Einkommensungleichheit zwischen Frauen und Männern: Equal Pay Day

Gezeichnete Frauen mit Slogan "Gleich viel Arbeit aber weniger Marie?"

Verteilungsgerechtigkeit zwischen den Geschlechtern kann sich auf das Einkommen, Vermögen, die Zeitverwendung, bezahlte und unbezahlte Arbeit, Deutungs- und Entscheidungsmacht sowie Karrierechancen beziehen. Die tatsächliche Gleichstellung der Geschlechter ist erst dann erreicht, wenn diese Güter zwischen Frauen und Männern gleich verteilt sind.


Einkommensschere

Die Einkommensschere zwischen Frauen und Männern besteht weiterhin. Der Equal Pay Day in Österreich, der Tag, ab dem Frauen statistisch gesehen bis zum Jahresende gratis arbeiten, findet am 1. November 2024 statt. Dies zeigt, dass der Gender Pay Gap, der Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern, weiterhin besteht.

Wien hat mit dem 22. November den spätesten Equal Pay Day Österreichs. Denn mit 10,8 Prozent liegt der Einkommensnachteil von Frauen in Wien österreichweit am niedrigsten. Im österreichischen Durchschnitt liegt dieser bei 16,6 Prozent. Frauen arbeiten daher in Wien 2024 statistisch gesehen 40 Tage gratis, in Österreich sind es 61 unbezahlte Tage. Obwohl die Situation für Wienerinnen damit vergleichsweise besser ist, bleibt die Forderung nach mehr Einkommensgerechtigkeit bedeutend.

Gründe für die Einkommensschere

Das Einkommen von Frauen und Männern ist nicht gleich: Frauen verdienen deutlich weniger als Männer. Seit 1979 gilt in Österreich das Gleichbehandlungsgesetz, das die Gleichbehandlung von Frauen und Männern im Arbeitsleben regelt. Trotzdem bestehen noch immer große Unterschiede.

Zwar ist es verboten Frauen bei der Entlohnung zu diskriminieren, doch Strukturen der Ungleichheit führen dazu, dass der Lohn von Frauen niedriger ist als von Männern. Durch veraltete Rollenbilder, ungleiche Verteilung von unbezahlter Arbeit wie Hausarbeit und Kinderbetreuung und stereotype Berufsbilder entstehen:

  • "Horizontale Segregation" - Branchen, in denen jeweils Frauen oder Männer dominieren;
  • "Vertikale Segregation" - Frauen sind nicht auf allen Ebenen, wie zum Beispiel in Führungspositionen, gleich viel vertreten.

Dies führt dazu, dass Frauen weniger verdienen, denn einerseits werden frauendominierte Berufe meist niedriger entlohnt und andererseits ist der Unterschied zwischen Mitarbeiter*innen-Gehältern und jenen der Management-Ebene oft sehr groß. Doch auch für gleichwertige Arbeit bekommen Frauen nicht immer den gleichen Lohn. Um dies zu verhindern ist auch Einkommenstransparenz gefragt.

"Solange Männer das bessere Gehalt und die besseren Karrierechancen haben, werden Frauen immer die Care-Arbeit machen", schreibt eine Teilnehmerin der Frauenbefragung "Wien, wie sie will.". Lohntransparenz NEU bringt Frauen zu ihrem Recht auf faire Einkommen und bietet ein mächtiges Mittel für faire Frauen-Löhne.

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