Landesgesetzblatt für Wien
Jahrgang 2013 | Ausgegeben am 31. Juli 2013 | 30. Stück |
30. Gesetz: |
Wiener Krankenanstaltengesetz 1987
– Wr. KAG; Änderung |
30.
Gesetz, mit dem das Wiener Krankenanstaltengesetz 1987
– Wr. KAG geändert wird
Der Wiener Landtag hat beschlossen:
Artikel I
Das Wiener Krankenanstaltengesetz 1987 – Wr. KAG, LGBl. für Wien Nr. 23, zuletzt geändert durch das Gesetz LGBl. für Wien Nr. 29/2013, wird wie folgt geändert:
1. In § 1 Abs. 1 Z 4 wird das Wort „oder“ durch einen Beistrich ersetzt, in Abs. 1 Z 5 wird nach dem Wort „Fortpflanzungshilfe“ das Wort „oder“ und folgende Z 6 eingefügt:
„6. zur Bereitstellung von Organen zum Zweck der Transplantation“
2. Nach § 3b werden folgende §§ 3c und 3d samt Überschriften eingefügt:
„§ 3c
Entnahmeeinheiten
Entnahmeeinheiten
(1) Entnahmeeinheiten sind rechtskräftig bewilligte Krankenanstalten,
die die Bereitstellung von Organen im Sinne des Organtransplantationsgesetzes
(OTPG) durchführen oder koordinieren.
(2) Die Entnahmeeinheit kann sich auch mobiler Teams bedienen, die die
Entnahme von Organen in den Räumlichkeiten anderer Krankenanstalten
durchführen oder koordinieren.
(3) Der Träger der Entnahmeeinheit hat sicherzustellen, dass im Rahmen
des Qualitätssystems zumindest Standardarbeitsanweisungen (Standard
Operating Procedures-SOPs), Leitlinien, Ausbildungs- oder
Referenzhandbücher sowie Aufzeichnungen zur Sicherstellung der
Rückverfolgbarkeit von Organen dokumentiert werden. Die Dokumentation hat
eine nach dem Stand der Wissenschaft lückenlose Nachvollziehbarkeit der
Transplantationskette von der Spende bis zur Transplantation oder Entsorgung,
soweit dies in den Aufgabenbereich der Entnahmeeinheit fällt,
sicherzustellen und ist für einen Zeitraum von mindestens 30 Jahren
aufzubewahren.
§ 3d
Transplantationszentren
Transplantationszentren
(1) Transplantationszentren sind Krankenanstalten, die Transplantationen im
Sinne des Organtransplantationsgesetzes (OTPG) vornehmen und deren nach
§ 4 erteilte Bewilligung dieses Leistungsangebot umfasst.
(2) Das Transplantationszentrum hat sich vor der Durchführung einer
Transplantation zu vergewissern, dass hinsichtlich Organ-, Spenderinnen- und
Spendercharakterisierung sowie Konservierung und Transport der entnommenen
Organe die Bestimmungen des Organtransplantationsgesetzes (OTPG) eingehalten
wurden.
(3) Der Träger des Transplantationszentrums hat sicherzustellen, dass
im Rahmen des Qualitätssystems zumindest Standardarbeitsanweisungen
(Standard Operating Procedures-SOPs), Leitlinien, Ausbildungs- oder
Referenzhandbücher sowie Aufzeichnungen zur Sicherstellung der
Rückverfolgbarkeit von Organen geführt werden. Die Dokumentation hat
eine nach dem Stand der Wissenschaft lückenlose Nachvollziehbarkeit der
Transplantationskette von der Spende bis zur Transplantation oder Entsorgung,
soweit dies in den Aufgabenbereich des Transplantationszentrums fällt,
sicherzustellen und ist für einen Zeitraum von mindestens 30 Jahren
aufzubewahren.“
3. § 5 Abs. 2 Einleitungssatz lautet:
„Die Bewilligung zur Errichtung einer Krankenanstalt im Sinne des Abs. 1 darf unbeschadet der nach sonstigen Rechtsvorschriften geltenden Erfordernisse nur unter den nach den Erfahrungen der medizinischen Wissenschaft und nach den Erfordernissen für einen einwandfreien Krankenanstaltsbetrieb notwendigen Bedingungen und Auflagen und nur dann erteilt werden, wenn insbesondere“
4. In § 17 Abs. 1 lit. d wird das Zitat „§ 62a Bundesgesetz über Krankenanstalten und Kuranstalten (KAKuG)“ durch das Zitat „§ 5 Organtransplantationsgesetz (OTPG)“ ersetzt.
5. In § 17 Abs. 1 lit. e wird der Punkt durch einen Strichpunkt ersetzt, die nachfolgende lit. f lautet:
„f) im Rahmen der Krankengeschichte allfällige Widerspüche gemäß § 44 Bundesgesetz über Krankenanstalten und Kuranstalten (KAKuG) und § 5 Abs. 1 Organtransplantationsgesetz (OTPG) zu dokumentieren;“
6. In § 17 Abs. 5 wird folgender Satz angefügt:
„Die Krankenanstalten haben der Behörde auf Verlangen zum Zwecke
der Vollziehung der nach den bestattungsrechtlichen Vorschriften bestehenden
Verpflichtung der Behörde, die Bestattung einer in der Krankenanstalt
verstorbenen Person zu veranlassen (§ 19 Abs. 6 Wiener Leichen-
und Bestattungsgesetz), aus der Krankengeschichte folgende Daten von
Angehörigen zu übermitteln:
