2. Kinder- und jugendfreundlichste Stadt

2.2 Stadt der Kinder und Jugendlichen

Die Wiener Bildungseinrichtungen sind Orte der Begegnung, der Freundschaften, des gemeinsamen Wachsens und der Selbstverwirklichung. Wir brauchen Bildungseinrichtungen nicht nur zum Lernen, sondern auch zum Glücklichsein. Ein Umstand, der sich im Zuge der Corona-Krise einmal mehr bewahrheitet hat, als alle Bildungseinrichtungen – vom Kindergarten über die Schule bis zur Universität – über einen längeren Zeitraum geschlossen werden mussten. Die neue Wiener Stadtregierung wird bei ihren Entscheidungen den hohen sozialen und gesellschaftlichen Stellenwert aller Bildungseinrichtungen berücksichtigen.

Kinder und Jugendliche in Wien sollen in dem Wissen aufwachsen, dass ihre Stimme gehört und ernst genommen wird. Auch in Krisenzeiten haben Kinder und Jugendliche ein Recht darauf, dass ihre Bedürfnisse für eine förderliche Entwicklung wahrgenommen und berücksichtigt werden. Die Wiener Stadtregierung nimmt Kinderrechte ernst und versucht, diese zu jeder Zeit bestmöglich umzusetzen. In Wien begegnen wir uns auf Augenhöhe – unabhängig von Größe und Alter.

Unser gemeinsames Ziel ist es, dass Wien die kinder- und jugendfreundlichste Stadt der Welt wird. Dazu wollen wir mit der Wiener Kinder- und Jugendstrategie und den Maßnahmen dieses Regierungsprogramms beitragen. # Auf Augenhöhe mit unseren Kindern und Jugendlichen

Auf Augenhöhe mit unseren Kindern und Jugendlichen

Kinder und Jugendliche haben das Recht, in allen Belangen, die sie betreffen, mitzureden. In über 1.200 Workshops der „Werkstadt Junges Wien“ haben Kinder und Jugendliche vor allem eines gezeigt: sie interessieren sich für die Zukunft ihrer Stadt, für das Wohlergehen und für ein gutes Zusammenleben aller Menschen. Ihre Ideen und Wünsche sind ein Auftrag an die neue Stadtregierung, den wir nun in den nächsten Jahren gemeinsam umsetzen werden. Diesen Weg der Mitbestimmung werden wir in Wien weitergehen.

Daher vereinbaren wir:

  • Partizipatives Kinder- und Jugendbudget
    • Im Rahmen der Kinder- und Jugendstrategie wurden über 190 Maßnahmen beschlossen, die Wien zur kinder- und jugendfreundlichsten Stadt der Welt machen sollen.
    • Durch ein partizipatives Kinder- und Jugendbudget von einer Million Euro pro Jahr stellen wir sicher, dass Kinder und Jugendliche eigene Projektideen umsetzen können.
  • Kinder- und Jugend-Mainstreaming
    • Um Dienststellen und Betriebe bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in der Umsetzung der Ziele und Maßnahmen zu unterstützen, wird von der Koordinationsstelle ein Kinder- und Jugendbeiratsmodell entwickelt. Kinder- und Jugend-Mainstreaming wird schrittweise in allen Bereichen der Stadt etabliert. Bei jedem neuen Gesetz und jeder neuen Verordnung muss daher zuerst geprüft werden, ob es kinder- und jugendverträglich ist. Die Erarbeitung eines Ablaufschemas für diese Kinder- und Jugendverträglichkeitsprüfung wird von der Koordinationsstelle geleitet.
  • Kinder- und Jugendparlament:
    • Kinder und Jugendliche sollen ihre Interessen selbst vertreten können. Um ihnen von Anfang an volle politische Teilhabe und Mitsprache einzuräumen, wird in jedem Bezirk ein Kinder- und Jugendparlament eingerichtet. Wir bekennen uns zu den Kinder- und Jugendparlamenten in den Bezirken und wollen diese stärken. Zusätzlich dazu wird ein wienweites Kinder- und Jugendparlament implementiert, wo Projektideen eingereicht, diskutiert und bewertet werden. Dort wird in weiterer Folge darüber entschieden, welche davon umgesetzt werden sollen. Die Anliegen des Wiener Kinder- und Jugendparlaments werden im Anschluss im Gemeinderat diskutiert.

Schule und Freizeit – Hand in Hand

  • Kinder und Jugendliche können in ihrem Entwicklungs- und Bildungsprozess auf verlässliche und vertrauensvolle Begleitpersonen bauen. Verschränkte Jugend- und Freizeitangebote ermutigen und bestärken Kinder und Jugendlichen darin, ihre Talente und Interessen zu entdecken.
  • In Ganztagsschulen finden Kinder und Jugendliche Strukturen vor, die es ihnen ermöglichen, an vielfältigen Freizeitangeboten teilzunehmen. Damit alle Kinder und Jugendliche Zugang zu einem umfassenden Freizeitprogramm haben, wollen wir die bisher vorhandene Kooperation zwischen schulischer und außerschulischer Jugendarbeit stärken.
  • Dazu werden wir Schnittstellen zwischen Kinder- und Jugendfreizeitangeboten bündeln.

