8. Gesundheitsmetropole Wien

8.3 Stärkung der Frauengesundheit und Selbstbestimmung

Weiterentwicklung der gynäkologischen Versorgung

  • Leistungen der Gynäkologie und Geburtshilfe werden wir bedarfsgerecht auf modernstem medizinischem Niveau weiterentwickeln. Dies betrifft die Onkologie und Brustgesundheitszentren, die Endometriose, die Pränatal-Diagnostik im niedergelassenen Bereich, die Perinatalmedizin als Aufgabe spezialisierter Abteilungen sowie die Humangenetik-Früherkennung für den Einsatz von frühzeitigen Behandlungsangeboten bei seltenen Erkrankungen.

Stärkung der hebammengeführten Geburt, der Vor- und Nachbetreuung

  • Wir wollen in Wien die Rate der Spontangeburten erhöhen. Aus diesem Grund soll ein Projekt im WiGeV etabliert werden, bei dem die Begleitung während der Geburt vor allem von Hebammen durchgeführt wird, aber dennoch die Sicherheit eines öffentlichen Spitals im Hintergrund besteht. Insgesamt treten wir für eine deutliche Erhöhung der Kassenstellen für Hebammen ein.

Empfängnisverhütung

  • Ein Pilotprojekt im Rahmen der Zielsteuerung Gesundheit „Kostenlose Verhütung in Wien“ für die Zielgruppe Frauen und Burschen/Männer bis 22 Jahre soll gestartet werden. Es soll sowohl die notwendige Beratung/Untersuchung als auch die empfängnisverhütenden Mittel umfassen. Um Verhütung nicht zur Frauensache zu deklarieren, werden Kondome für Burschen/junge Männer miteinbezogen.

Schwangerschaftsabbruch

  • Der Zugang zu gynäkologischen Ambulanzen zur Beratung und Durchführung eines Schwangerschaftsabbruches soll verbessert werden. Durch niederschwellige Information und im Bedarfsfall psychologische Beratung sollen ungewollte Schwangerschaften in Wien reduziert werden.

Frauengesundheitszentrum - Erweiterung FEM

Die beiden Frauengesundheitszentren FEM und FEM Süd (in den Kliniken Floridsdorf und Favoriten) sind seit Jahrzehnten etablierte Kompetenzzentren für Frauengesundheit und bieten Angebote für Frauen. Der Schwerpunkt liegt bei psychosozialer Betreuung und Beratung, auch in mehreren Sprachen.

  • Die Erfahrung zeigt, dass eine Weiterentwicklung zu Themen wie Depression, Diabetes, Adipositas etc. notwendig ist und ausgebaut werden soll - und zwar durch spezialisiertes Fachpersonal, zur medizinischen Beratung/Betreuung als Clearingstelle und Drehscheibe zum niedergelassenen Bereich.

Opferschutz-Forensik

  • Als Ergänzung zu den bestehenden Opferschutzgruppen in den Spitälern bedarf es der Etablierung eines mobilen Forensik-Teams, das unabhängig von einer polizeilichen Anzeige und schnell nach einem Übergriff tätig werden kann. Die Versorgung soll rund um die Uhr garantiert und in den öffentlichen Spitälern verfügbar sein.