Vielfältige Allianzen
Kurz-Zusammenfassung in Leichter Lesen des Artikels von Elisabeth Magdlener in Frauen.Wissen.Wien Nr. 12
Bei einer Allianz schließen sich Menschen und Gruppen zusammen,
die ähnliche Interessen haben.
Und sie helfen einander.
Der Stern *
Frau Magdlener verwendet in ihrem Artikel den Stern *.
Zum Beispiel schreibt sie: Männer* und Frauen*.
Der Stern * drückt aus:
Es sind auch Menschen gemeint,
die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zuordnen.
Wenn Sie sich den Text elektronisch vorlesen lassen:
Wenn es sie beim Vorlesen stört,
können Sie die Funktion ausschalten,
mit der der Stern vorgelesen wird.
Warum sind Allianzen wichtig?
Ganz einfach - gemeinsam sind wir stark.
Wir können viel stärker sein als allein oder mit wenigen anderen.
Gerade weil wir verschieden sind
und unterschiedliche Fähigkeiten haben,
sind wir gemeinsam stark.
Und deshalb ist es wichtig,
dass wir uns zusammenschließen.
Ungleiche Behandlung
In unserer Gesellschaft werden viele Menschen
ungleich behandelt.
Menschen mit Behinderungen werden anders behandelt
als Menschen ohne Behinderungen.
Menschen ohne Behinderungen haben mehr Macht
als Menschen mit Behinderungen.
Deshalb erleben Menschen mit Behinderungen Diskriminierung,
und nicht nur in Einzelfällen.
Diskriminierung heißt:
Eine Person wird benachteiligt,
weil sie eine bestimmte Eigenschaft hat.
Zum Beispiel Frauen*, Menschen auf der Flucht
oder Menschen mit Behinderungen.
Deshalb sind Allianzen so wichtig.
Sie stärken die Menschen und helfen dabei,
dass die Gleichberechtigung aller Menschen durchgesetzt wird.
Inklusion
Inklusion bedeutet,
dass alle Menschen überall dabei sein können.
Zum Beispiel in der Schule,
in der Arbeit und in der Freizeit.
Menschen mit Behinderungen genauso
wie Menschen ohne Behinderungen.
Wir sind alle verschieden,
haben unterschiedliche Erfahrungen und Fähigkeiten.
Und das ist gut so.
Wir sollen diese Vielfalt viel mehr schätzen
als das bisher in der Gesellschaft der Fall ist.
Frauen* mit Behinderungen
Frauen* mit Behinderungen sind
keine einheitliche Gruppe,
sondern sehr verschieden.
Oft gehören sie nirgends so ganz dazu.
Sie sind Frauen*.
Sie haben eine Behinderung.
Und womöglich gehören sie zusätzlich noch zu einer Minderheit.
Privilegiert oder diskriminiert - oder beides
Wer privilegiert ist,
hat Vorteile gegenüber anderen Menschen.
Wer diskriminiert wird,
hat Nachteile.
Eine Person kann aber auch beides sein,
privilegiert und diskriminiert.
Je nachdem, zu welchen Gruppen sie gehört.
Eine Frau* mit Behinderung ist nicht nur benachteiligt,
sondern in manchen Punkten
sogar privilegiert gegenüber anderen:
Zum Beispiel ist vielleicht ihre Haut weiß,
und sie ist in dem Land geboren,
wo sie lebt.
Möglicherweise ist sie Akademikerin
Und sie hat eine Wohnung und ist nicht obdachlos.
Die Frau* mit Behinderung kann aber auch
Diskriminierung erfahren:
Zum Beispiel wird sie benachteiligt,
weil sie eine Frau* ist.
Oder weil sie eine Behinderung hat.
Oder beides.
Was ist normal und was nicht?
Wir alle denken unterschiedlich darüber,
was normal ist und was als nicht normal gilt.
Was als nicht normal gilt,
wird oft abgewertet.
So kommt es zur Diskriminierung von Menschen.
Unterschiedliche Arten von Abwertung und Diskriminierung
- ableistisch,
also Abwertung von Personen wegen einer Behinderung - sexistisch,
also Abwertung von Personen wegen des Geschlechts - rassistisch,
Rassist*innen teilen Menschen in unterschiedliche Rassen ein.
Sie glauben: Ihre eigene Rasse ist die Beste.
Zum Beispiel: Weiße Menschen sind besser als schwarze Menschen. - klassistisch,
also Abwertung von Personen,
weil sie zu einer bestimmten sozialen Klasse gehören.
Unterschiedliche Menschen
Wir alle haben von unserer Gesellschaft vermittelt bekommen,
wie wir über die unterschiedlichen Menschen denken.
