Alexandra Kautzky-Willer

Alexandra Kautzky-Willer wurde in der Kategorie "Gendermedizin" mit dem Wiener Frauenpreis 2021 ausgezeichnet.

Frau hält Preistrophäe

"Alexandra Kautzky-Willer ist Fachärztin für Innere Medizin. Begonnen hat ihre wissenschaftliche Laufbahn mit der Erforschung der so genannten Schwangerschaftsdiabetes. Dank ihrer unermüdlichen Lobby-Arbeit beinhaltet der Mutter-Kind-Pass heute einen verpflichtenden Glukose-Toleranz-Test – wodurch Spätfolgen durch rechtzeitige Diagnose und Therapie vermieden werden können", so die Jury in ihrer Begründung.

2010 wurde sie Österreichs erste Professorin für Gendermedizin an der Medizin-Uni Wien. Sie gründete die "Gender-Medicine Unit" und übernahm im gleichen Jahr die Leitung des 1. post-gradualen Universitätslehrgangs für Gendermedizin in Europa.

Lange Zeit diente der Mann in der Medizin als Prototyp des Menschen. Das medizinische Wissen hinsichtlich Krankheitsbildern, Diagnose und Therapie orientierte sich an diesem einen Modell. Der interdisziplinäre, wissenschaftliche Zugang der Gendermedizin erforscht biologische und psychosoziale Unterschiede zwischen Männern und Frauen, die sowohl das Gesundheitsbewusstsein als auch die Entstehung und Wahrnehmung von Krankheiten betreffen.

"Frauen mit Diabetes haben etwa ein besonders hohes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Bei ihnen wird ein Herzinfarkt weniger oft erkannt. Bei Männern werden oft Depressionen oder Angststörungen weniger wahrgenommen. Und nicht jedes Medikament wirkt gleich. Bei herzkranken Männern kann das Medikament Digoxin die Lebenschancen erhöhen, jene von Frauen aber verringern. Die Gendermedizin kann also im äußersten Fall Leben retten", so die Jury über die wichtige Arbeit der Preisträgerin.

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