Stadtspaziergang: Ringlinien - Sigmund-Freud-Museum
In den ehemaligen Wohn- und Praxisräumen zeigt das Sigmund Freud Museum im Haus Berggasse 19 eine Dokumentation über Leben und Werk des Begründers der Psychoanalyse. In diesem Haus lebte und arbeitete Freud von 1891 bis 1938, von hier aus trat er mit seiner Familie am 4. Juni 1938 die Flucht vor den Nationalsozialisten ins englische Exil an. Die Einrichtung des Museums erfolgte 1971 mit Hilfe von Anna Freud, der jüngsten Tochter Sigmund Freuds. Originale Einrichtungsgegenstände, unter anderem das Praxis-Wartezimmer sowie eine Auswahl aus Freuds privater Antikensammlung, Autographen und Erstausgaben seiner Werke geben Einblick in die Biographie Freuds, sein kulturelles Umfeld und die Entstehung der Psychoanalyse. In einem Videoraum werden historische Filmaufnahmen gezeigt - private Momente aus dem Leben Freuds und seiner Familie - zusammengestellt und kommentiert von Anna Freud.
Mehr als nur ein Museum
Das Museum wurde im Laufe der Zeit schrittweise erweitert. Zunächst auf die wenigen Räume der ehemaligen Praxis Sigmund Freuds beschränkt, vergrößerte man die Fläche im Laufe der 80er und 90er Jahre um ein Vielfaches. Auf den Einbau einer neuen Bibliothek folgte ein Museumsshop, ein Bücherlager sowie ein Vortrags- und Ausstellungssaal in der neu hinzugekommenen Privatwohnung der Familie Freud. Den schrittweisen Umbau leitete Architekt Wolfgang Tschapeller, dessen Ein- und Umbauten eine klare Distanz zur historischen Bausubstanz wahren.
Zeitgenössische Kunst
In den ehemaligen Räumen Anna Freuds befindet sich heute eine Sammlung zeitgenössischer Kunst, The Sigmund Freud Museum Contemporary Art Collection.
Mit der Übernahme des Gassenlokals, in dem bis 1938 die koschere Fleischerei Siegmund Kornmehls untergebracht war, erhielt das Museum im Jahr 2001 eine neue "Außenfläche". Das neben dem Hauseingang Berggasse 19 gelegene Lokal bietet mit seinen großen Schaufenstern einen repräsentativen Schauplatz für Installationen von Künstler*innen aus dem In- und Ausland. 2002 wurde der amerikanische Künstler Joseph Kosuth eingeladen, sich mit dieser neuen Form der Berührung von Museum und Außenraum auseinander zu setzen ("A View to Memory"). Die beiden weiteren Installationen, die auf die Arbeit von Joseph Kosuth folgten, waren "The reticent child" / "Das verschlossene Kind" von Louise Bourgeois und "Sha’at’nez oder die verschobene Bibliothek" von Clegg & Guttmann.
Die dort gezeigten Installationsreihen "A View from Outside" , "A View from Outside – continued" und "A View from Outside – reloaded" sowie der "Schauraum Berggasse 19" setzen psychoanalytische Fragestellungen und aktuelle Kunst miteinander in Beziehung.
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wien.gv.at-Redaktion
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