten von organischen Abfällen der effektivsten Nutzung zugeführt werden.


Wiederverwertung organischer Abfälle

Kompost

Für Kompost werden ausschließlich hochwertige, pflanzliche Abfälle verwendet. Dadurch entsteht ein Kompost, der in der biologischen Landwirtschaft eingesetzt werden kann. Bis zu einem halben Kubikmeter Kompost aus biogenen Abfällen kann je nach Verfügbarkeit auf den Mistplätzen - mit Ausnahme des Mistplatzes in Ottakring - kostenlos abgeholt werden. Da es sich um ein natürliches Produkt handelt, können Lieferengpässe entstehen.

Biogas

Viele organische Abfälle können aufgrund ihrer hohen Wassergehalte nicht kompostiert werden. Dafür sind sie für die so genannte anaerobe Behandlung (Vergärung) wie geschaffen. Eine solche Vergärungsanlage, die Biogas Wien, ist im September 2007 auf dem Gelände des Umweltzentrums Simmering in Betrieb gegangen.

In der Anlage werden pro Jahr insgesamt 22.000 Tonnen an Küchenabfällen verwertet. Mit der Biogas-Aufbereitungsanlage wird durch ein spezielles Verfahren Biogas in Biomethan umgewandelt. So kann es ins Wiener Gasnetz eingespeist werden. Die Anlage erzeugt jährlich über eine Million Kubikmeter Kohlenstoffdioxid-neutrales Biomethan. 900 Wiener Haushalte werden damit umweltfreundlich mit Bio-Erdgas versorgt. Das spart jährlich 3.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid.

Die angelieferten Materialien stammen vorwiegend aus Großküchen, Kantinen, Restaurants und sonstigen Verpflegungsstätten, wie zum Beispiel aus den Küchen des Wiener Gesundheitsverbunds. In der Biogas-Anlage werden auch Inhalte der Biotonnen aus den innerstädtischen Bezirken Wiens verarbeitet. Durch diese Vorgangsweise wird garantiert, dass alle in Wien anfallenden vergärbaren Bioabfälle in einer der modernsten Anlagen der Welt behandelt werden können.

Biomasseverbrennung

Biomasse aus Holz ist weder kompostierbar noch zur Biogaserzeugung geeignet. Sie wird daher für die direkte Energieerzeugung durch Verbrennung verwendet. Wien Energie betreibt seit 2006 gemeinsam mit der Österreichischen Bundesforste AG das Biomassekraftwerk Simmering. Diese Energiegewinnung ist sauber und sicher: Biomasse ist in unmittelbarer Nähe verfügbar und muss nicht wie fossile Ressourcen importiert werden. Bei einem Wirkungsgrad von über 80 Prozent können durch Auskopplung von Fernwärme durchschnittlich rund 12.000 Haushalte mit Wärme und rund 48.000 Haushalte mit Strom versorgt werden.

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