Die Zukunft unserer Stadt geht in den Kindergarten

In Wien sind frühkindliche Bildung sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie seit vielen Jahren selbstverständlich. Elementare Bildung hat die Aufgabe, bestmögliche Rahmenbedingungen zu schaffen - im Sinne des Rechts jedes einzelnen Kindes auf eine gelingende Bildungslaufbahn, aber auch in Hinblick auf Wien als wirtschaftlich erfolgreichen Standort mit gut ausgebildeten Bürger_innen und einem stabilen, tragfähigen gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Mit der Einführung des „Beitragsfreien Kindergartens“ im Jahr 2009 ist die Nachfrage nach qualitätsvollen Plätzen in Kindergärten enorm gestiegen. Der Fokus der letzten Jahre lag daher auf dem Ausbau von zusätzlichen Kindergartenplätzen, die mit einer Vollerwerbstätigkeit der Eltern vereinbar sind. Heute ist Wien mit 87.000 Plätzen für 0- bis 6-Jährige, die zu 97 % mehr als neun Stunden pro Tag geöffnet haben und mit weniger als sieben Schließtagen im Jahr absoluter Spitzenreiter österreichweit.

Die Fortschrittskoalition wird hier selbstverständlich weiterarbeiten: Dabei wird vor allem in der Altersgruppe der 0- bis 3-jährigen Kinder ein besonderer Schwerpunkt auf die Sicherung der Qualität durch einheitliche Qualitätsstandards beim Personal, bei der Ausstattung, der Unterstützungssysteme und durch die Implementierung einer sozialindizierten Ressourcenverteilung gelegt. Langfristig verfolgen wir das Ziel, den Fachkraft-Kind-Schlüssel schrittweise anzuheben. Damit wollen wir einerseits die Qualitätsstandards verbessern und andererseits das Berufsfeld der Elementarpädagog_innen attraktiver gestalten.

Daher vereinbaren wir:

  • Die Sprachenvielfalt in den elementarpädagogischen Einrichtungen ist ein großer Schatz, der gleichzeitig auch gefördert werden will. Durch einen massiven Ausbau der Sprachförderung in elementaren Bildungseinrichtungen erhalten Kinder mit nichtdeutscher Erstsprache einen frühen und spielerischen Zugang zur deutschen Sprache. Damit wir Kinder bestmöglich bei ihrem Bildungsprozess unterstützen, wird die Anzahl der Sprachförderkräfte von derzeit rund 300 auf 500 Personen erhöht.
  • Zusätzliche Bildungs- und freizeitpädagogische Angebote externer Anbieter_innen in elementarpädagogischen Bildungseinrichtungen können stattfinden, sofern die durchgängige Anwesenheit einer vertrauten pädagogischen Fachkraft und die Zugänglichkeit für alle Kinder sichergestellt wird und diese Angebote auch allen Kindern offen stehen
  • Überarbeitung des Wiener Bildungsplans nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen.
  • Implementierung einer Kund_innen-Anlaufstelle für Anliegen zum Wiener Kindergartenbereich.
  • Evaluierung und Verbesserung der Wiener Fachberatungsstruktur für Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung in der Elementarbildung.
  • Evaluierung und Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen elementaren. Bildungseinrichtungen und Schulen, um für Wiener Kinder ein bestmögliches Gelingen des Übergangs und der Schuleingangsphase zu gewährleisten.
  • Unterstützung und Förderung von wissenschaftlichen Forschungsprojekten im Bereich der elementarpädagogischen Bildung.
  • Weiterentwicklung von Kinderschutzrichtlinien für den Elementarbildungsbereich.
  • Ein transparentes und nachvollziehbares Kontrollsystem, das auf einem Vier-Augen-Prinzip und einem Rotationssystem beruht, stellt die Einhaltung der Qualitätsstandards in allen elementaren Bildungseinrichtungen sicher.

Sicherstellung des erforderlichen Fach- und Unterstützungspersonals für Wiener elementare Bildungseinrichtungen

  • Die Anforderungen an das Fachpersonal wurden in den letzten Jahren immer größer, gleichzeitig ist das dafür nötige Personal nicht in ausreichender Zahl hinzugekommen. Der Kindergarten hat sich endlich von der reinen Betreuungsstätte zu einer Bildungseinrichtung weiterentwickelt, wodurch aber der Anspruch und die Erwartungen um ein Vielfaches gestiegen sind. Damit das optimal gelingen kann, muss mehr Personal gewonnen, aber auch bestehendes motiviert werden, den Beruf auf Dauer mit Freude ausüben zu wollen.
  • In einem ersten Schritt wollen wir die Rahmenbedingungen in den Kindergartengruppen wesentlich verbessern, indem wir den Einsatz der Assistent_innen von derzeit 20 auf 40 Wochenstunden pro Gruppe erhöhen. Diese Form der Ressourcenerhöhung soll sich auch in den Fördervereinbarungen mit privaten Trägerorganisationen abbilden.

Daher vereinbaren wir:

  • Erstellung einer wienweiten Personalbedarfsprognose, um Informationen über die Personalstruktur, Entwicklung und den Bedarf für die kurz-, mittel- und langfristige Planung zu erhalten.
  • Wienweite Erhebung zu Motiven des Berufseintritts bzw. Nicht-Eintritts nach Absolvierung einer Bildungsanstalt für Elementarpädagogik (BAfEP)sowie eine Maßnahmenableitung zur Steigerung der Berufseintrittsquote.
  • Ausbau der praxisintegrierten Erwachsenenbildung an den BAfEP (Eigenerstellung an der bafep21, gemeinsame Forderung für Bundes- und private BafEP in Wien)
  • Image- und Informationskampagne für das Berufsfeld Elementarpädagogik.
  • Verbesserung der Arbeitsbedingungen durch Erhöhung der Erwachsenen-Kind-Relation in den Gruppen zu den Hauptbetriebszeiten.
  • Verbesserung der Arbeitsbedingungen durch Verfügbarkeit von zusätzlichem Unterstützungspersonal für hauswirtschaftliche und administrative Tätigkeiten.
  • Evaluierung und Weiterentwicklung der Wiener Vorgaben zu den im elementaren Bildungsbereich tätigen Berufsgruppen (Diversifizierung des Berufsfeldes, spezifisch vorgeschriebener Personaleinsatz in definierten Gruppen, Personaleinsatzkonzept).
  • Neubau des Ausbildungsstandortes für Elementarpädagogik der Stadt in Floridsdorf und Anpassung der räumlichen Struktur an eine professionelle, zeitgemäße Ausbildung für alle Berufsgruppen im Wiener elementaren Bildungsbereich.

