Lärm - Auswirkungen auf die Gesundheit

Blasmusikkapelle

Das Ohr ist unser sensibelstes Organ. Unser Gehör ist rund zehnmillionenmal empfindlicher als unser Tastsinn. Eine Zerstörung der empfindlichen Sinneszellen im Innenohr kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. Deshalb ist ein konsequenter Schutz des Ohrs vor lauten Geräuschen wichtig.


Ruhebedürfnis

Auf das Bedürfnis des menschlichen Organismus nach Ruhe wird in der Wiener Lärmfibel eingegangen. Die Broschüre stellt für die Planer*innen der Fachdienststellen und der Privatwirtschaft sowie die Entscheidungsträger*innen Entscheidungshilfen zur Verfügung, um bei unterschiedlichen Projekten das Thema Umgebungslärm aufgreifen und mit gestalterischen Aspekten aktiv zur Lärmbekämpfung beizutragen zu können.

Wiener Lärmfibel - Lärm und Ruhe in der Stadt gestalten - Broschüre bestellen oder herunterladen

Was passiert, wenn es zu laut ist?

Störungen des Schlafs

Das Ohr schläft nie - akustisch sind wir immer wach. Auch nachts werden wir rechtzeitig vor Gefahren gewarnt. Das war früher für das Überleben wichtig. Heute kann es zu gesundheitlichen Schäden führen.

Schlaf dient der Erholung von Geist und Körper. Er steht auch mit der Regulation des Stoffwechsels in Zusammenhang und ist für die Erhaltung der Gesundheit von essentieller Bedeutung. Störungen der Schlafqualität und Schlafdauer können zu einer Beeinträchtigung des Wohlbefindens und zu Fehlsteuerungen von Organfunktionen und Stoffwechselvorgängen führen.

Als Grenzwerte für einen erholsamen Nachtschlaf empfiehlt die WHO einen Zielwert von 30 Dezibel für den Dauerschallpegel sowie 40 Dezibel für den Maximalpegel am Ohr der Schlafenden. Mit normal schließenden Fenstern wird das bei einem Dauerschallpegel von 45 Dezibel und bei einem Maximalpegel von 55 Dezibel im Freien gewährleistet.

Auswirkungen auf das Gehör

Zu laute Geräusche können das Ohr und seine Sinneszellen vorübergehend oder dauerhaft schädigen. Auch als angenehm empfundene Geräusche wie laute Musik können die Gesundheit schädigen. Je nach Schallpegel und Dauer der Einwirkung unterscheiden sich die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit:

  • Lärm bis 85 Dezibel kann den Organismus durch die Stress- oder Alarmreaktionen, die er auslöst, stören (zum Beispiel Verdauung, Herztätigkeit, Blutdruck). Besonders empfindlich ist der menschliche Körper für Geräusche, die Ruhe- und Erholungsphasen in der Nacht beeinträchtigen.
  • Lärm im Bereich von 80 bis 85 Dezibel kann die empfindlichen Härchenzellen im Innenohr schädigen. Diese Form der Schädigung kann vorübergehend oder dauerhaft sein.
  • Ist jemand dauerhaft Geräuschen von über 85 Dezibel ausgesetzt, kann dies über die Jahre zu einer Überforderung der Härchenzellen führen. Diese degenerieren aufgrund der Überlastung. Es setzt ein Hörverlust ein, der meist bei einer Tonhöhe von 4000 Hertz (hohe Töne) beginnt.
  • Bei Schallpegeln von 140 bis 160 Dezibel können Schalltraumata die Folge sein. Diese treten akut oder chronisch auf. Ein typisches akutes Schalltrauma ist das Knalltrauma, zum Beispiel bei einem Schuss. Die Härchenzellen können trotz der kurzen Dauer durch die hohe Schallenergie physisch dauerhaft geschädigt werden.

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