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Landtag, 26. Sitzung vom 28.06.2018, Wörtliches Protokoll  -  Seite 42 von 84

 

rell, aber speziell auch auf Grund der Rahmenbedingungen, der demographischen Entwicklung in Wien. Daher ist es ganz essenziell, dass das Thema der Schmerzversorgung hier ernsthaft angegangen wird und nicht nur, dass das vielleicht mit einem kleinen Pilotprojekt damit erledigt ist. Das kann es nicht sein. Denn wenn wir tatsächlich eine strukturelle Veränderung in der Gesundheitsversorgung in Wien haben wollen, wenn wir tatsächlich die Spitalsbetten entlasten wollen, dann muss es einen Ausbau der Strukturen im niedergelassenen Bereich geben, und die können vielfältig aussehen. Da möchte ich mich auf eine spezielle Form gar nicht festnageln. Aber die halte ich für extrem wichtig.

 

Also das ganze Thema Stärkung auch der hausärztlichen Versorgung, der Hausarztpraxen, ist ein ganz wichtiges Thema. Stärkung in vielen Bereichen, nicht nur in der Primärversorgung als solche, sondern auch im Bereich Sekundärambulatorien, und vor allem eine sehr starke Vernetzung von Gesundheit und Pflege.

 

Ich denke, dass wir auch darüber viel stärker nachdenken können, dass in den Primärversorgungseinheiten auch das Thema der mobilen Pflege da zum Beispiel mitangesiedelt werden kann, weil das genau jene multimodale und dann vor allem auch interdisziplinäre Versorgung wäre, die wünschenswert ist, weil das Thema Schmerz ein Thema ist, das nicht nur für die Patienten ein massives Leid darstellt, sondern es ist volkswirtschaftlich der absolute Wahnsinn. Das heißt, da können wir auch sehr, sehr viel Geld sparen, das notwendig sein wird, um andere Strukturen aufzubauen, die sehr, sehr viel effektiver sind.

 

Ein Bereich, das haben wir im Ausschuss auch kurz diskutiert, der mir auch sehr wichtig ist und der hier noch nicht so behandelt wird, aber vielleicht in Zukunft, ist das Thema der seltenen Erkrankungen. Ich glaube, dass das Thema ein virulentes Thema ist, wo es sehr, sehr viele Patienteninitiativen gibt, die aber das Gefühl haben, im Stich gelassen zu werden. Es gibt zwar einen nationalen Aktionsplan, der wird irgendwie fortgeschrieben, aber dann ganz konkret bei der Unterstützung dieser vielen Patienteninitiativen - die rennen hier oft von Pontius zu Pilatus und fühlen sich in diesem gesamten Gesundheitssystem eigentlich nicht wirklich aufgehoben und wissen nicht, wo sie wirklich hingehen sollen. Das heißt, auch hier wird es notwendig sein, und ich werde in weiterer Folge, nicht heute, aber zu einem anderen Zeitpunkt auch in der Richtung einen Antrag einbringen, dass es hier wirklich diesen ersten Kontaktpunkt gibt, der diese Informationen, quasi den Startpunkt eines Leitsystems darstellt, dass wir in dieser Hinsicht auch tatsächlich etwas erreichen und dem Themenbereich der seltenen Erkrankungen auch eine entsprechende strukturelle Verankerung geben, damit jene Patientinnen und Patienten, die hier im Moment nicht wissen, wo sie hingehen sollen, wo die entsprechenden Zeiten bis zur Diagnose wahnsinnig lange dauern, wo extrem viel Leid da ist und natürlich das Gesundheitssystem auch extrem belastet ist, weil auch die Kosten sehr hoch sind - hier kann man wirklich den Patientinnen und Patienten helfen und gleichzeitig auch im Gesundheitssystem die Versorgung massiv verbessern. Das wird ein Themenbereich sein, und da würde ich mich auch freuen, wenn die Patientenanwaltschaft sich diesem Thema vielleicht auch einmal verstärkt widmen würde.

 

Zum Abschluss: Was mir auch noch ein Anliegen wäre, wäre durchaus zu den Empfehlungen, die Sie ja jedes Jahr abgeben, ein bisschen auch ein Feedback zu bekommen: Wo stehen wir da? Was hat es bewirkt? Was wurde aufgegriffen? Wo herrscht eigentlich noch ein entsprechender Nachholbedarf? Das geht so ein Stück weg in Richtung eines Monitorings, auch eines solchen Berichtes. Ich finde, dass das auch hilfreich wäre, um eine umfassende Evaluierung zu haben.

 

Danke noch einmal für den Bericht. Danke vor allem den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Danke schön. (Beifall bei den NEOS.)

 

Präsident Dipl.-Ing. Martin Margulies: Ich danke sehr. Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abg. Hungerländer, bitte sehr.

 

13.23.12

Abg. Mag. Caroline Hungerländer (ÖVP)|: Vielen Dank, Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Landesrat! Sehr geehrte Frau Patientenanwältin! Geschätzte Kollegen!

 

Ich darf mich auch für diesen sehr informativen Bericht bedanken. Ich bin ja noch relativ kurz im Gemeinderat. Es ist der erste Bericht, den ich gelesen habe, und ich habe wirklich sehr viele interessante Dinge daraus gelernt. Ich möchte zwei Punkte herausgreifen, die wir als ÖVP-Wien schon öfter angesprochen haben.

 

Der erste, es wurde bereits erwähnt, sind die Zustände in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Da wurde gestern ja bereits eine Akutmaßnahme angekündigt. Ich habe dem Bericht entnommen, dass für 128 bis 218 Kinder und Jugendliche psychiatrische stationäre Betten fehlen. Also wir sehen, dass da noch einiges zu tun ist. Als ÖVP werden wir selbstverständlich an der Sache dran bleiben und schauen, dass hier die weiteren Schritte auch erfolgen werden. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Mein zweiter Punkt betrifft die zentrale Geburtsanmeldestelle. Ich habe das bereits in der Nacht von Montag auf Dienstag schon einmal thematisiert. Auch wir haben von vielen Beschwerden gehört, dass Frauen auf Herbergsuche gehen, viel zu spät erfahren, wann sie wo entbinden werden oder überhaupt Schwierigkeiten haben, einen Platz in einem Spital zu finden. Für die zentrale Geburtsanmeldestelle wurde ja für Ende 2017 die Eröffnung versprochen. Bisher ist leider nichts passiert. Das grundliegende Problem, das wurde auch uns berichtet, ist ja, dass die Geburtenzahlen nicht korrekt berechnet wurden, weil einerseits die Immigrationswelle 2015 nicht einberechnet wurde, logischerweise, und andererseits die natürlich steigende Geburtenrate, die wir in Wien glücklicherweise haben, auch nicht einberechnet wurde. Hier gilt es also, dass man sich auf realistische Zahlen stützt, eine Evaluierung vornimmt und dementsprechend auch die Kontingente der Häuser ausbaut und der gestiegenen Nachfrage anpasst.

 

Dasselbe gilt übrigens für die Schaffung weiterer Ausbildungsplätze für Hebammen, auch ein Thema, mit dem wir sehr oft konfrontiert werden, was sicherlich mit

 

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