Die besten Schulen für alle Kinder in Wien

Unsere Schulen sind die Startrampe für den weiteren Lebensweg. Kein Kind darf zurückgelassen werden. Nach Abschluss der Pflichtschule sollen alle Schüler_innen mit den grundlegenden Kulturtechniken und Kompetenzen befähigt sein, die es ihnen ermöglichen, ein selbstbewusstes und selbstbestimmtes Leben zu führen sowie lebenslanges Lernen zu betreiben. Eltern können sich darauf verlassen, dass jede Schule im Grätzl die beste Bildung ermöglicht.

Daher vereinbaren wir:

  • Kostenfreie Ganztagsschule
    • Die Wiener Ganztagsschulen bieten den Schüler_innen eine pädagogisch wertvolle Abwechslung von Lern- und Freizeiteinheiten sowie spannenden Aktivitäten und entlasten die Eltern. Die kostenfreie Ganztagsschule ist ein historischer Schritt zur Öffnung und Etablierung der Ganztagsschulen als zentrales Standbein des Wiener Schulsystems. Der Ausbau um zehn zusätzliche kostenfreie verschränkte Ganztagsschulen pro Jahr sichert eine flächendeckende Versorgung in der ganzen Stadt.
    • Langfristig soll es an jeder Wiener Schule eine Tagesbetreuung in offener oder verschränkter Form geben.
    • Darüber hinaus vereinbaren wir, bei Umstellungen auf das ganztägige verschränkte Modell insbesondere Schulen mit besonderen sozialen Herausforderungen zu priorisieren.
    • In der kommenden Legislaturperiode setzen wir uns das Ziel, den Ausbau der schulischen Tagesbetreuung in (offener und) verschränkter Form zügig voranzutreiben. Für die Aufnahme eines Kindes in eine ganztägig geführte Schule in verschränkter Form werden neben der Wohnortnähe zum Schulstandort und der Berufstätigkeit der Eltern zukünftig auch Indikatoren wie der sozio-ökonomischen Hintergrund des Kindes, det Deutschförderbedarf und Empfehlungen aus dem elementarpädagogischen Bildungsbereich berücksichtigt.
  • Ethikunterricht
    • Das Wissen über die verschiedenen Religionen und die Auseinandersetzung mit ethischen Fragen stärken junge Menschen in ihrer Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit und tragen zum gegenseitigen Verständnis in einer pluralistischen Gesellschaft bei. Die Wiener Fortschrittskoalition setzt sich gegenüber dem Bund dafür ein, allen Schüler_innen die Teilhabe am Ethikunterricht zu ermöglichen.
  • Pilotprojekt Ethik und Zusammenleben
    • Da die Stadt Wien keinen Ethikunterricht in den Lehrplan aufnehmen kann, werden in einem Pilotprojekt die inhaltlichen Aspekte des Ethikunterrichts in der Pflichtschule erarbeitet. Besonderer Fokus liegt dabei auf der Polytechnischen Schule. Das Pilotprojekt „Ethik & Zusammenleben“ ermöglicht den Heranwachsenden, sich über ein gemeinsames Wertefundament auszutauschen, das über die eigene Wertehaltung hinausgeht und für ein tolerantes Zusammenleben in einer multikulturellen Gesellschaft entscheidend ist. In einer engen Verzahnung mit der „Politischen Bildung“ in den Schulen erleben Jugendliche ihre Möglichkeiten und Verantwortung als aktive Bürger_innen einer freien und solidarischen Stadtgesellschaft. In einem weiteren Schritt wird bis 2025 das Angebot auf die Berufsschulen ausgeweitet.
  • Politische Bildung und Gedenkarbeit
    • Die Wiener Kinder und Jugendlichen gestalten ihre Stadt im Sinne einer freien und solidarischen Stadtgesellschaft. Eine verstärkte Politische Bildung in den Wiener Bildungseinrichtungen vermittelt dazu das nötige Rüstzeug.
    • Durch innovative zeitgeschichtliche Projekte für Schüler_innen wird die Auseinandersetzung mit der Geschichte Österreichs unterstützt. Damit wird der aktive Einsatz für Demokratie, gegenseitigen Respekt und Meinungsfreiheit gefördert. Dazu werden Besuche von Gedenkstätten und Gedenkorten organisiert.
  • Das Wiener Bildungsversprechen
    • Die Wiener Schulen sollen die besten Schulen des Landes sein. Daher wird unter dem Motto „Das Wiener Bildungsversprechen“ zum umfassenden Schulentwicklungsprogramm aufgerufen. In Anlehnung an internationale Beispiele wie der „London Challenge“ soll ein Turbo bei der Schulentwicklung gestartet werden. Im Hauptfokus liegt die Unterrichtsqualität an den besonders herausfordernden Großstadtschulen mit dem Ziel das pädagogische Personal zu entlasten und den Schüler_innen durch Unterstützung bessere Bildungschancen zu ermöglichen.
    • Mit dem „Wiener Bildungsversprechen“ werden jene Wiener Pflichtschulen mit besonders hohen Herausforderungen ausgewählt. Diese Schulen werden von Schulentwicklungsexpert_innen begleitet, um im Rahmen eines partizipativen Prozesses ein individuelles Unterstützungs- und Entwicklungsprogramm zu erarbeiten.
    • Damit in jeder Schule auf die jeweils spezifischen Anforderungen eingegangen werden kann, stehen jeder Schule zusätzliche Ressourcen wie zum Beispiel psychosoziale – und Sprachförderkräfte sowie ein jährliches zusätzliches Sonderbudget zur Verfügung, das die Schule autonom einsetzen kann.
    • Das Schulentwicklungsprogramm wird wissenschaftlich begleitet und evaluiert und ist als mehrjähriges Projekt definiert.
  • Gemeinschaftsschule – Chancenschule
    • Im Mittelpunkt der neuen Wiener Schule stehen der lernende Mensch und seine Bedürfnisse im Laufe der Pflichtschulzeit (1. bis 9. Schulstufe). Die sozial selektiven Nahtstellen zwischen der Volksschule und Mittelschule werden durch ein übergreifendes pädagogisches Konzept und eine strukturelle Verknüpfung der Primar- und Sekundarstufe überbrückt. Die Wiener Schule soll bis 2030 an zehn Standorten Schüler_innen Zeit und Raum, um zu wachsen, geben. Darüber hinaus soll sie Anschluss an Ausbildungswege der Sekundarstufe 2 bieten.
    • An den Campus-Standorten sowie an ausgewählten Schulneubauten wird die Schule für 6- bis 14-Jährige umgesetzt.

