Landtag, 27. Sitzung vom 25.09.2013, Wörtliches Protokoll - Seite 9 von 63
hat es letztlich notwendig gemacht, dass wir gerade auch im Bereich des Ausbaus zusätzliche Anstrengungen unternehmen.
Wir haben von 2009 bis heute 12 000 Kindergartenplätze geschaffen, und wenn man das zurück bis zum Jahr 2005 ausdehnt, dann waren es insgesamt 20 000 Kindergartenplätze, die Wien geschaffen hat, und es ist mir wichtig, darauf hinzuweisen, dass Wien diese Plätze zu einem Zeitpunkt geschaffen hat, als es keine zusätzliche Unterstützung seitens des Bundes gegeben hat.
Erfreulicherweise haben wir zusätzlich zu diesen Anstrengungen seitens Wiens über eine 15a-Vereinbarung auch zusätzliche Bundesmittel bekommen, die in Wien auch zur Gänze in den Ausbau investiert werden. Wir verwenden sie nicht für laufende Kosten. Das war bisher gar nicht möglich, wird allerdings in Zukunft stärker möglich sein, aber für uns steht weiterhin der Ausbau auf der Agenda und ist eine zentrale Zielsetzung, weil wir natürlich wissen, dass wir gerade im Bereich der Null- bis Dreijährigen zusätzlichen Betreuungsbedarf haben.
Ich habe es heute schon im Gemeinderatsausschuss gesagt: Bei einem Versorgungsgrad von über 35 Prozent der Null- bis Dreijährigen und angesichts der Situation, dass es immer noch eine weitere Nachfrage gibt, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, wie Bundesländer mit zwölf oder weniger Prozent bei den Null- bis Dreijährigen das Auslangen finden. Aber sei‘s drum: Für uns ist unser Handeln wesentlich, und wir werden daher diese Ausbaumaßnahmen auch fortsetzen!
Wir haben im heurigen Jahr im Wiener Gemeinderat bereits entsprechende Mittel zur Schaffung von 1 737 zusätzlichen Plätzen beschlossen, und wir werden im nächsten Gemeinderat beziehungsweise im übernächsten Gemeinderat speziell die Schaffung von weiteren Kleinkindergruppen unterstützen. 14 zusätzliche Kleinkindergruppen sollen in Wien geschaffen werden, sodass wir insgesamt 2 000 Plätze allein im heurigen Jahr geschaffen haben werden.
Wir wissen, dass diese Ausbaunotwendigkeiten auch im nächsten Jahr nicht enden werden. Wir wissen, dass Wien in diesem Zusammenhang eine große finanzielle Anstrengung unternimmt. Ich habe ja schon gesagt: Für den Ausbau einer Kindergartengruppe gibt es über die Anstoßfinanzierung der 15a-Vereinbarung eine Unterstützung, aber diese ist eigentlich – obwohl man sich über jedes Geld freut, das man bekommt – nur ein Bruchteil dessen, was Wien in diesen Bereich investiert. Dass aber vor allem die laufenden Kosten für die Kindergärten in Zukunft letztendlich von der Stadt beziehungsweise vom Land allein zu tragen sind, ist natürlich eine wirkliche Anstrengung.
Nichtsdestotrotz bekennt sich Wien dazu. Wien bekennt sich dazu, diesen Bereich der Elementarpädagogik speziell zu fördern. Das werden wir tun, und zwar in der Form, dass Wien sich eine eigene Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik leistet. Das geschieht aber nicht als Goodwill, sondern auf Grund der Notwendigkeit, dass wir zusätzliche PädagogInnen für dieses Ausbildungsprogramm brauchen. Wir werden daher auch im kommenden Jahr ganz besonders beim Bereich der College-Ausbildungen, beim Bereich der Ausbildungsmodelle nach der Matura, entsprechend ansetzen. Wir wissen nämlich, dass 100 Prozent der Absolventinnen und Absolventen der BAKIP in den Beruf einsteigen und wir die Zahl der ausgebildeten PädagogInnen also massiv erhöhen können, wenn wir stärker im Bereich der Colleges und der zusätzlichen Ausbildungsmodelle, die Wien als einziges Bundesland anbietet, investieren. Wir werden in diesen Bereich investieren, und die entsprechenden Planungsarbeiten dafür laufen bereits.
Ganz wichtig ist uns neben dem Versorgungsgrad, dem beitragsfreien Kindergarten als riesige Entlastungsmaßnahme für Familien aber auch, dass die gewohnte Servicequalität für die Wienerinnen und Wiener auch in Zukunft sichergestellt ist. Wir werden daher im heurigen Jahr die Anmeldezeit auf November/Dezember als Hauptanmeldezeit vorverlegen, weil es dadurch, gerade vor dem Hintergrund, dass wir zum Glück auch im Bereich der ganztägigen Schulformen massiv investiert und hier zusätzliche Plätze geschaffen haben, die Möglichkeit gibt, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Servicestellen mehr Zeit für Beratungsgespräche und auch für die entsprechenden Planungen haben. Deshalb beginnt heuer bereits am 4. November die Hauptanmeldezeit für Kindergärten, und im Jänner/Februar wird der Schwerpunkt bei den Servicestellen dann auf den Beratungsgesprächen für ganztägige Schulformen liegen. Dadurch kommt es auch zu einer besseren Planbarkeit in den einzelnen Servicestellen und besteht dort die Möglichkeit, besser zu beraten.
Ich meine daher, gerade im Bereich der Elementarpädagogik hat sich in Wien sehr viel getan. Es wird sich aber auch noch sehr viel tun, denn Wien ist erfreulicherweise eine wachsende Stadt, Wien wird immer mehr eine junge Stadt, und darauf reagieren wir selbstverständlich durch weiteren Ausbau, durch weitere Unterstützung, aber auch durch die Verbesserung des Service für die Wienerinnen und Wiener.
Präsident Prof Harry Kopietz: Danke, Herr Stadtrat. Die 1. Zusatzfrage stellt Frau Abg Mag Anger-Koch. Bitte, Frau Abgeordnete.
Abg Mag Ines Anger-Koch (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Guten Morgen, Herr Stadtrat!
Wir wissen – und das ist auch gut und schön –, dass der Ausbau der Kindergartenstätten vorangetrieben wird. Trotzdem ist es Tatsache, dass wir nach wie vor gerade in der Kindergartenpädagogik einen bestehenden Personalmangel haben.
Glauben Sie, dass die gesetzten Maßnahmen, die Sie jetzt gerade angeführt haben, zur Behebung dieses Mangels ausreichen, um auch die Betreuungsqualität in den Kindergärten sicherzustellen?
Präsident Prof Harry Kopietz: Herr Stadtrat.
Amtsf StR Christian Oxonitsch: Bei der Fragestellung nach dem Ausreichen geht es immer ein bisschen um den Blickwinkel. Ich weiß, dass Vergleiche nicht immer wesentlich sind, aber man muss sich doch ansehen, was Wien diesbezüglich tut.
So zeigt das entsprechende Angebot einer eigenen Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik, dass Wien in
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular