Landtag, 2. Sitzung vom 17.12.2015, Wörtliches Protokoll - Seite 19 von 85
zen, sondern Neues im Einklang und unter Verschonung des Alten. Das ist das Konzept für die Zukunft des Tourismus in Wien. - Danke schön. (Beifall bei der FPÖ.)
Präsidentin Veronika Matiasek: Bevor ich der nächsten Rednerin das Wort erteile, lassen Sie mich eine weitere Klasse des Polytechnischen Lehrgangs aus der Schaumburgergasse auf der Galerie herzlich begrüßen. (Allgemeiner Beifall.)
Als Nächste zum Wort gemeldet ist Frau Abg. Schinner. Bitte darum.
Abg. Katharina Schinner (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen!
Es ist jetzt viel über den Wien-Tourismus gesagt worden, viel Positives. Was mir aufgefallen ist - jetzt ist Fritz nicht mehr da -, Fritz Aichinger hat das vorher am Anfang irgendwie ein bisschen zusammengefasst und gesagt, wir reden hier von einem Wohlfühlthema durch und durch, hat das dann auch kurz angeführt und argumentiert. Ich glaube, was schon wichtig ist zu sagen, ein Wohlfühlthema fällt nicht einfach vom Himmel! Das ist auch kein Zufall! Ein bisschen gehört haben wir dann, wozu überhaupt über das Gute zu reden, es ist doch eh selbstverständlich.
Ich möchte meine Rede damit beginnen, dass ich sagen möchte, nein, das ist nicht selbstverständlich. Das ist auch nicht das Werk von irgendjemandem, sondern das ist die Arbeit, die es seit vielen Jahren gibt, weil, wie schon meine Vorredner gesagt haben, wir stehen jetzt wieder vor einem Rekordjahr. Das ist im Wien-Tourismus schon eine Tradition, die absolut nicht selbstverständlich ist. Deswegen fange ich heute mit dem Dank an. Ich möchte mich bei Norbert bedanken. Ich möchte mich bei Renate Brauner bedanken, die nämlich als Präsidentin ganz gezielt jedes Jahr die Weichen stellt, damit der Wien-Tourismus so dasteht, wie er dasteht. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Wohlfühlthemen sind nicht selbstverständlich und auch nicht zum Wohlfühlen da, weil, und da schlage ich sozusagen den Bogen, was den Wien-Tourismus besonders auszeichnet, und ich darf seit einigen Jahren in der Tourismuskommission sitzen, es in diesem Haus eine ganz große und gelebte Selbstverständlichkeit gibt, sich immer zu hinterfragen, internationale Experten beizuziehen und sehr gemeinschaftlich, aber auch sehr kritisch in der Sache zu arbeiten. Das ist der Grund, warum wir den Wien-Tourismus und vor allen Dingen die vielen Besucherinnen und Besucher jedes Jahr haben, die so gerne nach Wien kommen und Wien so ein phantastisches Zeugnis ausstellen.
Es wurde heute viel über die Öffnungszeiten geredet. Das möchte ich auch erwähnen, weil das natürlich ein wesentliches Thema ist, das mich auch seit vielen Jahren hier im Haus begleitet und auch in der Tourismuskommission eine breite Diskussion ist, wo wir immer gesagt haben, und gerade auch unsere Präsidentin in diesem Jahr gesagt hat, es bedarf dieser Einigung der Sozialpartner. Wir leben in einer Stadt und in einer Struktur, wo die sozialpartnerschaftliche Einigung eine ganz wichtige ist. (Abg. Mag. Manfred Juraczka: So ist es!) Dieser Einigung stehen wir ganz offen gegenüber und finden, dass dort die Grundlage, das Experten-Know-how, liegt, um die Entscheidungen auch zu treffen.
Weil vorher mein Kollege Ornig gesagt hat, und das zeigt auch, wie man sozusagen teilweise hier mit Zahlen arbeitet, die ganz auseinandergehen, uns gehen 44 Millionen durch die Lappen, und die Wirtschaftskammer sagt, 140 Millionen. Also, das ist eine derartige Bandbreite (Abg. Mag. Manfred Juraczka: Probieren wir es aus!), die zeigt, dass dieses Thema in der Sache bei den Sozialpartnern definitiv richtig aufgehoben ist und dort, ich meine, da stehen wir ganz eng zusammen, eine Lösung herbeigeführt werden soll. Denn eines muss man auch sehen, weder die Beschäftigten, und wir reden immer so gerne von den Unternehmern, aber das sage ich dir selber als ehemalige Händlerin, mich interessiert in dem Fall, was die Händler denken, noch die Händler sind für eine Öffnung. Deswegen darf man das Thema nicht einfach so pauschal drüberziehen, sondern muss sich das schon sehr differenziert anschauen, weil es halt, wenn man ein kleines Geschäft hat, vermeintlich nicht immer die beste Lösung ist. (Abg. Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES: Niemand wird gezwungen, dass er aufsperrt!) Dieses Thema, wenn man in der Wirtschaft war und auch ist, hat sehr viele Facetten in dem Bereich.
Ein Punkt, der mir wichtig ist, die Bedeutung der Städte, und das sehen wir auch im Tourismuskonzept, wird immer wichtiger. Wir werden in den nächsten Jahren hier vor großen Möglichkeiten, großen Herausforderungen und großen Chancen stehen. Wir hatten erst vor zwei Tagen Tourismuskommission. Wenn man sich hier auch die neuen Daten, Konzeptansätze, Zahlen und dergleichen anschaut, glaube ich, haben wir uns bereits gut aufgestellt für diese Herausforderungen, die für Wien ganz wichtig sind. Auch unsere Politik, indem wir in Infrastruktur investieren, indem wir die Stadt so hinstellen, wie sie in allen ihren Möglichkeiten steht, ob das Wissenschaft ist, ob das Bildung ist, ob das Infrastruktur ist, ob das Stadtentwicklung ist, ist ein ganz großer Grund, warum jedes Jahr mehr Menschen nach Wien kommen wollen.
Andererseits hat es WienTourismus wiederum geschafft, weil Wien hat immer ein bisschen das Image gehabt, dass man gesagt hat, das ist eh zeitgenössisch, da kann ich nächstes Jahr auch hingehen, da ändert sich eh nichts, diese Brücke zwischen dem historischen Wien und dem zeitgenössischen Wien zu schlagen und Wien damit eine unglaubliche Strahlkraft zu geben. Das ist durch die Arbeit von uns allen, aber vor allen Dingen durch das Haus des WienTourismus, wo sich alles zusammenträgt, sehr passiert.
Somit möchte ich zum Schluss noch sagen, ich hoffe, viele haben mitbekommen, dass das „Zeit“-Magazin in seiner, ich glaube, vorvorletzten Ausgabe in der Beilage eine wirkliche Liebeserklärung zu unserer Stadt hatte. Es ist dort sinngemäß gesagt worden, nach Wien kommt man nicht nur, weil man dort einen Job kriegt oder weil man sich verliebt hat oder weil es irgendeinen anderen Grund gibt, sondern nach Wien kommt man einfach, weil
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