Kindern Paläste bauen - Platz für Bildung

Die Bevölkerungsprognosen für die Stadt Wien gehen auch für die nächsten Jahrzehnte von einer steigenden Zahl an Kindern aus. Der zunehmende Bedarf an Bildungsräumen erfordert daher auch weiterhin den konsequenten Neu- und Ausbau von öffentlichen Bildungseinrichtungen, bei gleichzeitiger Sicherung von Frei- und Grünflächen, die moderne Lernformen ermöglichen und fördern.

Daher vereinbaren wir:

  • Sicherstellung eines stabilen, qualitätsvollen und dem Wiener Bedarf entsprechenden Platzangebotes in elementarpädagogischen Einrichtungen:
  • Insgesamt stehen in Wien über 86.000 Kindergartenplätze für 0- bis 6-jährige Kinder zur Verfügung. Mehr als die Hälfte des Platzangebotes wird in Wien von privaten Trägerorganisationen bereitgestellt. Diese Plätze werden von der Stadt Wien im Rahmen des Modells „Beitragsfreier Kindergarten“ gefördert. Seit dessen Einführung im Jahr 2009 ist die Betreuungsquote bei den unter Dreijährigen um 17,2 Prozentpunkte auf 45,4 % gestiegen. Wien bietet somit ein vielfältiges und breites Platzangebot, das erhalten und weiter ausgebaut werden soll.
  • Weiterer Ausbau der städtischen Kindergartenplätze
  • Weiterer Ausbau des elementaren Bildungsangebotes für unter 3-jährige Kinder bis zu einem Versorgungsgrad von zumindest 50 % (für unter 3-Jährige derzeit Versorgungsgrad: 47,8 %).
  • Evaluierung und Weiterentwicklung der Förderungen privater elementarer Bildungseinrichtungen.
  • Implementierung eines organisatorisch einheitlichen, wienweiten Vormerk- und Anmeldesystems für geförderte und städtische Kindergartenplätze.
  • Vereinheitlichung der Wiener Datenbanksysteme im Bereich elementarer Bildung und Vermeidung von Doppelgleisigkeiten für gleiche und/oder verwandte Daten.
  • Die Bildungscampus-Neubauprogramme (BIENE und BIENE II) werden weitergeführt. Damit werden bis 2035 in Summe 23 Bildungscampusstandorte in Betrieb sein.
    • Um Bildungsbauten effizient und im Zeitplan umsetzen zu können, greift Wien auf eine professionelle Projektabwicklungsstruktur zurück. Das Schulsanierungsprogramm II mit 40 Substanz- und Generalsanierungen von Pflichtschulen wird weitergeführt. Im Zuge der Sanierungen wird auch auf die Herausforderungen des Klimawandels und die Anforderungen einer qualitativ hochwertigen Pädagogik an die Bildungsräume geachtet.
    • Für die Berufsschulgebäude wird ein Sanierungskonzept erarbeitet und die Digitalisierung vorangetrieben.
    • Das aktuelle Angebot an Bundesschulen kann mit der steigenden Nachfrage nicht mithalten. Die neue Fortschrittskoalition setzt sich gegenüber dem Bund für einen raschen Aus- und Neubau von berufsbildenden mittleren und höheren Schulen in Wien ein.
  • Coole Bildungseinrichtungen für coole Kids & Pädagog_innen
    • Bei Neubauten und Sanierungen werden die Herausforderungen des Klimawandels bzw. der sommerlichen Überhitzung berücksichtigt, z.B. nächtliches Querlüften, Erdsonden, Begrünungen, Photovoltaik etc.
    • Integrative Lösungen zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität auf den Vorplätzen von elementaren Bildungseinrichtungen und Schulen werden umgesetzt.
  • Neben den staatlichen Schulen leisten Schulen in freier und konfessioneller Trägerschaft einen unverzichtbaren Beitrag zum vielfältigen Schulangebot in Wien. Daher vereinbaren wir einen neuen Fördertopf in der Höhe 1 Mio. Euro jährlich für nichtkonfessionelle Schulen. Mittels Förderansuchen können Schulen in freier Trägerschaft Bau- und Investitionszuschüsse beantragen.

