Landwirtschaft - Statistiken
Wien ist eine grüne Stadt mit Parks, dem Wienerwald, fast einem Viertel Anteil am Nationalpark Donau-Auen und nicht unbeträchtlichen Landwirtschaftsflächen. Rund ein Drittel der Grünflächen in Wien werden landwirtschaftlich genützt. Die häufigsten Nutzpflanzen sind Brotgetreide, Zuckerrüben und Gemüse - im Freiland oder in Glashäusern.
Die Landwirtschaft prägt in einigen Bezirken Wiens noch immer die Landschaft. Der Ackerbau wird am Südrand (10. Bezirk) sowie im Norden und Osten der Stadt (21. und 22. Bezirk) betrieben. Der Erwerbsgartenbau ist im 11. und 22. Bezirk konzentriert. Die Weingärten erstrecken sich an den Hängen des Kahlenbergs und Nußbergs sowie am Fuß des Bisambergs. Wie in den vergangenen Jahren lag die Bundeshauptstadt bei der Fruchtgemüseproduktion (Gurken, Paradeiser, Melanzani et cetera) an erster Stelle im Vergleich mit den anderen Bundesländern. Auch bei der Ernte von Petersilie liegt Wien an vorderer Stelle.
Daten
Die Daten und Tabellen zum Thema finden Sie auch im Statistischen Jahrbuch der Stadt Wien (Kapitel 14).
Übersichts-Tabellen
- Land- und forstwirtschaftliche Betriebe in Wien 2013, 2016 und 2020 (Jahrbuch-Tabelle 14.1.1)
Titel |
Jahrbuch- |
Zeitraum |
Download |
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Land- und forstwirtschaftliche Betriebe in Wien |
14.1.1 |
seit 2007 |
|
Rebflächen in Wien nach Weinsorten |
14.1.2 |
2023 |
|
Rebflächen in Wien nach Katastralgemeinden |
14.1.3 |
2023 |
|
Weinernte nach Bundesländern |
14.1.4 |
2022 |
|
Gemüseproduktion in Wien und Österreich – Anbauflächen und Ernteergebnisse |
14.1.5 |
2022 |
|
Gemüseproduktion in den Bundesländern nach Produktgruppen |
14.1.6 |
2022 |
|
Viehzählungen in Wien |
14.2.1 |
seit 1991 |
|
Tierärzt*innen in Wien nach Geschlecht |
14.2.2 |
seit 2003 |
|
Wildabschuss und Fallwild in den Jagdgebieten der Stadt Wien nach Wildarten |
14.3.1 |
seit 2013 |
|
Wildabschuss und Fallwild in den Jagdgebieten der Stadt Wien nach Wildarten |
14.3.2 |
2022 |
Erläuterungen
Wirtschaftsdaten
Agrarstrukturerhebungen sind eine der wichtigsten Quellen agrarstatistischer Informationen über den Bereich der Land- und Forstwirtschaft. Ziel ist die Gewinnung aktueller und wirklichkeitsnaher Ergebnisse über die Strukturverhältnisse in der österreichischen Land- und Forstwirtschaft. Die hier publizierten Daten über die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe nach Betriebsformen sind den Wiener Ergebnissen dieser Strukturerhebung entnommen. Die meisten Betriebe in Wien sind Gartenbau- und Dauerkulturbetriebe, auch Marktfruchtbetriebe machen eine hohe Zahl aus.
Landwirtschaftliche Produktion
Die Wiener Lebensqualität hängt auch mit weitreichenden Grünflächen in der Stadt zusammen, von denen 30,6 % landwirtschaftlich genützt werden. Wien ist die einzige Großstadt mit Weinbau innerhalb der Stadtgrenze. Die meisten Rebflächen befinden sich in der Katastralgemeinde Stammersdorf im 21. Wiener Gemeindebezirk. Die Angaben über die Rebflächen in Wien werden von den Winzer*innen an die Stadt Wien Wasserrecht geliefert und von dieser in das Rebflächenverzeichnis eingegeben. Der Unterschied des Flächenausmaßes der Rebflächen nach Katastralgemeinden von den Rebflächen nach Weinsorten liegt darin, dass bei den Flächenangaben nach Katastralgemeinden auch Flächen von gepflanzten aber noch nicht im Ertrag stehenden ("Rodung abgelaufen"), sowie von gerodeten und noch in Besitz des Eigentümers stehenden Rebflächen und von verwilderten Rebflächen miteinbezogen wurden. Die Ergebnisse der Weinernte stammen von der Statistik Austria.
