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Landtag, 2. Sitzung vom 17.12.2015, Wörtliches Protokoll  -  Seite 14 von 85

 

Präsident Prof. Harry Kopietz: Bevor ich zu den weiteren Wortmeldungen komme, darf ich gemeinsam mit Ihnen den Polytechnischen Lehrgang der Schaumburgergasse recht herzlich bei uns willkommen heißen, sehr geehrte Damen und Herren! (Allgemeiner Beifall.) Wir freuen uns, dass Sie im Zuge Ihres Besuches des Wiener Rathauses auch den Landtag besuchen. Herzlich willkommen nochmals!

 

Für die weiteren Wortmeldungen darf ich erinnern, dass die Redezeit mit fünf Minuten begrenzt ist und dass sich die Redner nur ein Mal zum Wort melden können. Als Erster zum Wort gemeldet hat sich Herr Abg. Ornig. Bitte, Herr Abgeordneter.

 

10.10.50

Abg. Markus Ornig, MBA (NEOS)|: Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Besucher auf den Rängen!

 

Ich kann hier nur einstimmen, Herr Kettner hat einen sensationellen Job gemacht. Wien ist als Tourismusstandort an sich für Österreich enorm wichtig. Wien hat, glaube ich, auch auf Grund von kulturellen Schätzen, von Gastlichkeit, von vielen Themen, die uns Österreichern so wichtig sind, international sehr hohes Ansehen.

 

Ich möchte aber ein bisschen auf die Wertschöpfung eingehen. Die Wertschöpfung ist gut. Da gibt es aber wahnsinnig viel Luft nach oben, wie ich finde. Da geht es auch ein bisschen um die Rahmenbedingungen, die wir für die Wirtschaft schaffen können. Wir brauchen natürlich das Rad nicht neu zu erfinden, wie Sie richtig gesagt haben, aber man kann vielleicht ein bisschen neu bereifen, um in diesen Bildern zu sprechen. Ich glaube, wenn man es sich anschaut, letzte Woche ein Bericht, es gibt ein bisschen ein Kaffeehaussterben bei den historischen Kaffeehäusern. Ich stimme da nicht zu 100 Prozent zu. Dafür gibt es andere Argumente. Die Wirte haben im Moment die Schnauze voll. Wir haben ein bisschen ein Greißlersterben. Es gilt, bei vielen Themen anzusetzen, damit Wien wirklich auf Weltstadtniveau kommt. Da braucht es, wie gesagt, bessere Rahmenbedingungen, weniger Restriktionen und weniger bürokratische Hürden, damit sich die Unternehmer und Unternehmerinnen in Wien auch international gut positionieren können. (Beifall bei den NEOS.)

 

Ich weiß nicht, ob Sie den Globe Shopper Index kennen. Da werden Tourismusstädte anhand von 22 Kriterien bewertet. Die Basis hierfür sind 5 Oberkriterien, das heißt, Shops, Leistbarkeit, Annehmlichkeiten, Hotels, Kultur & Klima. Da belegt Wien im Moment von 33 europäischen Städten nur Platz 12. Hier wurde auch ein Hauptgrund genannt. Dieser Hauptgrund sind restriktive Ladenöffnungszeiten. Man könnte hier mit einer Öffnung oder bei einem Thema, wo man zumindest einmal darüber spricht, sehr viel bewirken, denn es gab eine Befragung, und 61 Prozent der Touristen, die in Wien sind, wünschen sich eine Ausweitung dieser Ladenöffnungszeiten. EcoAustria belegt, dass der Wirtschaft Mehreinnahmen von 44 Millionen EUR pro Jahr durch die Lappen gehen. Nach Schätzungen der Österreichischen Hoteliersvereinigung könnten wir hier über 300.000 Nächtigungen mehr haben. Ich weiß, Herr Strobl hat sich dazu schon geäußert, hat auch gesagt, wir brauchen keine Power-Shopper hier in Wien. Meiner Meinung nach können wir Power-Shopper sehr gut brauchen, weil das würde die Wirtschaft beleben. Sie wollen ja ein bisschen Geld bei uns ausgeben. (Beifall bei den NEOS.)

 

Die Wirtschaftskammer hat bei den Unternehmerinnen und Unternehmern ebenfalls eine Befragung durchgeführt. Diese ist positiv gewesen. Hier gibt es mehrfache Ideen, was Tourismuszonen betrifft. Wir gehen so weit, ich sage, der Tourismus in Wien findet in ganz Wien statt und nicht nur im 1. Bezirk, nicht nur in Schönbrunn, nicht nur auf der Mariahilfer Straße. Deswegen wären wir für eine ganzheitliche Lösung. Ich wäre aber schon einmal mit dem 1. Bezirk zufrieden, wenn wir einmal anfangen würden, hier nächste Schritte zu machen. Die Tourismuswirtschaft braucht neue Impulse. Ich finde, wir sollten hier rasch darüber reden.

 

Letztlich ist dieser Impuls, wie von Ihnen auch erwähnt, sehr wichtig für den Arbeitsmarkt. Ich möchte hier noch einmal die ganzjährigen Schanigärten ansprechen. Durch die Ladenöffnungszeiten, die Gastronomie und auch den Handel würden viele zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden. Gerade die ganzjährigen Schanigärten sind in anderen Tourismusmetropolen Usus. Dort kann man auch im November draußen sitzen und seinen Kaffee trinken, wenn das Wetter noch schön ist. Und heuer im November war es schön, das wissen wir alle. Deswegen sage ich, denken wir im Sinne der Weiterentwicklung an neue Konzepte, auch im Tourismus, schaffen wir neue Arbeitsplätze, denken wir darüber nach! Wir haben hier viele Ideen und sind auch offen für konstruktive Gespräche. - Vielen Dank. (Beifall bei den NEOS.)

 

Präsident Prof. Harry Kopietz: Als Nächster zum Wort gemeldet ist Herr Abg. Mag. Juraczek. Bitte, Herr Abgeordneter. (Abg. Mag. Manfred Juraczka: Na!) - Na, so weit sind wir noch nicht!

 

10.15.21

Abg. Mag. Manfred Juraczka (ÖVP)|: Mag. Juraczek meldet sich zum Dienste. (Allgemeine Heiterkeit.)

 

Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

In der Tat ein durchaus wichtiges Thema. Ich freue mich durchaus, dass die Sozialdemokratie dieses Thema auserkoren hat.

 

Es ist vieles auf einem guten Wege. Die steigenden Nächtigungszahlen sprechen dafür. Aber auch hier gibt es keine „Selffulfilling Prophecy“, dass das immer und ewig so bleiben muss. Wir alle wissen, dass es natürlich gerade im Bereich des Tourismus große Herausforderungen gibt, weil wir leben in einer internationalen Weltwirtschaftskrise, wo auch der Städtetourismus generell darunter leidet, wir haben eine Situation am Arbeitsmarkt, gerade in Wien, wo wir nicht nur erschütternd hohe Arbeitslosenzahlen haben, sondern wissen, dass gerade in der Gastro, aber auch in der Hotellerie sehr viele Arbeitslose zu beklagen sind, und wir müssen wirklich danach trachten, dass wir vor allem auch die vielen Vier- und Fünf-Sterne-Betten, die wir in den letzten Jahren errichtet haben, in weiterer Folge füllen können. Da gibt es, glaube ich, neben dem Marketingkonzept des WienTourismus - Marketing in allen Ehren, nicht miss

 

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