Pädagog_innen stärken unsere Kinder, wir stärken die Pädagog_innen

Wir bekennen uns zur Schule als einen Ort, an dem Schüler_innen, Erziehungsberechtigte und Lehrkräfte als verlässliche und kooperative Einheit den Schulbildungsprozess gemeinsam gestalten. Die ernsthafte und aktive Einbeziehung der Erziehungsberechtigten ist für uns eine zentrale Voraussetzung für den Bildungserfolg der Wiener Kinder und Jugendlichen. Durch Begegnung auf Augenhöhe und laufende individuelle Information über die Lernfortschritte und proaktive Elternarbeit wollen wir eine gleichberechtigte Partnerschaft in den Bildungseinrichtungen leben.

Pädagog_innen sind nicht nur Lehr- und Begleitpersonen, vielmehr sind sie auch Impulsgeber_ innen im gesamten Bildungs- und Entwicklungsprozess von Kindern und Jugendlichen. Ein breitgefächerter beruflicher und persönlicher Erfahrungsschatz von Pädagog_innen bereichert Kinder sehr. Die neue Wiener Stadtregierung unterstützt Pädagog_innen nach Kräften, bekennt sich zur Förderung der Durchlässigkeit. Und bestärkt Quer- und Wiedereinstieger_innen in ihrer Entscheidung für einen pädagogischen Beruf. Bestehende Quereinsteiger_innen-Programme sollen ausgebaut werden.

Die neue Wiener Stadtregierung unterstützt Pädagog_innen dabei, Vielfalt und Diversität als Ressource für den Unterricht zu nutzen und bekennt sich zu mehr pädagogischen Freiräumen und Autonomie an den jeweiligen Bildungsstandorten.

Wir stärken die Wiener Pädagog_innen , damit diese unsere Kinder und Jugendlichen stärken können.

Daher vereinbaren wir:

  • Fach- und Unterstützungspersonal für Wiener Schulen

    Die Anforderungen an das Lehrpersonal wurden in den letzten Jahren immer größer. Gleichzeitig ist das dafür nötige Unterstützungspersonal nicht in entsprechender Zahl hinzugekommen. Besonders Schulen mit großen Herausforderungen brauchen mehr Ressourcen in Form von Unterstützungskräften, Daher vereinbaren wir für unsere Wiener Bildungseinrichtungen einen Ausbau in folgenden Bereichen:

    • Starker Ausbau von psychosozialen Fachkräften an Wiener Schulen mit besonders großen Herausforderungen.
    • Eine administrative Fachkraft für jede Wiener Schule.
    • Zusätzliches Unterstützungspersonal für Kinder und junge Menschen mit Behinderungen.
    • Evaluierung des Einsatzes von medizinischem Unterstützungspersonal (School Nurses).
  • Spezielle Sprachförderkräfte

    Schulen in einer internationalen Großstadt sind naturgemäß mit einem erhöhten Aufwand in der Sprachförderung konfrontiert. Die Sprachenvielfalt in Großstädten ist ein großer Schatz und gleichzeitig eine große Herausforderung in den Bildungseinrichtungen. Die Wiener Fortschrittskoalition wird sich weiterhin vehement dafür einsetzen, dass dieser Umstand auch bei der Zuteilung von Lehrkräften durch die Bundesregierung bedarfsgerecht berücksichtigt wird. Wiener Kinder mit Deutschförderbedarf und anderen Erstsprachen dürfen durch die Gießkannen-Logik der Stellenpläne nicht benachteiligt werden. Daher braucht es:

    • Bedarfsgerechte Bereitstellung der Planstellen für Deutschfördermaßnahmen.
    • Sicherstellung der schulischen Förderung von allen Schüler_innen mit nichtdeutscher Erstsprache.
    • Regionale Bildungsnetzwerke tauschen sich regelmäßig aus und lernen voneinander.
    • Lehrer_innen dürfen nicht alleingelassen werden: Wir fördern und fordern regelmäßige Fortbildung und Coaching-Angebote.
    • Für Elterngespräche gibt es Dolmetscher_innen in der Erstsprache der Kinder.

Chancen-Index

Wir setzen uns vehement für die Bereitstellung von zusätzlichem Personal auf Basis eines Chancen-Index durch den Bund ein. Die besonderen Herausforderungen von Großstadtschulen müssen bei der Zuteilung endlich berücksichtigt werden. Diese Bonus-Zuteilung darf sich nicht nur auf einzelne Pilotschulen beziehen, sondern muss nach klar nachvollziehbaren Kriterien langfristige Planung am Schulstandort ermöglichen. Die strukturelle Benachteiligung der Großstadtschulen durch die Logik der Gießkanne bei der Verteilung der Lehrer_innenressourcen durch den Bund muss endlich beendet werden.

It takes a City to raise a child - gemeinsam für junge Wienerinnen und Wiener da sein.

Kinder und junge Menschen mit Behinderungen haben das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben, sind Teil unserer Gesellschaft und damit in unseren Bildungseinrichtungen. Es gilt jegliche Stigmatisierung zu vermeiden. Wir bekennen uns zur bestmöglichen Förderung auf Basis der jeweils individuellen Bedürfnisse.