Die Gemüseernteerhebung erfolgt jährlich durch Befragung der Gemüsebaureferent*innen der Landwirtschaftskammern der österreichischen Bundesländer und der Erzeugerorganisationen. Die gegen Ende Oktober nach Bundesländern und Gemüsearten erhobenen Erträge für Gartenbau- und Feldgemüse werden mittels der jeweils aktuellsten Flächenauswertung laut letzter Gartenbau- und Feldgemüsebauerhebung auf die Gesamtproduktion hochgerechnet. In den Jahren zwischen diesen Flächenerhebungen werden die Gemüseflächen im Zuge der jährlichen Ernteerhebung durch die Gemüsebaureferent*innen der Landwirtschaftskammern und laut Auskunft der Erzeugergenossenschaften fortgeschrieben. Die endgültigen Ergebnisse der Gemüseernteerhebung werden durch die Statistik Austria veröffentlicht.
Viehzählungen und Tierärzt*innen
Die Allgemeine Viehzählung – eine Stichprobenerhebung – ermittelt standortbezogen den Bestand an Schweinen, Schafen und Ziegen und liefert somit regelmäßig Informationen über den Bestand an Nutztierarten. Der Rinderbestand wird über eine Auswertung der zentralen Rinderdatenbank ermittelt, die von der Agrarmarkt Austria betrieben wird. Zusammengeführt werden die Verwaltungsdaten von der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft, die auch die anschließende Aufbereitung der Ergebnisse vornimmt.
Die Statistik der Tierärzt*innen, die von der Österreichischen Tierärztekammer erstellt wird, umfasst die ordentlichen Pflichtmitglieder mit und ohne freiberufliche Tätigkeit, das heißt nur jene Pflichtmitglieder, die ihren Beruf noch ausüben. Pensionierte Tierärzt*innen, die eine Altersunterstützung aus dem Versorgungsfonds erhalten beziehungsweise dem Versorgungsfonds und/oder der Sterbekasse freiwillig angehören, sowie freiwillige Mitglieder sind in der hier publizierten Statistik nicht enthalten.
Wildabschuss und Wildverlust
Die Zahl der Wildabschüsse und Wildverluste in den Jagdgebieten der Stadt Wien wird jährlich von der Stadt Wien Wasserrecht, welche auch für das Jagdwesen in Wien zuständig ist, an die Statistik Austria gemeldet und in der Jagdstatistik veröffentlicht. Diese Daten beziehen sich nur auf das Stadtgebiet von Wien.
Definitionen
- Betriebsform: Kennzeichnet in der Agrarstrukturerhebung die wirtschaftliche Ausrichtung eines Betriebes, das heißt seinen Produktionsschwerpunkt und damit auch seinen Spezialisierungsgrad. Die Berechnung der Betriebsform erfolgt auf Basis des relativen Beitrages der verschiedenen Betriebszweige zum gesamten Standarddeckungsbeitrag eines Betriebes beziehungsweise ab 2010 auf Basis der Verteilung des Standardoutputs (siehe Statistik Austria, Standard-Dokumentation Metainformationen zur Agrarstrukturerhebung).
- Dauerkulturbetriebe: Betriebe, die mindestens 50 % ihres betrieblichen Standarddeckungsbeitrags aus der Produktion folgender Dauerkulturen erzielten: Obstanlagen einschließlich Beerenobst (ohne Erdbeeren) und Weingärten, Christbaumkulturen.
