Landtag, 35. Sitzung vom 27.11.2014, Wörtliches Protokoll - Seite 34 von 62
wie gesagt, wenn man sich die Konzepte und die Fortschritte anschaut, habe ich hier meine Zweifel!
Ich wünsche mir, um noch auf ein Thema zurückzukommen, das wir auch schon einmal ausführlich diskutiert haben, mehr Zusammenarbeit mit den Schulen. Das ist wohl drinnen und ich weiß, es gibt viele Projekte, EULE, und so weiter, und so fort, aber ich könnte mir auch hier vorstellen, gerade wenn es um regionale Lebensmittel geht, dass wir noch mehr Augenmerk auf dieses Thema setzen könnten. Ich halte das für ganz entscheidend, um quasi nicht nur einzelne Kooperationen in einzelnen Schulen zu machen, sondern wirklich flächendeckend Kooperationen mit den Schulen einzugehen.
Wir werden diesem Wiener Umweltbericht unsere Zustimmung nicht geben, wenngleich ich noch einmal meinen Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der MA 22 aussprechen möchte. - Danke. (Beifall bei der ÖVP.)
Präsidentin Marianne Klicka: Als Nächster zum Wort gemeldet ist Herr Abg Mag Maresch. Ich ersuche um seinen Beitrag.
Abg Mag Rüdiger Maresch (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Landesrätin! Meine Damen und Herren!
Jetzt möchte ich ganz kurz auf die Kollegin Holdhaus eingehen: Ich habe mir am Anfang eigentlich gedacht: Habe ich einen anderen Umweltbericht gelesen? Sie sagen ganz richtig, die MA 22 hat ihn erstellt. Dafür möchte ich mich bedanken. Die MA 22 hat ihn erstellt, aber wir wollten ihn immer so haben. Da hat sich vieles im Umweltbericht geändert. Wir wollten die Situation der Umwelt und alles, was die Stadt in allen Bereichen tut, dokumentiert wissen. Das war der Punkt. Deswegen geht es auch um Stadtplanung, geht es um Wohnen, geht es um die Wiener Linien, geht es um alle Dinge, die damit zu tun haben, nicht nur um den Artenschutz oder den Naturschutz aus der MA 22, sondern um alles, was sie tut, auch Energie ist drinnen. Ich finde es interessant, wenn Sie sagen, das ist alles nicht drinnen, dann aber aufzählen, was alles drinnen ist. Das ist irgendwie ein Widerspruch in der Präsentation, sage ich einmal.
Dann kommen solche, ich habe mir gedacht, interessante Wortmeldungen, wie zum Beispiel „das innere Umfeld der Stadt“. Das ist alleine schon von der Wortfolge interessant, weil das Umfeld ist rundherum, aber nicht drinnen.
Ich kann Ihnen nur sagen, vielleicht meinen Sie das, was ich Ihnen jetzt sagen werde. Der Nordbahnhof, der Nordwestbahnhof, aber auch der Hauptbahnhof haben Areale in der Stadt frei gemacht, nämlich sogenannte Brownfields, auch bei Fabriken, und dort entstehen Wohnungen, zu einem hohen Anteil Wohnungen, aber zu einem hohen Anteil auch Grünflächen, zum Beispiel der Bednarpark im 2. Bezirk, zum Beispiel auch der Helmut-Zilk-Park im 10. Bezirk. Und: Es wird einen weiteren Park natürlich auch im Nordbahnhof geben, und die sogenannte Grüne Mitte.
Ich weiß nicht, ob Sie das wissen, Frau Kollegin, aber es ist so. Das ist anderswo präsentiert worden, und das sind hektarweise große Parkanlagen, die da entstehen werden. Das ist völlig an ihnen vorbeigegangen. Sie erzählen uns da, es wird irgendwo etwas gefällt. (Zwischenruf von Abg Mag Karin Holdhaus.) Ja, ich weiß eh, der Umweltfriedhof, und ich weiß, dann auch der Hörndlwald. Wissen Sie überhaupt, dass dort das Afritsch-Heim war und abgerissen worden ist, und dass dort jetzt eine ähnliche Einrichtung hinkommt? (Abg Ing Udo Guggenbichler, MSc: Im Lainzer Tiergarten ...) Das ist an Ihnen vorbeigegangen, wurscht, okay. (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Ja, da kommt dann noch das Nächste.
Da kommen wir natürlich auch noch einmal auf diese Geschichte mit dem Grünraum. Sie haben überhaupt nicht zugehört! Ich glaube, die ÖVP hat auch dagegen gestimmt, und zwar bei der Präsentation des Grün- und Freiraumprogramms der Stadt in der Stadtentwicklungskommission. Da ist Ihnen ganz klar gesagt worden, es gibt auch ein grünes Freiraumnetzwerk, wo demnächst jeder Wiener/jede Wienerin ein Recht darauf hat - und das wird auch durchgesetzt -: Der nächste Freiraum, der nächste Grünraum ist 250 m entfernt von der jeweiligen Wohnung! Das ist so. Die Stadt Wien wird die Stadt überziehen mit Freiraummöglichkeiten, mit Bäumen, mit Grünanlagen, mit Beserlparks - was Sie wollen! (Zwischenruf von Abg Mag Karin Holdhaus.)
Das gibt es jetzt auch schon, und erzählen Sie mir nicht - noch einmal: das innere Umfeld der Stadt, wunderbar. Und dann sagen Sie: Verbauung von Grünflächen. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir irgendeine Grünfläche in der Stadt lustig verbaut haben, sondern ganz im Gegenteil! (Abg Ing Udo Guggenbichler, MSc: Das Semmelweis-Areal ...) Ganz im Gegenteil, es wurden Dinge aufgemacht. Ganz im Gegenteil, es wurde aufgemacht.
Dann kommen Sie daher und sagen, im Osten der Stadt verbauen wir alles, da wird alles zubetoniert, und im Westen machen wir das auch. Also was ist jetzt? 50 Prozent begehbares Grün in der Stadt: Wenn wir das herbringen in Wien, sind wir total gut, einmalig in ganz Europa! Sie kritisieren das natürlich massiv, denn das machen wir alles nicht.
Also noch einmal: Wir sagen, mehr Wohnungen bedeuten mehr begehbaren Grünraum. Ich habe nichts davon, wenn ich den berühmten - ist er da? - Maisacker oder Rapsacker habe, wo kein Mensch hinein kann. Da habe ich nichts davon, sondern der Punkt ist das: Es muss nutzbares Grün sein! Das werden wir, Rot-Grün gemeinsam, forcieren (Abg Mag Wolfgang Jung: Der Raps wird genutzt, Herr Kollege!), auch wenn der Kollege gern mit der Sense irgendwelche Goldruten umhaut. Aber das ist eine andere Geschichte. Das ist eine Geschichte, da werden wir sicherlich etwas zum Artenschutz hören.
Also noch einmal: Alles, was Norbert-Scheed-Wald und Wienerwald Nord-Ost ist, wird sich dann Kollegin Teiber irgendwie vornehmen. Mir geht es darum: Wir haben in Wien die einmalige Möglichkeit, dass wir viele, viele Wildtiere in der Stadt haben. Das Netzwerk Natur ist ein tolles Programm, das sich damit beschäftigt. Wir
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