Pläne für Wien - Planungsgeschichte 1945 bis 2005
Die Publikation "Pläne für Wien - Theorie und Praxis der Wiener Stadtplanung 1945 bis 2005" ist eine Darstellung der Planungsgeschichte Wiens aus dem Jahr 2007.
Die Verfasser waren DI Gottfried Pirhofer und Prof. Kurt Stimmer. In der öffentlichen Meinung und Wahrnehmung liegt häufig ein Kurzschluss zwischen Planung und realer Stadtentwicklung vor. Stadtentwicklung resultiert in Wirklichkeit aus verschiedenen Kräften. Planung ist nur eine von ihnen, wenngleich eine sehr wichtige.
In der Publikation werden unterschiedliche Aufgaben der Stadtplanung thematisiert:
- Die Entscheidung für Wertsysteme
- Die Entwicklung von generellen und teilräumlichen Leitbildern
- Die Erarbeitung von Entwicklungsmodellen und Konzepten
- Die grundsätzliche Definition von gesamtstädtisch wichtigen Projekten
- Der erforderliche Realismus in Hinblick auf maßgebliche Akteurinnen und Akteure und Ressourcen
- Die Erarbeitung von Instrumenten und Verfahren für Konfliktaustragung, Konsensbildung und Umsetzung
Die reale Stadtentwicklung Wiens wird als "Spiel" zwischen Vorstellung und Umsetzung dargestellt. Weiters werden einige Planungsumsetzungen vorgestellt.
Klar abgrenzbare Phasen nach 1945
Vom "Neubeginn 1945" bis etwa 1975 spielten die großen und zugleich umstrittenen internationalen Leitbilder wie "aufgelockerte Stadt" und "autogerechte Stadt" auch in Wien eine theoretisch vorherrschende Rolle. In der Praxis wurden sie nur teilweise umgesetzt. In diesen Jahrzehnten prägten einige wenige Persönlichkeiten in der Politik, in der Stadtplanung und in der Fachöffentlichkeit die Theorie und weitgehend auch die Praxis. Diese Phase lässt sich vergleichsweise übersichtlich darstellen.
Ab 1975 wird die Entwicklung komplexer, wenngleich einige der Themen, die in der Planungsdiskussion und in der Planungspraxis eine Rolle spielen, bereits im "Wiederaufbau" und zum Teil noch früher datierbar sind. Insgesamt lässt sich von einer "Gleichzeitigkeit von Verschiedenem" sprechen.
Planung als Disziplin wird von mehreren Seiten massiv befragt: vom Anspruch der Wissenschaft (zum Beispiel: Systemtheorie), durch die (ökologischen) "Grenzen des Wachstums" oder durch eine Politisierung, die auf verstärkte Beachtung von Lebensqualität, Umweltqualität und Bürgerbeteiligung drängt. Gleichzeitig dynamisiert sich das Stadtwachstum und ein verstärkter Anspruch auf Standortentwicklung entsteht.
Die letzte wichtigste Zäsur für Wien war der Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Für diese Phase liegt noch keine grundlegende und zusammenfassende Darstellung vor.
Podiumsdiskussion
Die Publikation wurde am 16. Februar 2007 im Rahmen des "Stadtdialog: Planungsgeschichte seit 1945" in der Wolke 21 im Saturntower präsentiert. Bei dieser Veranstaltung diskutierten am Podium die ehemaligen, für die Wiener Stadtplanung zuständigen, Amtsführenden Stadträte Ing. Fritz Hofmann (1983-1987), Günther Sallaberger (1987-1988), Dr. Hannes Swoboda (1988-1996), DDr. Bernhard Görg (1996-2001) und DI Rudi Schicker (2001-2010). Es war eine spannende, kurzweilige und unterhaltsame Diskussionsrunde mit einigen Geschichten und Anekdoten zur Wiener Stadtplanung.
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