Haus und Wohnung - lärmmindernd bauen und sanieren
Für eine gute Wohnqualität ist der Schutz vor Lärm und unerwünschten Geräuschen wichtig. Darum sollte bereits bei der Planung eines Hauses auf ausreichenden Schallschutz geachtet werden. Aber auch durch die Sanierung einzelner Bauteile - von der Außenwand über die Fenster bis hin zu Tür und Dach - kann ein ruhigeres Wohnambiente geschaffen werden.
Tipps zur Lärmminderung
Die Wiener Lärmfibel nimmt auf die Bedürfnisse der Wienerinnen und Wiener nach Ruhe Bezug. Sie stellt für die Planerinnen und Planer der Fachdienststellen und der Privatwirtschaft sowie die Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger Entscheidungshilfen zur Verfügung, um bei unterschiedlichen Projekten das Thema Umgebungslärm aufgreifen und mit gestalterischen Aspekten aktiv zur Lärmbekämpfung beizutragen zu können.
Wiener Lärmfibel - Lärm und Ruhe in der Stadt gestalten - Broschüre bestellen oder herunterladen
Je mehr Lärm draußen, desto besser soll der Lärmschutz sein
Für die einzelnen Bauteile sind Mindestanforderungen an die Schalldämmung vorgeschrieben. Darüber hinaus ist es wichtig, dass das optimale Schalldämmmaß nach dem herrschenden Außenlärmpegel gewählt werden sollte. Im Zweifelsfall sollten die Empfehlungen in der ÖNORM B 8115-2 berücksichtigt werden. Denn sie sind auf die Lage der Gebäude abgestimmt. Das heißt, wohnt man in einer ruhigen Gegend, dann reicht laut ÖNORM ein geringerer Schallschutz. An lauten Standorten sollte man sich unbedingt an die ÖNORM B 8115-2 halten.
Der Schallschutz nach der Wiener Bauordnung ist jedenfalls einzuhalten, auch wenn die ÖNORM einen geringeren Schallschutz als ausreichend bezeichnet.
Richtige Grundrissplanung
Schon bei der Planung kann spätere Lärmbelästigung vermieden werden. Als Faustregel gilt: Räume, in denen es unbedingt ruhig sein soll, wie beispielsweise Kinder- und Schlafzimmer, sollten nicht zur Straßenseite hin orientiert werden.
Fenster fachgerecht einbauen
Beim Lärmschutz ist nicht nur die Qualität der Außenwände entscheidend. Auch die Fenster beeinflussen maßgeblich, ob eine Fassade gut vor Lärm abschirmt. Dabei kommt es jedoch nicht nur auf das Fensterglas an. Der Schall dringt auch noch durch andere Stellen im und rund ums Fenster ein. Zum Beispiel durch den Fensterrahmen oder durch undichte Stellen zwischen Flügelrahmen und dem Fensterstock oder zwischen Fensterstock und Außenwand. Werden die Fenster nicht sorgfältig eingebaut, kann die erreichte Schalldämmung um bis zu zehn Dezibel schlechter sein als bei fachgerechtem Einbau. Am besten sollte man sich bei der Fachhändlerin bzw. beim Fachhändler informieren, welches Schalldämmmaß die neuen Fenster oder das Material, aus dem die Außenwand gebaut wird, aufweist. Es sollte darauf geachtet werden, dass neue Fenster fachgerecht und sorgfältig eingebaut werden.
Fenstersanieren lohnt sich
Es müssen nicht immer neue Fenster sein. Oft kann der Lärmschutz durch eine Fenstersanierung erhöht werden. Undichte Stellen zwischen den Flügelrahmen und dem Fensterstock oder zwischen Fensterstock und Außenwand können abgedichtet werden. Auch die Fensterrahmen lassen sich von Profis reparieren. Alte Kastenfenster, die noch gut in Schuss sind, schützen von allen Fenstermodellen am besten vor Lärm. Im Zweifelsfall sollte ein Profi befragt werden, ob eine Sanierung mehr Vorteile bringt als der Einbau neuer Fenster.
Rollläden verbessern Lärm- und Schallschutz
Ein Rollladen vor dem Fenster garantiert ruhigere Nächte. Beim Einbau ist wichtig, dass der Abstand zwischen Fenstern und Rollläden mindestens zehn Zentimeter beträgt. Die Rollläden sollten natürlich ebenfalls schallgedämmt eingebaut sein.
OIB-Richtlinie 5 - Schallschutz: 1,5 MB PDF
Wärmedämmung bei massiven Mauern
Wird bei massivem Mauerwerk eine Fassadendämmung durchgeführt, um Energie zu sparen, heißt es aufpassen: Wird nämlich ein Wärmedämmverbundsystem mit expandiertem Polystyrol (Styropor) aufgebracht, kann sich der Schallschutz des massiven Mauerwerkes verschlechtern.
Um dies zu verhindern, gibt es mehrere Alternativen: zum Beispiel Wärmedämmsysteme aus Mineralwolle oder Systeme mit vorgehängten, hinterlüfteten Fassadenverkleidungen.
Auch wenn die Fassade mit Styropor gedämmt wird, kann unter bestimmten Voraussetzungen vermieden werden, dass der Lärmschutz darunter leidet. Der geringere Schallschutz kann, sofern große Fensterflächen vorhanden sind, durch den Einbau von neuen Fenstern mit einem höheren Schalldämmmaß ausgeglichen werden. Das Schalldämmmaß der Wand insgesamt bleibt so gleich groß.
Kontakt
Die Abteilung Technische Stadterneuerung (MA 25) bietet vielfältige Informationen, Beratung und Service im Bereich der gesamten Wohnbautechnik.
Stadt Wien | Umweltschutz
Kontaktformular