Derzeit endet die Schulkarriere von Kindern mit Behinderungen viel zu früh, und zwar bereits zwischen dem 14. und 16. Lebensjahr. Viele Kinder und Jugendliche mit Behinderungen würden enorm von weiteren Schuljahren profitieren. Zudem kann die Zeit außerordentlich hilfreich für den Einstieg in den Arbeitsprozess sein. Deshalb setzt sich die Fortschrittskoalition gegenüber dem Bund für den Rechtsanspruch auf Schulbildung für Kinder mit Behinderungen bis zum 18. Lebensjahr ein.

Durch Inklusionsgruppen bzw. -klassen in den Bildungseinrichtungen und Regelgruppen in sonderpädagogischen Bildungshäusern bieten wir allen jungen Wienerinnen und Wienern Platz in der Mitte unserer Gesellschaft. Damit jede und jeder so weit als möglich am Regelbetrieb in unseren Bildungseinrichtungen teilnehmen kann, braucht es eine Bildungsinfrastruktur, die auf die besonderen Bedürfnisse Rücksicht nimmt, und die auch die Nachmittagsbetreuung und Angebote in den Ferien umfasst. Orientiert am individuellen Förderbedarf setzen wir uns dafür ein, dass die Stadt Wien schrittweise ihre Unterstützungssysteme für Kinder und junge Menschen mit Behinderungen ausbaut.

Daher vereinbaren wir:

  • Verbesserung des elementarpädagogischen Platzangebotes für Kinder mit Behinderungen.
    • Verstärkter Ausbau der Plätze im Bereich privater Betreiber_innen.
    • Verstärkte Zusammenarbeit mit den Wiener Sozial- und Gesundheitseinrichtungen.
    • Einsatz von Gesundheitspersonal in elementaren Bildungseinrichtungen.
    • Schaffung einer wienweiten Anlaufstelle für elementare Bildungsplätze für Kinder mit Behinderungen.
  • Ehrenamtswoche
    • In den über 200 Workshops der „Werkstadt Junges Wien“ haben Kinder und Jugendliche vor allem eines gezeigt: sie interessieren sich für die Zukunft ihrer Stadt, für das Wohlergehen ihrer Mitmenschen und für ein gutes Zusammenleben aller. Kinder und Jugendliche wollen sich aktiv in die Stadt einbringen. Gemäß dem Prinzip „Einfach machen“ können sich Wiener Schüler_innen in der letzten Schulwoche ehrenamtlich engagieren. Gemeinsam mit sozialen Einrichtungen, NGOs und Vereinen sowie gesellschaftspolitischen Initiativen setzen die Wiener Schulklassen ehrenamtliche Projekte für ein soziales Miteinander in Wien um.
  • Unterstützung für ehrenamtliche Lernhelfer_innen
    • Tausende Wienerinnen und Wiener helfen jede Woche beim Lernen: in Lerncafés, als Lesepat_innen oder auch als Lernbuddies unterstützen sie junge Wienerinnen und Wiener. Die Fortschrittskoalition fördert und unterstützt die Initiativen von ehrenamtlichen Lernhelfer_innen bei der Professionalisierung und Sicherstellung der Lernangebote. Dazu sollen eigene Fortbildungs- und Supervisionsangebote sowie Fördermöglichkeiten geschaffen werden.
  • Vom Bildungsgrätzl zur Bildungsstadt
    • Wir fördern auch weiterhin die Verankerung von Kooperationen zwischen elementaren Bildungseinrichtungen, Schulen und außerschulischen Einrichtungen. Der Ansatz der Zusammenarbeit unterschiedlicher Bildungseinrichtungen innerhalb der Grätzl wird auf Ebene der Gesamtstadt weitergeführt, begleitet und laufend adaptiert. Durch die intensivierte Kooperation verschiedener Akteur_innen in der Stadt Wien wird die Erarbeitung strategischer Positionen und gemeinsamen Schwerpunktsetzungen im Bildungsbereich gefördert.
  • „Respekt: Gemeinsam stärker!“
    • Mit dem Pilot-Präventionsprogramm „Respekt: Gemeinsam stärker!“ für Wiener Mittelschulen soll gezielt sozialen Herausforderungen im Schulalltag begegnet werden. Abwertung aufgrund von Geschlecht, Herkunft, sexueller Orientierung, Religion oder Weltanschauung sowieVorurteile, Mobbing, Spannungen und Konflikte im Klassenzimmer, Diskriminierungserfahrungen oder Hass im Netz werden im Rahmen von Schulentwicklungsprojekten mit Direktor_innen, Lehrer_innen, Schüler_innen und Eltern bearbeitet. Ziel des Pilotprojekts „Respekt: Gemeinsam stärker!“ ist es, eine angstfreie und gewaltfreie Schule ganzheitlich und prozessorientiert an zehn Wiener Mittelschulstandorten voranzutreiben. Nach der bereits initiierten Evaluierungsphase soll das Programm fixer Bestandteil der Wiener Kinder- und Jugendarbeits- sowie Schulwelt werden.

Familien stärken - Kinder schützen - Unterstützung und Begleitangebote von Anfang an

Jedes Kind soll unabhängig von Herkunftund Lebenssituation der Eltern die bestmöglichen Bedingungen und Chancen bekommen, um sich entfalten zu können. Die Kinder- und Jugendhilfe ist ein verlässlicher Partner für Erziehungsberechtigte, Kinder und Jugendliche. Gemeinsam werden Lösungen erarbeitet, wenn es zu Problemen oder Krisen in der Familie kommt. Es muss zu allen Zeitpunkten gewährleistet sein, dass Kinder und Jugendliche die Unterstützung erhalten, die sie auch verdient haben..