- Forstbetriebe: Betriebe, die mindestens 50 % ihres betrieblichen Standarddeckungsbeitrags aus der Forstwirtschaft erzielten. Ab 2010: Betriebe, deren Anteil des Standardoutput Forstwirtschaft mehr als 1/3 des Gesamtstandardoutput (Landwirtschaft+Gartenbau+Forstwirtschaft) beträgt und der Standardoutput Forstwirtschaft größer ist als der Standardoutput Gartenbau: Wald, Energieholzflächen, Forstgärten.
- Futterbaubetriebe: Betriebe, die mindestens 50 % ihres betrieblichen Standarddeckungsbeitrags aus dem Futterbau für Rinder, Schafe, Ziegen und sonstiger Tiere (Zuchtwild in Fleischproduktionsgattern et cetera) erzielten. Ab 2010: Betriebe, deren Anteil des Standardoutput Futterbau mehr als 2/3 des Standardoutput Landwirtschaft und Gartenbau beträgt.
- Gartenbaubetriebe: Betriebe, die mindestens 50 % ihres betrieblichen Standarddeckungsbeitrags aus dem Gartenbau erzielten: Gemüse im Freiland (Gartenbau), Gemüse unter Glas beziehungsweise Folie, Blumen und Zierpflanzen im Freiland, Blumen und Zierpflanzen unter Glas, Reb- und Baumschulen, Forstbaumschulen, Pilze. Ab 2010: Betriebe, deren Anteil des Standardoutput Gartenbau mehr als 1/3 des Standardoutput Landwirtschaft und Gartenbau beträgt.
- Katastralgemeinde: Der Begriff Katastralgemeinde stammt aus der österreichisch-ungarischen Monarchie, wo Verwaltungseinheiten damit bezeichnet wurden. Katastralgemeinden entsprechen dem Geltungsbereich des jeweiligen örtlichen Grundbuchs. Wien ist in 89 Katastralgemeinden (KG) unterteilt. Während in den Innenbezirken die Katastralgemeinden größtenteils ident mit den Gemeindebezirken sind, ist in den Außenbezirken die Struktur der ehemaligen Vororte gut zu erkennen.
- Marktfruchtbetriebe: Betriebe, die mindestens 50 % ihres betrieblichen Standarddeckungsbeitrags aus der Produktion von Getreide, Hülsenfrüchten, Mais, Kartoffeln und sonstiger Kulturen auf dem Ackerland sowie aus Gemüse im Freiland, Feldanbau und Erdbeeren erzielten.
- Standarddeckungsbeitrag (SDB): Wert des Deckungsbeitrages (Wert der Produktion abzüglich entsprechender variabler Spezialkosten, wie zum Beispiel Kosten für Düngemittel, Pflanzenschutzmittel, Futtermittel, veterinärmedizinische Erzeugnisse et cetera), welcher der durchschnittlichen Lage einer gegebenen Region für die einzelnen landwirtschaftlichen Merkmale entspricht.
- Standardoutput (SO): Standardisierte Rechengröße, die den durchschnittlichen Geldwert (in Euro) der Bruttoagrarerzeugung eines landwirtschaftlichen Betriebes beschreibt. Er wird in der amtlichen Statistik für die Klassifizierung der landwirtschaftlichen Betriebe nach ihrer betriebswirtschaftlichen Ausrichtung genutzt. Dabei gibt es den Gesamtstandardoutput (Landwirtschaft + Gartenbau + Forstwirtschaft) sowie den Standardoutput Landwirtschaft + Gartenbau (LaGaSO). Der Standardoutput wird je Flächeneinheit einer Fruchtart beziehungsweise je Tiereinheit einer Viehart aus erzeugter Menge mal zugehörigem "Ab-Hof-Preis" als geldliche Bruttoleistung ermittelt.
- Veredelungsbetriebe: Betriebe, welche Zuchtvieh sowie Geflügel halten (Ferkel, Mastschweine, Legehennen et cetera).
Weiterführende Informationen
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