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Landtag, 42. Sitzung vom 28.01.2020, Wörtliches Protokoll  -  Seite 19 von 72

 

Besiedelung der Klinik Floridsdorf ja gleichzeitig auch drei Standorte geschlossen haben.

 

Sie sehen auch an anderen Beispielen, dass wir in einer riesengroßen Transformation sind: Nehmen Sie nur die Weiterentwicklung in dem gesamten Bereich von eHealth, wo wir im Krankenanstaltenverbund nicht nur in wissenschaftlichen Tagungen, sondern schon im Echtbetrieb neueste Methoden der Telemedizin verwenden, etwa im Bereich der Labormedizin, der Blutgruppenserologie, in interdisziplinären Beratungs-Boards, in der Röntgendiagnostik und derzeit in der Entwicklung der Anwendung von eHealth-Technologie im Bereich der Kardiologie zur Überwachung von Menschen mit Herzschrittmachern vor einem riesengroßen Schritt stehen.

 

Denken Sie an die Projekte, die wir im Bereich des Gesundheitswesens besprochen haben, an die verschiedenen Zielsteuerungsprojekte, wie zum Beispiel in allen Wiener Spitälern eine zentrale Geburtsanmeldung eingeführt zu haben. Das ist ja nicht nur eine Frage der Gestaltung einer Homepage, sondern dahinter ist es notwendig, quer durch die gesamte Organisation sämtliche Abläufe und Prozesse neu zu definieren, Commitment zwischen den Abteilungen, zwischen den Führungskräfteabteilungen zu schaffen, um einen völlig neuen Umgang mit der Anmeldung zu einer Geburt in Wien einzuführen. - Seit mittlerweile fast einem Jahr können sich schwangere Frauen in Wien völlig unkompliziert und bequem von zu Hause aus zur Geburt anmelden, das Ergebnis eines riesengroßen Reformschrittes in diesem Sektor.

 

Nehmen Sie das Beispiel Diabeteszentrum, wo wir gemeinsam beschlossen haben, in Kooperation mit den Allgemeinmedizinern in Wien die Versorgung von Diabeteserkrankten auf ein völlig neues Niveau zu heben.

 

Denken Sie letzten Endes auch an das Vorfeld zu den Spitälern: den Ansiedelungsbonus für die Allgemeinmediziner in strukturschwachen Regionen, den wir gemeinsam mit der Krankenkasse geschaffen haben, oder den Ansiedelungsbonus für Kinderärzte in ganz Wien, mit einem durchaus namhaften Betrag, um einfach das Vorfeld rund um die Spitäler verbessern zu können, die Verstärkung der Niedergelassenenversorgung, die zusätzliche Finanzierung von verlängerten Öffnungszeiten, den Beschluss im Regionalen Strukturplan Gesundheit ambulant, wo wir voriges Jahr beschlossen haben, zusätzliche 400 Ärzte im ambulanten Sektor zuzulassen, den Beschluss, 36 zusätzliche Primärversorgungseinheiten in Wien bis 2025 zu schaffen.

 

Denken Sie an die Ausrollung von 1450, dem Wiener Gesundheitstelefon, wo Wien gemeinsam mit Niederösterreich und Vorarlberg bei der Entwicklung einer völlig neuen Serviceleistung Vorreiter war. In der Zwischenzeit ist das ein sehr angenommenes nicht nur Informationsservice, sondern auch Dienstleistungsservice für die Wienerinnen und Wiener geworden. Wir sehen das jetzt auch wieder bei der Debatte über die Grippeimpfung. Wir sehen das bei der Debatte um die Sorge der Menschen rund um das Infektionsrisiko mit diesem Coronavirus. Und wir sehen, dass über 70 Prozent der Anrufer den Empfehlungen der Expertinnen und Experten am Telefon folgen.

 

Denken Sie an den Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie, wo wir ein zusätzliches Ambulatorium geschaffen haben. Denken Sie an die vor Kurzem erst verlautbarte und unterschriebene Vereinbarung mit der AUVA, wo wir in eine große Kooperation gehen werden, wo es einen Entwicklungsprozess zu einer völlig neuen Konstruktion der Zusammenarbeit zwischen den zwei großen Wiener Unfallspitälern und den Häusern des Krankenanstaltenverbundes gibt, und das bedeutet Reformprozess auch innerhalb des Krankenanstaltenverbundes.

 

Denken Sie an das Vienna Cancer Center, wo wir für die onkologische Behandlung einen unglaublich qualitätsvollen Schritt geschafft haben: Dass wir die Erkenntnisse modernster Krebsforschung direkt in die klinische Umsetzung gebracht haben. Die ganze Welt beneidet uns in Wirklichkeit darum. Es ist auch ein unglaublicher Schub in der Forschung, man merkt das auch, wenn man mit den Pharmabetrieben spricht, weil die wissen, dass Wien ein international anerkannter Standort zur Krebsforschung ist.

 

Das waren einige der wichtigsten Beispiele zum Thema Reformprozess, ich hoffe, ich konnte Ihre Frage damit ausreichend beantworten. - Danke schön.

 

Präsidentin Veronika Matiasek: Die 1. Zusatzfrage stellt Frau Abg. Korosec.

 

10.36.44

Abg. Ingrid Korosec (ÖVP): Guten Morgen, Herr Landesrat! Danke recht herzlich für die wirklich ausführliche Information über Dinge, die bereits passiert sind, aber natürlich auch über Reformprojekte, die erst erledigt werden müssen. Recht herzlichen Dank!

 

Ich möchte zu einem ganz anderen Thema kommen, und zwar zur Nervenheilanstalt, zum Neurologischen Zentrum in Hietzing, es ist ja auch Teil des KAV. Vor 100 Jahren stiftete Nathaniel Rothschild diese Nervenheilanstalt am Wiener Rosenhügel. 1938 lösten die Nazis die Stiftung auf und 1956, im Zuge der Wiederherstellung, wurde die Stadt Wien zur Verwaltung bestellt. Und jetzt (ein Exemplar der Zeitschrift in die Höhe haltend) - ich kann mich auch nur auf Informationen von „profil“ beziehen - liest man im „profil“ von einer Klage am Bezirksgericht.

 

Es soll sich bei der Übernahme damals um eine treuwidrige Zueignung gehandelt haben, immerhin handelt es sich um ein Vermögen von zirka 70 bis 80 Millionen EUR. - Herr Landesrat, ich möchte Sie fragen: Sind Sie überzeugt davon, dass bei der Wiederherstellung die vor der Enteignung bestehenden Statuten rechtlich korrekt eingehalten wurden?

 

Präsidentin Veronika Matiasek: Bitte, Herr Landesrat.

 

Amtsf. StR Peter Hacker: Frau Abgeordnete, Sie werden bemerkt haben, dass ich mich zu dieser Causa in der Öffentlichkeit bis jetzt nicht geäußert habe. Es gibt eine Klagsschrift beim Bezirksgericht. Es ist jedem Mann und jeder Frau unbenommen, gegen oder für alles zu klagen, was man mag. Es gibt kein Vorfiltersystem, und das ist gut so, denn das ist das Zeichen eines freien

 

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