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Landtag, 46. Sitzung vom 25.06.2020, Wörtliches Protokoll  -  Seite 18 von 79

 

und Nachfrage. Wir können nicht verhindern, dass es Profiteure gibt, wir können in einer Millionenstadt nicht verhindern, dass das eine oder andere passiert, was uns gar nicht gefällt. Und uns allen, glaube ich, gefällt es nicht, wenn wir irgendwo sehen, dass mit diesen Gutscheinen in einer Art umgegangen wird, wo man schon ins Grübeln kommt. Leider Gottes ist allen recht getan, eine Kunst, die niemand kann, würde ich meinen. Aber es ist ein starker Impuls für die Wirtschaft, es ist ein starker Impuls für die Gastronomie, und ist es gut, dass wir das getan haben, weil es einfach die Lust auf den Wirten wieder zurückbringen soll, der steht im Mittelpunkt. Und wir wissen aber auch alle, wenn man mit seiner Familie Essen geht, kann es schon passieren, dass dann dieser Gutschein vielleicht übererfüllt wird und dass da Zusätzliches in die Kasse kommt, dass das nicht nur ein Mal kommt, weil man sich vielleicht unterhalten hat, dann ein zweiter oder dritter Besuch nachkommt.

 

Und dann kann man ja diese Rechnung in der Form, wie sie mein Vorsitzender im Finanzausschuss gemacht hat, auch in eine Nähe bringen, wo wir dann einen Prozess ausgelöst haben, der durchaus zu einer hohen Wertschöpfung führt. Über die genaue Zahl traue ich mich jetzt auch noch nicht, Ihnen wirklich auf Punkt und Beistrich eine Auskunft zu geben, aber ich verspreche Ihnen eines - und das ist mir wichtig -, dass wir das auch begleiten lassen und dass wir schon auch am Ende dieser Aktion mit konkreten Werten aufhorchen lassen werden, um hier zu sagen, wie ist diese Kette der Wertschöpfung wirklich verbessert worden und wo konnten wir nachhaltige Impulse setzen. Momentan denke ich einmal, dass dieses Instrument gut angekommen ist, und ich freue mich eigentlich darüber, dass es auch angenommen wurde. Ich habe gehört, es wurden über 2.000 dieser Gutscheine schon eingelöst, also: Möge diese Übung gelingen.

 

Präsidentin Veronika Matiasek: Die 3. Zusatzfrage stellt Herr Abg. Mag. Juraczka. - Bitte.

 

10.40.55

Abg. Mag. Manfred Juraczka (ÖVP): Guten Morgen, Herr Landesrat! Auch von mir vielleicht einen kurzen Schwenk zu den Gastro-Gutscheinen, wenn die jetzt angesprochen wurden. Sie waren leider gestern zu später Stunde, als diese Thematik dann hier noch diskutiert wurde, nicht im Saal. Ich bedaure zutiefst - da ich es für eine an und für sich gute Aktivität erachte -, dass man beispielsweise mit vierseitigen Inseraten, wo man nur Schnitzelpanier abgebildet hat, etwas tut, was Sie hier eigentlich meinem Vorfrager vorgeworfen haben, ein bisschen Wahlkampfflair zu versprühen. Dass so eine gute Idee jetzt daran zu scheitern droht, dass sie sehr bürokratisch ist, dass sie nicht sehr zielgenau ist - Stichwort McDonald‘s - und vieles andere mehr, das macht mich traurig.

 

Aber wir wollten ja eigentlich heute über den Tourismus sprechen und ich will meine Frage auch daran knüpfen: Ja, man merkt, die Buchungslage beispielsweise an den österreichischen Seen für den Sommer ist schon ganz gut, der Städtetourismus ist natürlich eine andere Thematik, da natürlich der ganze Ferntourismus, der da besonders wichtig ist, derzeit wegfällt, einerseits, weil die Leute nicht kommen können, andererseits wohl - wenn man sich die Verbreitung des Virus in anderen Ländern ansieht -, weil wir die als Gäste wahrscheinlich gar nicht so haben wollen, aus Sicherheitsgründen. Das heißt aber, dass der Wiener Tourismus besonders betroffen ist. Und jetzt gilt es, auch von Seiten der öffentlichen Hand, sprich, von uns, darüber nachzudenken, wie man dem Tourismus helfen kann. Und da komme ich schon fast automatisch zu einem Thema, das uns ja nicht das erste Mal beschäftigt: Glauben Sie nicht, dass wir jetzt alle Bestrebungen aufnehmen sollten, dass es endlich zu den notwendigen Sozialpartnergesprächen kommt, dass eine Tourismuszone, die, glaube ich, unbestritten jetzt auch Impulse beim Tourismus setzen könnte, so rasch wie möglich umgesetzt wird?

 

Präsidentin Veronika Matiasek: Herr Landesrat.

 

Amtsf. StR KommR Peter Hanke: Herr Kollege, die Thematik mit dem Gutschein nehme ich natürlich gerne auf, und es ist natürlich, wie ich gesagt habe, allen recht zu tun, ein bisschen schwierig. Mir war es wichtig, dass es unbürokratisch zugeht, dass es schnell zugeht, dass schnell geholfen wird, und ich glaube, das haben wir auch in einer durchaus gemeinsamen Unterstützung hier im Haus zuwege gebracht. Ob es jetzt auch notwendig ist, dass man darauf hinweist: Da sage ich, ja, es ist notwendig, denn es geht ja um Optimismus. Wir müssen ja auch den Wienerinnen und Wienern Optimismus verkaufen und wir müssen sie ja anstecken von dieser Lust auf dieses Wien, auf das lebenswerte Thema, um hinauszugehen und auch den Gastronomen hier eine Stütze zu sein. Nachdem ich ja vorher diese Negativzahlen berichtet habe, ist es so wichtig, dass wir zumindest diese Inlandsnachfrage stärken, und die müssen wir mit den richtigen Bildern stärken. Deshalb, glaube ich, ist es gut investiertes Geld, wenn wir zeigen, dass wir willens sind, hier an der Abschwächung der Corona-Krise unseren Anteil mitzunehmen.

 

Das ist das eine, das andere, bei der Betroffenheit, bin ich bei Ihnen, dass die Sozialpartner eine gemeinsame Sache tun sollten: Ja, das sollen sie! Ich bin auch sicher, dass nicht zuletzt diese Krisensituation - und Krisensituationen führen ja doch meistens auch zu Veränderungen - da oder dort eine Möglichkeit darstellt, diese Themen noch einmal aufzugreifen. Und es gibt ja viele andere Themen, die auch im Zusammenhang mit Klimaveränderung stehen, mit verändertem Kaufverhalten, mit veränderter Ausgangslage, und so gesehen glaube ich, dass möglicherweise manche dieser Themen durchaus befeuert und vielleicht damit auch schneller zu einem gemeinsamen Konzept führen können.

 

Präsidentin Veronika Matiasek: Die 4. Zusatzfrage wurde zurückgezogen, daher kommt die 5. Zusatzfrage, die Herr Abg. Ing. Guggenbichler stellt. - Bitte.

 

10.45.16

Abg. Ing. Udo Guggenbichler, MSc (FPÖ): Guten Morgen, Herr Landesrat! Wir arbeiten ja seit vielen Jahren in der Tourismuskommission zusammen und wir haben ja in den letzten Jahren eigentlich das Problem gehabt, dass wir uns überlegt haben, wie wir die Tourismusströme lenken können in Wien, damit wir keinen Venedig-Effekt in Wien bekommen und die Innere Stadt

 

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