Aktuelle Maßnahmen gegen Hitzeinseln

Neue Parks, mehr Wasserspielmöglichkeiten, Nebelduschen und Bäume bringen Abkühlung in die Stadt.

Frau und Mann befüllen eine Wasserflasche am mobilen Trinkbrunnen

Die Stadt Wien sagt der klimawandelbedingten Hitze in der Stadt den Kampf an. Allein 2019 gab es in Wien 40 Nächte, in denen die Temperatur nicht unter 20 Grad fiel (Tropennächte). Die Stadt kühlt aufgrund der aufgeheizten Betonflächen nicht mehr ausreichend ab. Es bilden sich sogenannte "Hitzeinseln". Diese belasten vor allem die Bevölkerung in dichtverbauten Gebieten.

Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky: "Durch die Klimakrise verursachte Hitzewellen zählen mittlerweile zu den weltweit häufigsten Naturkatastrophen - und sie betreffen dicht besiedelte Städte wie Wien besonders. Wir müssen deshalb nicht nur alles tun, um die Klimakrise aufzuhalten, sondern auch unsere Stadt abkühlen. Mit mehr Grün und Cooling-Maßnahmen wollen wir die Lebensqualität in Wien noch steigern."


Mehr Parks, Grünflächen und Bäume

Grünflächen helfen dabei, die Stadt kühler zu halten. Zusätzlich zu den über 1.000 bestehenden Parks werden daher weitere Grünräume geschaffen, um die Hitzeinseln abzukühlen.

  • Von 2021 bis 2025 entstehen 400.000 Quadratmeter neue und umgestaltete Grünflächen, zum Beispiel:
    • Elinor-Ostrom-Park in der Seestadt Nord: rund 30.000 Quadratmeter groß, Eröffnung erfolgte am 29. Oktober 2021
    • Nordbahnhof - Freie Mitte: Der 1. Teilbereich "Stadtwildnis" wurde am 4. November 2021 eröffnet, 2 weitere Teilbereiche folgten 2022. Die gesamte 9,3 Hektar große Parkanlage wird bis voraussichtlich 2025 fertiggestellt.
    • Stadtpark Atzgersdorf: Diese neue rund 27.000 Quadratmeter große Parkanlage wurde im Frühjahr 2023 eröffnet.
  • 60 Kilometer gratis Badestrände: Das Angebot wird laufend ausgebaut.
  • Über 500.000 Stadtbäume: Jährlich werden bis zu 4.500 Bäume neu gepflanzt.

Nebelduschen im öffentlichen Raum

Durch Nebelduschen werden feine Tröpfchen versprüht. Sie senken damit die Umgebungstemperatur im öffentlichen Raum. Sie werden aktiviert, wenn über einen längeren Zeitraum eine Höchsttemperatur von circa 27 Grad Celsius herrscht, oder die Temperatur in der Nacht nicht mehr unter 20 Grad Celsius fällt.

Über 300 Nebelduschen in unterschiedlicher Ausführung stehen den Wiener*innen zur Abkühlung zur Verfügung.

Stadt fördert Projekte mit 20 Millionen Euro pro Jahr

Mit dem Förderprogramm "Lebenswerte Klimamusterstadt" werden nachhaltige Klimawandel-Anpassungsmaßnahmen bis 2025 ermöglicht. Pro Jahr stehen 20 Millionen Euro für Projekte der Bezirke im Kampf gegen die Folgen des Klimawandels zur Verfügung. Damit werden Umbau-Maßnahmen gefördert, die das Mikroklima positiv verändern und die Aufenthaltsqualität steigern. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Entsiegelung von Flächen durch Schaffung von Grünraum und Wasserflächen, Brunnen oder Wasserspielen als lokale Kühlzonen
  • Pflanzung von Bäumen, Begrünung von Parkstreifen durch Einsatz von Modulen aus dem Programm "Raus aus dem Asphalt": Coole Parks und neue Bäume
  • Einsatz des Schwammstadt-Prinzips
  • Förderung der Schaffung von Grätzl-Hauptplätzen mit mehr Grünanteil, höherer Aufenthaltsqualität und mehr Möglichkeiten für regionale Nutzung (zum Beispiel Märkte oder kleine Veranstaltungen)

"Lebenswerte Klimamusterstadt" bringt 100 Millionen Euro für die Bezirke

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