1. Namen,
2. Telefonnummer,
3. Adresse,
4. E-Mail-Adresse.“
7. In § 46a Abs. 4 erster Satz wird der Ausdruck „Abs. 2“ durch den Ausdruck „Abs. 2a“ ersetzt.
8. § 71 lautet:
„§ 71
Verweisungen
Verweisungen
Soweit in diesem Gesetz auf bundesrechtliche Vorschriften verwiesen wird,
sind diese in folgender Fassung anzuwenden:
1. Allgemeines Sozialversicherungsgesetz – ASVG, BGBl.
Nr. 189/1955, in der Fassung BGBl. I Nr. 67/2013;
2. Allgemeines Verwaltungsverfahrensgesetz 1991 – AVG, BGBl.
Nr. 51/1991 in der Fassung BGBl. I Nr. 33/2013;
3. ArbeitnehmerInnenschutzgesetz – ASchG, BGBl. Nr. 450/1994,
in der Fassung BGBl. I Nr. 71/2013;
4. Arbeitskräfteüberlassungsgesetz – AÜG, BGBl.
Nr. 196/1988, in der Fassung BGBl. I Nr. 98/2012;
5. Asylgesetz 2005 – AsylG 2005, BGBl. I Nr. 100, in der
Fassung BGBl. I Nr. 68/2013;
6. Ärztegesetz 1998 – ÄrzteG 1998, BGBl. I
Nr. 169, in der Fassung BGBl. I Nr. 80/2012;
7. Bundesgesetz über die Dokumentation im Gesundheitswesen, BGBl.
Nr. 745/1996, in der Fassung BGBl. I Nr. 179/2004;
8. Bundesgesetz über die Regelung des medizinisch-technischen
Fachdienstes und der Sanitätshilfsdienste (MTF-SHD-G), BGBl.
Nr. 102/1961, in der Fassung BGBl. I Nr. 89/2012;
9. Bundesgesetz über Krankenanstalten und Kuranstalten (KAKuG), BGBl.
Nr. 1/1957, in der Fassung BGBl. I Nr. 108/2012;
10. Bundes-Seniorengesetz, BGBl. I Nr. 84/1998, in der Fassung
BGBl. I Nr. 94/2012;
11. Bundes-Verfassungsgesetz (B-VG), BGBl. Nr. 1/1930, in der Fassung
BGBl. I Nr. 59/2013;
12. Datenschutzgesetz 2000 – DSG 2000, BGBl. I
Nr. 165/1999, in der Fassung BGBl. I Nr. 57/2013;
13. Einkommensteuergesetz 1988 – EStG 1988, BGBl. Nr. 400, in
der Fassung BGBl. I Nr. 53/2013;
14. Familienlastenausgleichsgesetz 1967, BGBl. Nr. 376, in der
Fassung BGBl. I Nr. 60/2013;
15. Gesundheitsqualitätsgesetz – GQG, BGBl. I
Nr. 179/2004;
16. Gesundheits- und Ernährungssicherheitsgesetz – GESG,
BGBl. I Nr. 63/2002, in der Fassung BGBl. I
Nr. 48/2013;
17. Gesundheits- und Krankenpflegegesetz – GuKG, BGBl. I
Nr. 108/1997, in der Fassung BGBl. I Nr. 89/2012;
18. Gewebesicherheitsgesetz – GSG, BGBl. I Nr. 49/2008, in
der Fassung BGBl. I Nr. 108/2012;
19. Medizinischer Masseur- und Heilmasseurgesetz – MMHmG,
BGBl. I Nr. 169/2002, in der Fassung BGBl. I
Nr. 57/2008;
20. MTD-Gesetz, BGBl. Nr. 460/1992, in der Fassung BGBl. I
Nr. 89/2012;
21. Organtransplantationsgesetz – OTPG, BGBl. I
Nr. 108/2012;
22. Patientenverfügungs-Gesetz – PatVG, BGBl. I
Nr. 55/2006;
23. Strafgesetzbuch – StGB, BGBl. Nr. 60/1974, in der Fassung
BGBl. I Nr. 25/2013;
24. Strafprozessordnung 1975 (StPO), BGBl. Nr. 631, in der Fassung
BGBl. I Nr. 27/2013;
25. Strafvollzugsgesetz – StVG, BGBl. Nr. 144/1969, in der
Fassung BGBl. I Nr. 2/2013;
26. Strahlenschutzgesetz – StrSchG, BGBl. Nr. 227/1969, in der
Fassung BGBl. I Nr. 35/2012;
27. Straßenverkehrsordnung 1960 – StVO 1960, BGBl.
Nr. 159, in der Fassung BGBl. I Nr. 39/2013;
28. Unterbringungsgesetz – UbG, BGBl. Nr. 155/1990, in der
Fassung BGBl. I Nr. 18/2010;
29. Voranschlags- und Rechnungsabschlussverordnung 1997 – VRV 1997,
BGBl. Nr. 787/1996, in der Fassung BGBl. II
Nr. 118/2007;
30. Zahnärztegesetz – ZÄG, BGBl. I Nr. 126/2005,
in der Fassung BGBl. I Nr. 38/2012;
31. Zivilprozessordnung – ZPO, RGBl. 113/1895, in der Fassung
BGBl. I Nr. 26/2013.“
9. In der Überschrift zu § 75 wird der Ausdruck „LGBl. für Wien Nr. 5/2009“ durch den Ausdruck „LGBl. für Wien Nr. 13/2009“ ersetzt.
Artikel II
In-Kraft-Treten
Dieses Gesetz tritt mit dem der Kundmachung folgenden Tag in
Kraft.
Der Landeshauptmann: | Der Landesamtsdirektor: |
Häupl | Hechtner |
Medieninhaber: Land Wien – Herstellung:
druck aktiv OG, 2301 Groß-Enzersdorf
Druck: MA 53 – Presse- und
Informationsdienst der Stadt Wien (PID), 1082 Wien, Rathaus, Stiege
3
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