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Landtag, 15. Sitzung vom 22.09.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 3 von 43

 

(Beginn um 9.02 Uhr.)

 

Präsident Ernst Woller: Einen schönen guten Morgen, sehr geehrte Damen und Herren!

 

Die 15. Sitzung des Wiener Landtages ist eröffnet.

 

09.03.03Es sind entschuldigt ganztägig Abg. Aslan, Abg. Berner, Abg. Karner-Kremser, Abg. Klika, Abg. Konrad und Abg. Malle.

 

Zeitweise entschuldigt sind Abg. Juraczka bis 15 Uhr und Abg. Valentin bis 15.30 Uhr.

 

09.03.26Wir kommen zur Fragestunde.

 

9.03.27†Lhptm-Stv. Christoph Wiederkehr, MA - Frage|

Die 1. Anfrage (FSP-1946630-2022-KGR/LM) wurde von Herrn Abg. Stadler gestellt und ist an den Herrn Amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe für Bildung, Jugend, Integration und Transparenz gerichtet. (Auf Grund des massiven LehrerInnenmangels stellte der heurige Schulstart eine große Herausforderung dar. An vielen Schulen fehlen mehrere KollegInnen, Stunden müssen durchsuppliert werden, Mehrdienstleistungen helfen aus. Haben alle LehrerInnen, die sich beworben haben und angenommen wurden, eine Stelle zugewiesen bekommen?)

 

Herr Vizebürgermeister, ich ersuche um Beantwortung.

 

Lhptm-Stv. Christoph Wiederkehr, MA: Vielen Dank, Herr Präsident! Schönen guten Morgen, Herr Abgeordneter!

 

Danke für die Anfrage. Tatsächlich war der Schulstart heuer eine besondere Herausforderung, vor allem eine organisatorische, diesen zu stemmen. Natürlich ist es immer eine große Aufregung für die Schülerinnen und Schüler, die in die Schule kommen, vor allem in die 1. Klasse. Ich war selber bei einer 1. Klasse beim Schulstart und habe gesehen, wie groß die Vorfreude ist, natürlich auch die Nervosität bei SchülerInnen, Eltern, Pädagoginnen und Pädagogen.

 

Und natürlich gibt es im Hintergrund in der Bildungsdirektion ganz viel Arbeit organisatorischer Natur. Auf Grund der Tatsache, dass wir Österreich-weit einen Mangel in unterschiedlichen Berufsgruppen und leider mittlerweile auch bei Lehrerinnen und Lehrern haben, hat sich natürlich die Herausforderung erhöht. Wir haben in vielen Bundesländern einen Mangel an Lehrkräften, mittlerweile eigentlich in allen. Das hat unterschiedliche Ursachen: Das liegt zum Teil an der Altersstruktur der Lehrkräfte, sodass aktuell mehr in Pension gehen, als nachkommen.

 

Wir sehen zweitens einen sehr hohen prozentuellen Anteil an Teilzeitlehrkräften, in Wien zwar geringer als in anderen Bundesländern, unter anderem auch deshalb, weil wir eine solch gute Kinderbetreuung haben, aber trotzdem, das ist eine Tendenz in Richtung mehr Teilzeit, sodass wir insgesamt natürlich mehr Pädagoginnen und Pädagogen benötigen.

 

Drittens, das haben Sie auch gestern ausgeführt, lässt die neue Pädagogikausbildung mit dem zusätzlichen Jahr auch eine zusätzliche Lücke entstehen.

 

In Wien ist viertens ein weiterer wichtiger Punkt, dass die Stadt Wien wächst. Das ist natürlich ein gutes Zeichen, dass Wien wächst, und Wien wächst nicht nur allgemein, sondern Wien wird auch jünger. Das heißt, wir haben eine erhöhte Anzahl an Kindern und Jugendlichen, die in die Schulen kommen, sodass wir allein heuer um die 100 zusätzliche Schulräume eröffnen mussten. 100 Schulräume heißt, deutlich über 100 Lehrerinnen und Lehrer. Wir sehen eine Gesamtsituation, in der mehr Lehrkräfte notwendig sind, aber nicht so viele ausgebildet werden, wie notwendig sind. Diesbezüglich ist es deshalb dringend notwendig, dass natürlich auch weitere Initiativen von Bundesseite gesetzt werden, um mehr Lehrkräfte zu bekommen - unter anderem auch den Quereinstieg zu erleichtern, wobei wir der gleichen Auffassung sind, nämlich dass das sinnvoll ist.

 

Zu Ihrer Frage: Wir konnten in Wien in allen Pflichtschulen Unterricht sicherstellen, das heißt, es war in jeder Klasse eine Lehrkraft da. Wir haben es geschafft, dass vor allem in der Volksschule, wo es besonders heikel ist, jede Klasse auch eine klassenführende Lehrkraft beim ersten Schulstart hat. Das ist nicht in allen Bundesländern gelungen, möchte ich vorab sagen. Wir hatten zum Beispiel in Vorarlberg zwei Schulen, die gar nicht geöffnet haben. Wirklich das Schlimmste in so einer Situation ist, wenn man als Elternteil das Kind an einer Schule angemeldet hat und dann kurz davor erfährt, dass die doch nicht auf macht. In Wien ist es also gelungen, dass alle Klassen auch eine klassenführende Lehrkraft hatten, aber ja, Sie haben es gestern auch erwähnt, es war ein großer Aufwand der Bildungsdirektion und auch ein Zusammenhelfen aller Schulen, um da solidarisch miteinander überall den Unterricht zu gewährleisten, wie es auch notwendig ist.

 

Noch konkreter zu Ihrer Frage, wie sich die Bewerbungssituation in den letzten Monaten dargestellt hat: Dafür möchte ich vorab ein paar Hintergründe zum Bewerbungsmodus erläutern. Wir haben bisher immer eine große Bewerbungsphase von Mitte bis Ende Mai gehabt, das ist vor allem die große Bewerbungsphase für die Pflichtschulen. Da müssen die BewerberInnen online eine Sammlung an Dokumenten hochladen, dafür gibt es eine Seite von der Bildungsdirektion. Für diejenigen, die nicht alle Unterlagen hochgeladen haben oder die Frist versäumt haben, gab es heuer auch eine zweite Anmeldezeit, die Anfang Juli war. Da haben wir sowohl neue BewerberInnen akzeptiert, als auch Verbesserungen möglich waren.

 

In diesem Zeitraum haben wir für Wien ungefähr 2.000 Bewerbungen gehabt. Man muss aber auch dazusagen: Nicht jede Bewerbung kann man verwenden. Es gibt Bewerbungen, die die formalen Kriterien nicht erreichen, Bewerbungen, die nicht aussagekräftig sind, oder die Dokumente waren nicht hochgeladen, oder es wurde zum Beispiel das Leumundszeugnis nicht hochgeladen. Da sind wir ganz strikt, weil natürlich nur diejenigen in Klassen unterrichten dürfen, die man davor kennen gelernt hat und von denen man davor weiß, dass sie für den Beruf auch geeignet sind.

 

Es gibt dann, wenn diese Dokumente hochgeladen sind, zwei unterschiedliche Möglichkeiten, wie es zum Matching Schule zur Lehrkraft kommt. Da ist die Möglichkeit 1, die mir besonders gefällt: Die Schulleitung selber hat schon eine Person, die sie kennen gelernt

 

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