1.1 Vorworte
Vorwort Michael Ludwig
1920 war ein entscheidendes Jahr für die Wiener Stadtverwaltung. Mit der neuen Wiener Gemeindeverfassung vom 29. April 1920 wurde der Magistrat in Geschäftsgruppen und Magistratsabteilungen eingeteilt. Dies war die Geburtsstunde der MA 18 für Stadtentwicklung und Stadtplanung, die auf eine wechselvolle Historie zurückblickt. Obwohl sich im Laufe der Zeit Bezeichnungen und Aufgabengebiete immer wieder gewandelt haben, war die Zielsetzung einer zukunftsweisenden Stadtentwicklung – die unheilvolle Zeit des Nationalsozialismus ausgeklammert – stets klar. Es ging und geht bis zum heutigen Tag um die Schaffung vorausschauender Strategien in punkto Wohnen, Arbeiten, Grünraum, Mobilität und Infrastruktur.
Dass Wien so weltoffen, lebendig und lebenswert ist, ist nicht zuletzt auch einer vorausschauenden, intelligenten Stadtentwicklung geschuldet, die sich durch hohes Engagement, durch Inspiration und vor allem durch Leidenschaft für die Stadt auszeichnet. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken – und mir erlauben, es mit einem Wunsch zu verbinden: Mögen diese Innovationskraft und diese Lebensqualität uns allen weiterhin erhalten bleiben!
Michael Ludwig
Bürgermeister der Stadt Wien und Wiener Landeshauptmann, wohnt in Floridsdorf
Vorwort Birgit Hebein
Mit der MA 18 feiert eine bedeutende Wiener Magistratsabteilung heuer ihr 100-jähriges Jubiläum. Reisen wir ins Jahr ihrer Geburtsstunde zurück, so finden wir eine Stadt vor, die sich mit den Folgen eines Weltkriegs konfrontiert sieht, die mit gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Problemen zu kämpfen hat und die sich darüber hinaus als Hauptstadt einer noch jungen Republik in einer Identitätskrise befindet. Heute, im Jahr 2020, blicken wir auf eine Stadt, die bereits mehrfach zur lebenswertesten Stadt der Welt gekürt wurde – dieser Superlativ ist ein viel beachteter Beweis für die so grundlegende und nachhaltige Arbeit der Wiener Stadtentwicklung, für die ich mich an dieser Stelle bedanken möchte!
In 100 Jahren ist es Wien gelungen, sich einerseits treu zu bleiben und zugleich neue Wege zu beschreiten. Diesen Ansatz müssen wir weiter befolgen, denn die Klimakrise gefährdet unseren Planeten und unser Leben, wie wir es kennen. Im 21. Jahrhundert benötigen wir daher Weitblick, Strategien und Innovationen – damit unsere Stadt uns allen auch in Zukunft ein Zuhause sein und Wien als europäische Klimahauptstadt eine neue Vorreiterrolle einnehmen kann.
Birgit Hebein
Wiener Vizebürgermeisterin und Stadträtin für Stadtentwicklung, Verkehr, Klimaschutz, Energieplanung und BürgerInnenbeteiligung, wohnt im 15. Bezirk
Vorwort Andreas Trisko
Seit 100 Jahren gibt es also eine Magistratsabteilung 18, seit 100 Jahren ist die Stadtentwicklung somit fixer Teil der Verwaltung. Zu Beginn noch mit einem breiteren Aufgabenspektrum, das heute durch mehrere Dienststellen abgedeckt wird, etwa Baupolizei und Stadtgartenamt. Wir wollen das Jubiläum nutzen, um Stadt und Stadtentwicklung aus vielen Blickwinkeln zu reflektieren. Diese Publikation ist also keine klassische Festschrift, sicher nicht vollständig, und nicht alle Aspekte werden bis ins Detail dargestellt. Dafür wird der Blick auch in die Zukunft gerichtet: Wohin geht die Reise? Was sind unsere Herausforderungen? Und wie können wir uns mit anderen europäischen Städten gemeinsam weiterentwickeln?
Als Abteilung für strategische Konzepte setzen wir nicht um, sondern schaffen Grundlagen für das urbane Leben. Die gute Zusammenarbeit mit den anderen Planungsabteilungen und der Austausch über die Grenzen von Geschäftsgruppen hinweg stellen dabei einen maßgeblichen Erfolgsfaktor dar. Ich freue mich, wenn die Publikation Anlass für fachliche Diskussionen bietet – und so vielleicht sogar Neues entstehen kann.
Andreas Trisko
Leiter der Abteilung Stadtentwicklung und Stadtplanung (MA 18), wohnt in Hernals
Vorwort Wojciech Czaja
100 Jahre Planung und Entwicklung in Wien auf 100 Seiten zusammengefasst: Das war der Plan. Doch die Arbeit an dieser Jubiläumspublikation mit einst noch nummerologischem Überbau hat eindeutig bewiesen, dass das nicht geht, denn Wien war und ist ein komplexer Mikrokosmos, ein heterogener Haufen von Menschen, Machern, Protagonistinnen, Plänen, Projekten, Entwicklungen, Träumen, Albträumen, Unfällen, Zufällen, Wendungen, Überraschungen, Krisen, Konjunkturen und oft unvorhersehbaren Brüchen, die keiner Logik zu folgen scheinen – all das ist Stadt.
Um genau diese Vielfalt abzudecken, haben wir uns entschlossen, entsprechend viele Experten und Expertinnen vor den Vorhang zu holen: Wienerinnen und Wiener, Raumplaner, Stadtplaner, Architektinnen, Soziologen, Journalistinnen, Berater, Stadträtinnen, Planungsdirektoren, Historiker, Zukunftsforscher, Künstlerinnen, Sängerinnen, Fotografen, Zeichnerinnen, U-Bahn-Fahrerinnen, Träumer, Kritikerinnen und unverbesserliche Optimisten. Vielen Dank euch allen für das Mitwirken an diesem Buch! Und Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, eine schöne Lektüre auf den nun vorliegenden, deutlich mehr gewordenen, nämlich insgesamt 228 Seiten!
Wojciech Czaja
Architekturjournalist und Herausgeber, wohnt im 3. Bezirk