Dazu wollen wir bestehende Angebote fortführen und ausbauen:

  • Elternkompetenzen stärken: Elternberatung, Eltern-Kind-Training und Eltern-Kind-Runden.
  • Frühe Hilfen: beginnend in der Schwangerschaft und begleitend in den ersten Lebensjahren.
  • Frühe Förderung: gezielte Förderungen für Kinder von Anfang an.
  • Verlässliche Begleitung ab der Geburt - Wiener Wickelrucksack: Mit dem Wiener Wickelrucksack werden alle Kinder und Jungeltern von Geburt an erreicht. Eltern werden über Informations- und Unterstützungsangebote informiert. Der Wiener Wickelrucksack wird in seiner Funktion als erster Kontaktpunkt überprüft und gegebenenfalls adaptiert.
  • Digitale Beratungsangebote: Angepasst an die Lebenswelt von Kindern, Jugendlichen und Familien von heute sollen digitale Beratungsangebote forciert werden:
    • In Anbetracht der COVID-19-Pandemie -sind alle Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien entsprechend zu gestalten.

Verlässliche Hilfe und Unterstützung

  • Ausbau der Angebote der Kinder- und Jugendhilfe: Neben den ambulanten Angeboten werden die stationären Ressourcen in den nächsten Jahren sowohl qualitativ als auch quantitativ ausgebaut. Die Schaffung von zusätzlichen sozialtherapeutischen und sozialpsychiatrischen Wohngemeinschaften ist ein weiteres Ziel. Darüber hinaus wird insbesondere in die Prävention investiert und das Angebot der aufsuchenden Familienarbeit ausgebaut.
  • Erhöhung der Ressourcen in der mobilen Sozialarbeit: Mobile Unterstützungsangebote für Kinder, Jugendliche und Eltern werden weiter ausgebaut, um Familien die bestmögliche Unterstützung im Alltag zu garantieren. Zum Beispiel: Mobile Familien- und Jugendarbeit, Beratungs- und Begleitangebote.
  • Krisenzentren sind sichere Orte, wo Kinder bei Bedarf Schutz und Hilfe finden, und wo gemeinsam Lösungs- und Zukunftsperspektiven erarbeitet werden. Damit Kinder zu jeder Zeit, die Unterstützung bekommen, die sich brauchen, werden die Ressourcen regelmäßig dem Bedarf angepasst.
  • Krisenpflegeeltern bieten Kindern im Altern von 0 bis 3 Jahren vorübergehend ein sicheres Zuhause, wenn es zu Akutbeziehungsweise Krisensituationen kommt. Gemeinsam mit den Krisenpflegeeltern werden Strategien erarbeitet, um die Anzahl an Krisenpflegefamilien zu erhöhen.
  • Care Leaver: Junge Menschen mit 18 Jahren, die keinen einfachen Start ins Leben hatten, haben häufig kein soziales Netz, auf das sie sich verlassen können. Mit dem Auszug aus einer Wohngemeinschaft verlieren sie vertraute Bezugspersonen und sind auf sich allein gestellt. Wir werden daher in den nächsten Jahren die vorhandenen Betreuungsangebote ausbauen, die sicherstellen, dass den jungen Erwachsenen weiterhin Ansprechpartner_innen und Mentor_innen in der Übergangsphase zur Seite stehen. Eine organisatorisch-strukturierte Übergangsphase und Betreuung von Care Leavers bis zum 21. Lebensjahr muss in Zukunft gewährleistet sein – die Schnittstelle zwischen Kinder-,Jugend- und Sozialhilfe darf nicht zur Bruchstelle werden.
  • Projekte für junges Wohnen: Der Weg in die Selbstständigkeit ist besonders für junge Menschen, die keine oder kaum Unterstützung von den Eltern erhalten, besonders schwierig. Im Rahmen von „Housing First“-Projekten werden junge Menschen individuell begleitet und erhalten Unterstützung beim Schritt ins erste selbstständige Wohnen.

Kinder- und Jugendanwaltschaft

Die Kinder- und Jugendanwaltschaft (KJA) ist eine Anlaufstelle, die Kindern und Jugendlichen schnell und zuverlässig Hilfe bietet.

  • Alle Wiener Kinder und Jugendlichen, aber auch deren Eltern, können sich bei Problemen in der Schule oder in Einrichtungen der Elementarpädagogik an die Kinder- und Jugendanwaltschaft wenden. Besonders, wenn es in Bildungseinrichtungen zu Mobbing kommt sind sowohl Schüler_innen als auch Lehrer_innen schnell hohen Belastungen ausgesetzt und brauchen rasch und unkompliziert Hilfe.
  • Die KJA und ihre breiten Beratungs- und Unterstützungsangebote werden in den nächsten Jahren verstärkt beworben. Darüber hinaus wird eine Personalbedarfsanalyse durchgeführt.

