Grundsätze der Straßenbahnplanung

Ultra Low Floor-Straßenbahn (ULF) in Fahrt

Zur Steigerung des Wegeanteils im öffentlichen Verkehr wird das vorhandene U-Bahn-Netz durch ein weiteres, attraktives öffentliches Verkehrsmittel ergänzt.

Qualitäten der Straßenbahn

Straßenbahnen erfüllen mehrere Funktionen im öffentlichen Verkehrsnetz. Ihre Beförderungsleistung ist höher als die von Bussen und geringer als die von U-Bahnen. Als Zubringer zu schnellen Linien (S- und U-Bahn) haben sie existentielle Bedeutung vor allem für das U-Bahn-Netz. Durch sie erhält die U-Bahn einen hinreichend großen Einzugsbereich, der für eine hohe Auslastung und den wirtschaftlichen Betrieb notwendig ist. Der geringe Stationsabstand, das engmaschige Netz und die zahlreichen Umsteigeknoten sorgen für eine flächenhafte Erschließung des Stadtgebiets.

Straßenbahnen sind wegen ihres Fahrkomforts beliebt (ruhige Straßenlage, Tageslicht, ebenerdiger Zugang). Sie tragen daher zur Hebung des Öffentlichen Verkehr-Anteils im Stadtverkehr bei. Gerade in Wien ergänzen Tangentiallinien ein radiales U-Bahn-Netz in äußeren Stadtgebieten. Sie überbrücken die zum Stadtrand hin immer größeren Entfernungen zwischen U-Bahn-Linien. Sie erschließen damit einerseits große Gebiete flächenhaft, andererseits schließen sie Lücken im Verkehrsnetz (Erschließungs- und Verbindungsfunktion).

Bevorrangung von Straßenbahn und Bus

Unter dem Motto "Halt nur an Haltestellen" werden Maßnahmen gesetzt, die Leistungsfähigkeit und Attraktivität von Straßenbahn und Bus heben sollen. Dazu gehören:

  • Die Trennung von motorisiertem Individualverkehr und Straßenbahn- beziehungsweise Busverkehr durch Schaffung eigener Gleiskörper und Busspuren hilft den öffentlichen Verkehr vom sonstigen Straßenverkehr unabhängig zu machen. Damit sollen Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit des öffentlichen Verkehrs erhöht werden.
  • Das rechnergestützte Betriebsleitsystem erhöht Pünktlichkeit und Regelmäßigkeit der Linien.
  • Die Ampelschaltung wird systematisch zugunsten von Straßenbahnen und Bussen auf Linienlänge (dynamische Programmierung) beeinflusst.
  • Reisegeschwindigkeiten von mehr als 20 Stundenkilometern in Stadtrandgebieten und mehr als 15 Stundenkilometern im dicht bebauten Gebiet gelten als Zielvorgabe.
  • Der Fahrgastkomfort an den Haltestellen soll erhöht werden: Sitzgelegenheiten, Witterungsschutz, barrierefreier Einstiegsbereich, Information (Fahrpläne, Netzpläne, Leucht-Anzeigen)

Aktuelle Planungen

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