Landtag, 31. Sitzung vom 29.11.2018, Wörtliches Protokoll - Seite 21 von 24
entsprechende Antworten von StR Hacker dazu bekommen, denn dort werden gewisse Dinge auch besprochen und vorgestellt. Es geht auch nicht darum, irgendwelche Sportstätten, sage ich einmal, zu schützen, die man vielleicht heute nicht mehr braucht, wie den Trabrennsport in der Einrichtung, das ist zu wenig. Aber wenn ich dafür zum Beispiel ein anderes Sportzentrum irgendwo in gleicher Größe bekommen könnte, ist es mir dann für uns Wiener und Wienerinnen genauso recht. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Präsident Dipl.-Ing. Martin Margulies: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abg. Olischar. Bitte sehr.
Abg. Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Landesrat! Werte Kolleginnen und Kollegen!
Ich nehme an, ich bin die Letztrednerin. Nein? - Okay, na gut. Dennoch möchte ich ein bisschen auf meine Vorredner replizieren und ein bisschen zusammenfassen, was wir auch heute alles gehört haben. Ich möchte mich vorweg für die großteils konstruktive Diskussion bedanken. Ich glaube, der Sport ist wirklich etwas, was wir auch schon gehört haben - Herr Kollege Ellensohn, da bin ich auch ganz Ihrer Meinung -, das extrem viele Bereiche erfüllt. Auch Kollege Reindl hat relativ gut angefangen. Ich habe mir schon gedacht, ja, da kann ich jetzt durchaus zustimmen: Zusammenhalt und Integration, eigene Fitness, die Rolle im Team, et cetera, extrem wichtige Funktionen, die da der Sport erfüllt. Dann ist dir irgendwie nichts mehr eingefallen, und dann kamen die Mindestsicherung und die Bundesregierung. Gut, soll sein. Hier, glaube ich, könnte man auch ein bisschen ins Detail gehen, wenn es um den Sport geht.
Zum Kollegen Ornig möchte ich auch noch etwas sagen. Ganz ehrlich, als Sportsprecher habe ich von dir auch noch nicht sehr viel gehört. (Zwischenruf von Abg. Markus Ornig, MBA.) - Ich deklariere mich nicht als Sportsprecherin, ich habe hier einen anderen Zugang, du wirst es noch hören, und auch Kollege Kops hat es schon angesprochen. Ich weiß nicht, wie lange du gesprochen hast, ohne eigene Ideen einzubringen, relativ visionslos, wie ich hier die Opposition der NEOS erahne. (Weiterer Zwischenruf von Abg. Markus Ornig, MBA.) Ich finde, ich bin ja wirklich geschmeichelt gewesen, wie viel du dich anscheinend im Vorfeld mit uns beschäftigt hast. Es ist wirklich sehr, sehr schön. Wenn du dich in derselben Intensität mit dem Sport beschäftigen würdest, wäre das großartig, lieber Kollege Ornig. (Beifall bei der ÖVP.)
Ich glaube, ein wichtiges Resümee ist: Der Sport ist wichtig für unsere Stadt, und da sind wir uns ja alle einig, und das finde ich auch gut so. Ich möchte das Thema jetzt auch ein bisschen von einer anderen Seite beleuchten, weil ich eben nicht die Sportsprecherin bin, sondern die Planungssprecherin der ÖVP-Wien. Ich glaube beziehungsweise ich bin davon überzeugt, dass der Sport, so wie viele andere wichtige Themen, wenn es um Infrastruktur geht, in der Stadtplanung unbedingt Niederschlag finden muss. Der Sport belebt aus meiner Sicht nicht nur Geist und Körper oder eben die anderen Themenbereiche, die wir schon gehört haben, Integration, et cetera, sondern er belebt auch das Grätzel. Ich finde das gerade in Anbetracht einer wachsenden Stadt, die mit vielen Herausforderungen konfrontiert ist, extrem wichtig, diese Komponente des Sports und die Infrastruktur Sport mitzudenken. Da braucht es aus meiner Sicht wichtige Rahmenbedingungen, die auch in der Stadtplanung Fuß fassen müssen.
Ich habe ja immer den Zugang, dass die Stadtplanung an sich so ein bisschen das Mutterthema ist, das sich über alle Themen drüberspannt. Wenn wir von gelungener Stadtentwicklung sprechen, dann müssen die unterschiedlichen Themenbereiche wie Bildung, Kultur und Gesundheit und Arbeitsplätze, aber natürlich auch der Sport mitgedacht werden. Das beginnt in einer sehr frühzeitigen Phase der Planung, und das ist mir auch seitens der Stadtplanung einfach zu wenig.
Es ist natürlich auch eine Herausforderung, wenn der Sport in der Zuständigkeit keine Kontinuität und keine Stabilität hat. Wir haben es jetzt im Zuge der Neubildung der Stadtregierung erlebt, der Sport wandert ein bisschen herum, und so baut man natürlich auch keine Stabilität auf, auch in der Zuständigkeit, auch in den Ansprechpartnern. Es wäre wichtig, hier an einem Strang zu ziehen und gerade, was die Entwicklung der Stadt betrifft, auch hier koordiniert vorzugehen, damit wir die Idee der Stadt der kurzen Wege auch leben können, denn da leistet der Sport auch einen wichtigen Beitrag. Deswegen ist dieses interdisziplinäre Denken extrem wichtig. Für die Stadt der kurzen Wege braucht es einfach auch das Mitdenken neuer Flächen, das Mitdenken der Rahmenbedingungen.
Wenn ich die Stadtplanung, die Stadtentwicklung beobachte, wo hier der Fokus gelegt wird, dann ist das zu wenig. Denn nur Wohnraum - und das eher schon zu wenig, aus unserer Sicht, denn da wäre auch extrem viel Potenzial da, das haben wir auch in den letzten Tagen diskutiert. Wenn dann der Fokus nur aufs Wohnen gelegt wird und dann vielleicht noch ein Kindergarten dazu, okay: Wir haben aber so viele Entwicklungsgebiete, wo extrem viele Menschen zuziehen werden oder dazukommen werden, die auch eine Infrastruktur vorab brauchen. Wenn ich diese Stadt der kurzen Wege nicht in der Planung schon mitdenke, dann wird es nicht funktionieren. Dann schafft das wieder Verkehr, dann schafft das Schlafburgen, dann schafft das Unsicherheit und Kriminalität auch vor Ort, weil ja dort dann eigentlich nichts außer Schlafengehen ist. (Amtsf. StR Peter Hacker: Das ist ein Blödsinn!) Das kann es nicht sein, deswegen braucht es dieses interdisziplinäre Denken, und das fordere ich auch ein, diese Zusammenarbeit unter den Ressorts, unter den Stadträten, um hier gelungen zu planen. (Beifall bei der ÖVP.)
Es ist ja nicht so, dass wir das Thema Sport in der Stadtentwicklung nicht immer wieder auch streifen - ich sage bewusst, streifen -, weil wir auch kürzlich erst in der letzten Stadtentwicklungskommission beispielsweise von einer Weiterentwicklung im 2. Bezirk gesprochen haben und uns Pläne präsentiert wurden, wie es dort weitergehen soll. Da war zu unserer Verwunderung in den Plänen auch vermerkt, dass das Radstadion als Potenzialfläche
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