2.5 Naturnahe Umgestaltung des Liesingbachs
Die Stadt Wien hat in den letzten Jahrzehnten Stück für Stück die Hälfte des hart verbauten Liesingbachs renaturiert. Seit Herbst 2020 wird nun die zweite 9,2 km lange Hälfte in Angriff genommen. Das Großprojekt wird bis Ende 2027 stufenweise in insgesamt sechs Bauteilen abgewickelt. Die Bauarbeiten werden möglichst umwelt- und klimaschonend durchgeführt. Mehr Hochwassersicherheit, bessere Gewässerqualität, verbesserter Lebensraum am und im Wasser und vor allem mehr Grünbereiche werden dadurch geschaffen. Die alte Steinpflasterung des Bachbettes der Liesing wird aufgebrochen, danach werden die Ufer abgeflacht, natürliches Sediment eingebracht und verschiedene Weidenarten in den Uferbereichen gepflanzt. Durch kleine Buchten und Flachwasserbereiche entstehen ideale Lebensräume für Jungfische und andere wassergebundene Lebewesen. Die bestehenden Hochwasser-Rückhaltebecken werden umgebaut und auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Hand in Hand mit der Renaturierung gehen kanaltechnische Arbeiten einher, damit Verunreinigungen aus dem bestehenden Regenwassersystem vom Bach ferngehalten werden können. Im April 2021 wurde das erste Teilstück zwischen Liesinger Platz und Rudolf-Waisenhorn-Gasse im 23. Bezirk abgeschlossen. Im Winter 2022/23 geht das Großprojekt in die nächste Bauphase – dann wird der ca. 3 km lange Abschnitt zwischen Großmarktstraße und Gutheil-Schoder-Gasse bearbeitet.
Seit Juni 2021 gibt es ein neues Infocenter B.A.C.H.L. (Gutheil-Schoder-Gasse 19), das über das Bauprojekt am Liesingbach informiert. Es bietet eine permanente, teils interaktive Ausstellung zum Großprojekt „Integrativer Hochwasserschutz Liesing“ und ist für einen Besuch mit der ganzen Familie bestens geeignet.
So trägt die Umgestaltung zur Erreichung der SDGs bei:
Die Umgestaltung des Liesingbachs leistet einen Beitrag, um wasserverbundene Ökosysteme zu schützen und wiederherzustellen (SDG 6.6).
Das Projekt trägt auch dazu bei, Binnensüßwasser-Ökosysteme und ihre Dienstleistungen zu erhalten, wiederherzustellen und nachhaltig zu nutzen (SDG 15.1) und die Verschlechterung der natürlichen Lebensräume zu verringern (SDG 15.5).
Darüber hinaus unterstützt das Projekt die Widerstandskraft und die Anpassungsfähigkeit gegenüber klimabedingten Gefahren und Naturkatastrophen (SDG 13.1).