Aufsuchende Kinder- und Jugendarbeit:

Kinder haben ein Anrecht auf eine Freizeitgestaltung, die ihren Interessen entspricht und ihre Fähigkeiten und Talente fördert. Die Offene Kinder- und Jugendarbeit bietet ein niederschwelliges, breites und freiwilliges Angebot für Kinder und Jugendliche, unabhängig ihres sozialen, kulturellen, religiösen oder Bildungs- Hintergrunds. Die offene Kinder- und Jugendarbeit ist mit sich stetig ändernden Lebensrealitäten von Kindern und Jugendlichen konfrontiert. Um ein Angebot mit hohem Qualitätsanspruch zur Verfügung stellen zu können, werden folgende Maßnahmen gesetzt:

  • Kooperation: Die Vereine der Offenen Jugendarbeit arbeiten eng mit Bildungseinrichtungen und anderen Institutionen und Einrichtungen zusammen. Synergieeffekte zwischen den derzeit aktiven Vereinen werden hergestellt und ausgebaut.
  • Evaluierung: Die Wirkung der bisherigen Arbeit wird erfasst und ein evidenzbasierter Wissenstransfer zwischen Forschung und Jugendarbeit ermöglicht und vertieft.
  • Bedarfsanalyse: Mit einer Bedarfsanalyse werden die quantitative und qualitative Angemessenheit der derzeitigen Infrastruktur (räumlich, sachlich, personell) und die derzeitigen Angebote der Offenen Kinder- und Jugendarbeit erfasst und bewertet.
  • Qualitätsstandards: Einheitliche Qualitätsstandards in den unterschiedlichen Vereinen stellen sicher, dass optimal auf die Lebenswelten und -realitäten von Kindern und Jugendlichen eingegangen werden kann.
  • Ziel ist ein vernetztes, flächendeckendes Angebot.

Kinder-und Jugendorganisationen

Wiener Kinder- und Jugendorganisationen leisten einen wertvollen Beitrag zur Demokratie. Sie sind für Kinder und Jugendliche wichtige Orte, um ein respektvolles, demokratisches Miteinander und Freude an gesellschaftlicher Teilnahme zu erleben und auch Methoden kennenzulernen, wie man sich aktiv für gesellschaftliche Interessen engagieren kann.

Ausbau von Ferienangeboten

Die neuen Ferienangebote der Stadt Wien sind ein großer Erfolg. Die Angebote sollen in den kommenden Jahren fortgesetzt und ausgebaut werden (City Camps und die Wiener Jugenderholung).

Erwachsenenbildung

Erwachsenenbildung ist mehr als berufliche Weiterbildung. Eine selbstbewusste demokratieverbundene Bevölkerung braucht Angebote des lebensbegleitenden Lernens, auch außerhalb des beruflichen Kontextes. Die Wiener Volkshochschulen sind starke Bildungspartner_innen der Stadt Wien. Die Einrichtungen der Erwachsenenbildung erkennen auf Grund ihrer sehr regionalen Strukturen unmittelbar, wo Bedarf besteht. Erwachsenenbildung hat die Aufgabe alle Wienerinnen und Wiener zu erreichen.

Daher vereinbaren wir:

  • Die laufende Entwicklung und Erprobung von neuen niederschwelligen Formaten.
  • Die Ermöglichung notwendiger Bildungsabschlüsse.
  • Onlineangebote werden auch in den künftigen Bildungsprogrammen vermehrt Platz finden. Ressourcen zur dauerhaften Implementierung von Webinaren werden zur Verfügung gestellt, um Kursleitungen und Teilnehmende digital fitter zu machen.
  • Erwachsenengerechte Angebote der politischen Bildung. Politische Bildung ist nicht nur schulrelevant und auf Kinder und Jugendliche beschränkt, sondern auch eine weitere Säule der Erwachsenenbildung.
  • Niederschwellige Formate der Wissenschaftsvermittlung.
  • Ein Bekenntnis zur Weiterführung der Initiative Erwachsenenbildung.

Sprung in die Zukunft - Die Wiener Bäder

Die Wiener Bäder leisten einen wichtiger Beitrag zur hohen Lebensqualität der Wienerinnen und Wiener, insbesondere für Kinder und Jugendliche. Die Wiener Fortschrittskoalition hat mit der Bäderstrategie 2030 einen Rahmen für die Weiterentwicklung der Wiener Bäder. Das auf der Strategie aufbauende Bäderbauprogramm sieht ein neues Bad in der Donaustadt (Region Aspern) sowie die Erweiterungen von vier Bädern um eine Schwimmhalle sowie die Erweiterung eines Bades um ein Außenbecken vor. Durch den Einsatz modernster Technik wird der ökologische Fußabdruck des Bäderbetriebs weiter gesenkt. Eine Basisversorgung für Schwimmen und Baden in einer wachsenden Stadt werden wir auch zukünftig sicherstellen.

Schwimmen ist nicht nur überlebensnotwendig, um sich sicher in Gewässern bewegen zu können, sondern leistet auch gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Gesundheit und Bewegungsfähigkeit.

Daher vereinbaren wir:

  • Um die Öffnungszeiten der Bäder an die Bedürfnisse der heutigen Lebenswelt anzupassen, wird erhoben, ob die Öffnungszeiten ausgeweitet werden sollen.
  • Die Wiener Bäder bieten die allen Wienerinnen und Wiener die Infrastruktur, um Schwimmen zu lernen beziehungsweise ihre Schwimmfähigkeiten zu vertiefen. Die Angebote der Bäder orientieren sich an den Lebens- und Arbeitsbedingungen von Kindern und Jugendlichen sowie Erwachsenen und Senior_innen.
  • Die Stadt Wien stellt ihre Bäder für das Schulschwimmen bereit und vermietet Vereinen die für die Ausrichtung von Schwimmkursen notwendigen Wasserflächen . Die Bäder werden ihr bestehendes Kursangebot für den Schwimmnachwuchs und den kostengünstigen Einzelunterricht durch Sportbadewart_innen zukünftig ausweiten. Die bestehenden Kooperationen zwischen den Bädern und privaten Vereinen werden intensiviert und weiter entwickelt.