3. Mit dem Wiener Klimafahrplan zur klimagerechten Stadt

3.1 Klimafahrplan zur klimagerechten Stadt

Der Wiener Klimafahrplan beschreibt unseren gemeinsamen Weg zur Erreichung der Wiener Klimaziele bis 2040 im Sinne einer klimagerechten Stadt. Die Wiener Klimaziele wurden im Regierungsübereinkommen 2020 vereinbart bzw. in der aktualisierten Smart City Strategie Wien (2022) vom Gemeinderat beschlossen und umfassen sowohl Zielsetzungen für den Klimaschutz als auch für die Klimaanpassung. Durch deren Zusammenspiel soll die Lebensqualität für alle Wiener*innen sichergestellt sowie Klimaneutralität und Klimaresilienz erreicht werden.

Abbildung 4: Die Wiener Klimaziele bis 2040; eigene Darstellung

Der Wiener Klimafahrplan entspricht einer kompakten Umsetzungsstrategie, welche die gemeinsamen Hebel für Klimaschutz und Klimaanpassung benennt. Er beschreibt, wie der Treibhausgasausstoß eingebremst bzw. gestoppt und die Wiener*innen vor den unvermeidbaren Folgen des Klimawandels geschützt werden können. Die klimapolitisch prioritär zu setzenden Maßnahmen und dahinterliegenden Instrumente werden dabei weder im Detail noch abschließend festgelegt, vielmehr werden grundsätzliche Stoßrichtungen skizziert.

Die beiden Säulen Klimaschutz (Kapitel 4) und Klimaanpassung (Kapitel 5) haben im Rahmen des Klimafahrplans den gleichen Stellenwert. Das wichtige Thema der Kreislaufwirtschaft wird im Kapitel 4 beschrieben, da es in wesentlichen Teilen dem Klimaschutz zugeordnet werden kann. Wichtig hierbei ist, dass Maßnahmen und Instrumente beider Säulen ineinandergreifen, einander bedingen, einander verstärken oder gelegentlich im Widerspruch zueinanderstehen können. Etwaige Zielkonflikte, die heute nicht lösbar erscheinen, werden im Rahmen der konkreten Maßnahmenumsetzung für Klimaschutz und Klimaanpassung in den kommenden Jahren immer wieder zu diskutieren und zu bewerten sein. Querverweise zwischen den beiden Bereichen Klimaschutz und Klimaanpassung werden exemplarisch angeführt.1

Die zentrale Aufgabe des Klimafahrplans ist es, Orientierung zu geben, das gemeinsame Verständnis für die zentralen Hebel zu schärfen und fachübergreifendes Arbeiten außer Frage zu stellen. Dazu müssen die sich laufend ändernden Rahmenbedingungen auf internationaler, europäischer und nationaler Ebene im Auge behalten und darauf aufbauend fachliche und politische Diskussionen in Wien geführt werden. Der vorliegende Wiener Klimafahrplan bildet den aktuellen Diskussionsstand dazu ab.

Der Wiener Klimafahrplan stellt darüber hinaus den Auftakt eines langfristig angelegten Prozesses dar, der uns bei der Konkretisierung und der Umsetzung von bestmöglichen Klimalösungen für die Wiener*innen unterstützen wird. Im Kapitel „Steuerungsstrukturen und -regelungen“ wird dieser Prozess näher beschrieben.

Abbildung 5: Was ist der Wiener Klimafahrplan?; eigene Darstellung


Fußnoten

  1. Klimaschutz und Klimaanpassung sind nicht immer einfach zu verknüpfen. Die Vorteile von Emissionsreduktionen in und außerhalb von Wien kommen sowohl uns als auch anderen zugute. Die Vorteile von lokalen Anpassungsmaßnahmen zeigen sich eher auf lokaler Ebene. Zusätzlich ist Klimaschutz klar definiert: Treibhausgasemissionen sind messbar und eignen sich zum Monitoring. Klimaanpassung ist schwer messbar, da es sich um prognostizierte Risiken und die Vermeidung vielfältiger negativer Folgen handelt [56].