3.4 Nachhaltige Entwicklung
Um die weltweiten Nachhaltigkeitsziele, die sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs) auf lokaler Wiener Ebene zu fördern, hat Wien eine eigene Nachhaltigkeitskoordinationsstelle.
Tätigkeitsschwerpunkte sind einerseits die Zusammenarbeit mit Ländern und Bund im Rahmen der Nachhaltigkeitskoordinator_innen-Konferenz, andererseits die gezielte Zusammenarbeit mit anderen Magistratsabteilungen und Akteur_innen auf Wiener Ebene.
Zwei der wichtigsten Programme dabei sind OekoBusiness Wien und ÖkoKauf Wien. Mit diesen zwei beispielgebenden Initiativen werden negative Umweltauswirkungen von Produktion und Konsum erheblich verringert. Die Angebote für die Wiener Betriebe und Kriterien für die Beschaffung in Richtung Nachhaltigkeit werden schrittweise ausgeweitet.
Weitere wichtige Projekte sind etwa PUMA - Programm Umweltmanagement im Magistrat der Stadt Wien, die Bürger_innenbeteiligungsprozesse der Lokale Agenda 21 sowie die Mitwirkung der Nachhaltigkeitskoordinationsstelle an Ausschreibung von Calls und der Prüfung von Förderungsanträgen der Technologieagentur der Stadt Wien.
OekoBusiness Wien ist das Umwelt-Service-Paket der Stadt für Wiener Unternehmen und unterstützt diese seit 1998 bei der Umsetzung von umweltrelevanten Maßnahmen im Betrieb und trägt damit dazu bei, Betriebskosten zu senken. Ziel ist es, saubere Gewinne für Umwelt und Unternehmen durch ökologisches Wirtschaften zu erzielen und mit Umweltschutz innerhalb der Unternehmen hohe Qualität und finanzielle Vorteile zu sichern.
Das Angebot umfasst professionelle, kofinanzierte Beratung, Hilfe bei der praktischen Umsetzung von Maßnahmen, Rechtssicherheit und eine wirksame Öffentlichkeitsarbeit. OekoBusiness Wien verfügt über einen Pool an Berater_innen, die den Unternehmen mit professionellem Know-how zur Seite stehen.
OekoBusiness Wien ist eines der Leitprojekte der Wiener Nachhaltigkeitskoordinationsstelle und ist eng mit vergleichbaren Initiativen auf der ganzen Welt vernetzt, um den Wissenstransfer zwischen Stadt- und Regionalverwaltungen im In- und Ausland voranzutreiben.
155 Millionen Euro an Betriebskosten haben die teilnehmenden Betriebe in über 11.000 Umweltprojekten - von der Abfallvermeidung über Energiesparmaßnahmen bis hin zur Umstellung von kompletten Produktionsprozessen - in den letzten Jahren bereits eingespart.
Von 1998 bis 2018 haben die OekoBusiness Wien-Betriebe gemeinsam folgende Einsparungen erzielt:
- 155 Millionen Euro Betriebskosteneinsparungen
- 549.000 Tonnen weniger Kohlendioxid
- Senkung des Trinkwasserverbrauchs um 2.772.600 Kubikmeter
- 1,86 Terrawattstunden (TWh) weniger Energie (damit könnten 69 % der Wiener Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgt werden)
- 151,3 Millionen eingesparte Transportkilometer
- 126.957 Tonnen weniger Abfälle
- Und 7.414 Tonnen gefährlicher Abfall wurden in dieser Zeit nicht produziert.
ÖkoKauf Wien ist das ökologische und nachhaltige Beschaffungsprogramm der Stadt. Seit 1998 werden im Magistrat Produkte möglichst umweltfreundlich eingekauft und verwendet - von Textilien über Bio-Lebensmittel, Waschmittel, Desinfektionsmittel, Büromaterial und Möbel bis hin zu Baumaterialien. Die wichtigsten Kriterien dabei sind: Schonung der Ressourcen, ökologische Produktion, Energieeffizienz, Reparaturfähigkeit, Vermeidung von Emissionen sowie gefährlicher und toxischer Materialien.
Diese Programme tragen zur Nachhaltigen Entwicklung Wiens und der Erreichung der SDGs maßgeblich bei. Wir bekennen uns daher zur Unterstützung und Weiterentwicklung dieser Nachhaltigkeits-Programme.
Daher vereinbaren wir:
- Ein klares Bekenntnis zur Umsetzung der SDGs auf lokaler Ebene.
- Den Dialog mit der Wissenschaft weiterhin intensiv führen.
- Bürger_nnenbeteiligung auf lokaler Ebene fördern.
- Programme wie ÖkoKauf und ÖkoBusiness weiterentwickeln.