Die Gesellschaft hat uns gezeigt,
wie wir diese Menschen behandeln.
Und ob wir sie diskriminieren oder nicht.
- Menschen mit Behinderungen*
und Menschen ohne Behinderungen* - Schwarze und weiße Menschen,
also Menschen mit dunkler oder heller Hautfarbe.
Es gibt auch den Begriff People of Color , abgekürzt PoC Das spricht man ungefähr so aus: Piipl of kala.
People of Color ist eine selbst gewählte Bezeichnung von Menschen,
die sich als nicht-weiß sehen. - Queere und nicht queere Menschen
Queer spricht man so aus: kwier.
Es beschreibt Dinge, Handlungen oder Personen,
die von der Norm abweichen.
Ursprünglich ist "queer" eigentlich ein Schimpfwort.
Schwarze, lesbisch, schwul oder bi*sexuell lebende Menschen und
Trans*-Personen haben den Begriff "queer" übernommen.
Der Begriff ist heute eine Selbstbezeichnung, die positiv ist. - Männer* und Frauen*, Trans*-Personen und Inter*-Personen
Als trans* bezeichnen sich Menschen,
die sich nicht dem Geschlecht zugehörig fühlen,
das sie bei der Geburt zugewiesen bekommen haben.
Der Stern hinter dem Wort trans soll zeigen,
dass diese Menschengruppe ganz vielfältig und unterschiedlich ist.
Inter* sind Menschen,
die sich weder eindeutig als Frau
noch eindeutig als Mann fühlen.
Sondern als etwas dazwischen,
und das ist so in Ordnung für sie.
Mehr Bewusstsein und Verständnis füreinander
Es ist wichtig,
dass uns unsere eigenen Vorteile und Privilegien
bewusst sind.
Dann haben wir auch mehr Verständnis für andere
und können ihnen den Alltag erleichtern.
Oft haben Menschen dieselben Probleme,
aber auf etwas unterschiedliche Art.
Zum Beispiel haben Menschen mit Behinderungen* oft Probleme,
wenn sie eine öffentliche Toilette benutzen wollen.
Ganz ähnliche Probleme haben Trans*-Personen
und Inter*-Personen auch.
Es gibt natürlich noch andere Probleme,
von denen verschiedene Menschengruppen
unterschiedlich betroffen sind.
Wenn sich die Menschen bewusst sind,
dass andere Menschen ganz ähnliche Probleme haben,
können sie einander besser helfen und einander bestärken.
Intersektionalität und Inklusion
Intersektionalität bedeutet,
dass die verschiedenen Arten von Diskriminierung
einander überschneiden und oft gleichzeitig auftreten.
Das verschlimmert die Lage der betroffenen Person natürlich.
Ein Beispiel:
Eine nicht-weiße Frau* mit Behinderung kann
gleich auf mehrere Arten diskriminiert werden.
Zum Beispiel bekommt sie eine bestimmte Arbeitsstelle nicht,
obwohl sie sehr gut dafür geeignet ist.
Weil sie eine Frau ist?
Weil sie nicht weiß ist?
Weil sie eine Behinderung hat?
Woher kommt nun in diesem Fall die Diskriminierung?
Wo kann man ansetzen und etwas dagegen unternehmen?
Frau Magdlener meint:
Man muss immer daran denken,
dass verschiedene Diskriminierungen zusammenhängen.
Und wir brauchen Inklusion,
im ganzen Leben und unter verschiedenen Personengruppen.
Es kommt auf unsere Haltung an.
Es ist nicht wichtig, was "normal" ist.
Es ist aber wichtig,
dass wir menschliche Vielfalt anerkennen.
Wir brauchen Wertschätzung und Respekt
zwischen allen Menschen.
Die unterschiedlichen Personengruppen
sollen Allianzen und Bündnisse bilden.
Dann können sie einander unterstützen
und gleichzeitig die eigene Situation verbessern.
Die Zukunft ist für alle zugänglich
Was in der wirklichen Welt passieren soll,
muss vorher in unseren Köpfen sein.
Wir müssen unsere Vorstellungskraft erweitern
und über die Grenzen hinaus denken.
Dann können wir auch neue Entwürfe für die Zukunft entdecken.
Eine bessere Zugänglichkeit für alle
müssen wir miteinander gestalten.
Die Veränderung ist jetzt notwendig,
wir müssen sie jetzt angehen.
Frau Magdlener lädt alle Menschen dazu ein:
Gestalten wir die Zukunft für alle,
zugänglich und barrierefrei!
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