Nach der Krise ist vor der Krise
Sind Frauen mit Behinderungen auch während Corona sichtbar?
Kurz-Zusammenfassung in Leichter Lesen des Artikels von Manuela Lanzinger in Frauen.Wissen.Wien Nr. 12
Die Corona-Situation war und ist für uns alle nicht leicht.
Viele Menschen haben besondere Probleme dadurch.
Manuela Lanzinger geht besonders auf die Probleme
und die Situation von Frauen mit Behinderungen ein.
Digitale Angebote oft nicht barrierefrei
Schon im ersten Lockdown wurde schnell sichtbar:
Viele digitale Angebote und Werkzeuge,
sind nicht barrierefrei.
Zum Beispiel Internetseiten,
Computerprogramme oder Computer-Mäuse.
Menschen mit Behinderungen können sie nicht
oder nur schlecht nutzen.
Das hat Frauen mit Behinderungen große Probleme bereitet.
Noch mehr unbezahlte Arbeit
Zur Belastung durch die eigene Behinderung kommen
weitere Belastungen durch unbezahlte Arbeit dazu:
Das wurde durch die Corona-Krise verstärkt:
Betreuung von Kindern, Haushalt,
Pflege von Angehörigen...
Und dafür gab es nur wenig Unterstützung.
Auswirkungen auf die Gesundheit
Viele Spitalsbetten und die Intensivstationen
waren voll mit Menschen,
die an COVID-19 erkrankt waren.
Aber auch die weitere Versorgung
von Menschen mit anderen Erkrankungen war wichtig.
Viele wollten aber aus Angst vor einer Ansteckung
keine Spitäler aufsuchen oder zur Ärztin oder zum Arzt gehen,
obwohl sie krank waren.
Das kann aber das Risiko für Folgeschäden
der Erkrankung erhöhen.
Auch Therapien und Reha-Aufenthalte waren
von der Krise beeinflusst
und nicht oder nur schwer möglich.
Die Unsicherheit war groß.
Besonders schwer war es
für Menschen mit chronischen Krankheiten.
Das sind Krankheiten,
die man zwar behandeln,
aber nicht heilen kann.
Für Menschen mit chronischen Krankheiten
ist eine durchgehende medizinische und therapeutische Betreuung
besonders wichtig.
Es gab zu wenig oder in manchen Fällen gar keine Therapien.
Dadurch hat sich die Gesundheit und der körperliche Zustand
von vielen Menschen mit Behinderungen
stark verschlechtert.
Probleme am Arbeitsmarkt
Menschen mit chronischen Krankheiten
finden sowieso schwer einen Arbeitsplatz.
Für sie war die Situation am Arbeitsmarkt
besonders belastend.
Diejenigen, die Arbeit haben,
haben besonderen Schutz gebraucht.
Dafür war die Risikogruppen-Regelung da.
Zu einer Risikogruppe gehören Menschen,
die zum Beispiel durch eine Vorerkrankung
besonders durch Corona gefährdet sind.
Sie konnten von der Arbeit freigestellt werden.
Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber konnten
die Lohnkosten für sie ersetzt bekommen.
Bei der Risikogruppen-Regelung war am Anfang
vieles nicht klar.
Auch später noch war die Unsicherheit groß,
auch bei Ärztinnen und Ärzten
und bei Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern.
Betroffene Personen aus der Risikogruppe
waren unsicher und belastet.
Sie haben Hilfe bei Organisationen gesucht,
die ihre Interessen vertreten.
Diese Organisationen waren nicht von Anfang an dabei,
als die Risikogruppen-Regelung entstanden ist.
Dadurch konnten offene Fragen leider
nicht rechtzeitig geklärt werden.
Die Autorin Frau Lanzinger kommt zu dem Schluss:
Es gab zu wenig Wissen über die Bedürfnisse
von Frauen mit Behinderungen oder chronischen Krankheiten.
Dadurch waren manche Entscheidungen nicht so gut.
Und die notwendige Unterstützung ist erst sehr spät gekommen.
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