Landtag,
27. Sitzung vom 23.09.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 66 von 78
wieder voll, 25 Kinder, und
es wird so weitergehen. Das ist nicht die Qualitätsdiskussion, die sich alle
erwarten, sondern wir haben zu wenig, wir haben zu wenige Plätze. (Amtsf StR
Christian Oxonitsch: Wir haben immer zu wenig gehabt, also waren sie voll oder
nicht!) Ja, weil viele nicht in den Kindergarten gegangen sind, weil sie
diese Bedingungen nicht akzeptiert haben. (Amtsf
StR Christian Oxonitsch: Wenn wir vorher nur 20 gehabt haben, warum waren nur
20 in der Gruppe, da haben wir genug Plätze gehabt!) Nein, wir haben nicht
genug Plätze, wir haben nicht genug Plätze bei den Null- bis Dreijährigen und
wir haben bei den Drei- bis Sechsjährigen nicht genügend Plätze und wir wissen
aus der Statistik, ihr wisst es ja selber, wie viel Prozent der Kinder in den
Kindergarten gegangen sind. Das waren nicht alle. Wären alle gegangen, hätten
wir nicht genügend Plätze gehabt. Ich möchte trotzdem noch einmal zurückkommen
auf dieses „Alle“, auch wenn ich eigentlich glaube, dass diese Alle-Diskussion
ohnedies sinnlos ist, weil das wird jetzt bis zur Wahl so sein, dass immer
plakatiert wird, es sei für alle gratis. (Amtsf
StR Christian Oxonitsch: Das ist unlogisch!)
Ich hoffe, es wird weiter
Gespräche mit den Betreibern geben, die noch nicht Gratisplätze anbieten
können. Da setze ich sehr auf die Gesprächsbereitschaft, dass sich hier was
tut. Es hat sich auch über den Sommer einiges getan, wie Zusammenschlüsse,
Gruppenzusammenschlüsse, also Betreiber, die sich zusammengefunden haben, um
doch in den Genuss der höheren Verwaltungspauschale zu kommen. Es soll ja nach
einem Jahr evaluiert werden und ich hoffe, dass die Evaluierung dann auch hier
diskutiert werden kann. Wenn dann herauskommt, dass jetzt von den 13 000
Kindergartenplätzen die Eltern unzufrieden sind - und ich habe sehr viele
Eltern, sicher nicht von allen 13 000 Plätzen, aber sicher einige davon,
die sich da aufregen, so hoffe ich doch, dass sie irgendwann mal dazu kommen,
dass er wirklich für alle gratis ist, und noch einmal ceterum censeo zum
heutigen Tag, hoffentlich auch für solche Kinder, die in Niederösterreich
wohnen. Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Präsident Prof
Harry Kopietz: Danke.
Als nächste Rednerin zum Wort gemeldet ist Frau Abg Riha. Ich erteile es ihr.
Abg Monika Riha (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter
Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Landeshauptmann! Sehr geehrte Damen und
Herren!
Ich weiß nicht, ob es Ihnen
auch so geht, ich glaube, wir diskutieren dieses Thema jetzt zum zehnten Mal
und ich habe wirklich wieder ein Déjà-vu-Erlebnis auf der einen Seite und ich
muss es jetzt einmal sagen, es ist wirklich alles super, es ist immer alles
super. Das ist überhaupt nicht die Frage, dass der gebührenbefreite und auch
der gebührenreduzierte Kindergarten ein wichtiger und richtiger Schritt in die
richtige Richtung ist, aber wir sind weit davon entfernt, dass alles super ist
und wir sind auch weit davon entfernt, Herr Kollege Jung, dass in den
Kindergärten nur Katastrophenszenarien herrschen und eigentlich morgen dort
alles zusammenbricht.
Nichtsdestotrotz, Herr Lhptm
Häupl, da geht es überhaupt nicht um Schlechtreden, sondern es geht darum,
einfach sinnvoll und sachlich Kritik zu üben, einfach aus dem Grund, damit man
es besser machen und weiterentwickeln kann, und das kann ja in dieser Stadt
nicht verboten sein. (Beifall bei der ÖVP.)
Natürlich ist die ÖVP für
den gebührenbefreiten Kindergarten. Es war eine ÖVP-Idee, Herr Kollege Jung,
auch wenn Sie sich 2002 angehängt haben. Bereits im Juni 2001, das ist
nachzulesen, hat die ÖVP diesen Antrag hier gestellt, (Abg Veronika Matiasek: Nein, nein!) Sie sind halt an der Macht und
können es umsetzen. Das ist auch gut so, wir freuen uns, wenn eine Idee von uns
umgesetzt wird, nichtsdestotrotz wird sie nicht so umgesetzt, wie sie
angekündigt wurde, und, Herr Lhptm Häupl, es wurde schon jetzt vielfach zitiert
und ich möchte jetzt nicht alle Plakate und alle Briefe wiederholen, aber ich
empfinde es persönlich auch als wenig seriös, einfach etwas zu behaupten, das
so nicht stimmt. Es ist ja ohnedies, wie die Kollegin Smolik schon gesagt hat,
noch nichts Schlimmes, wenn man sagt, ja, die städtischen Kindergärten sind
komplett gebührenfrei, aber die anderen sind gebührenreduziert, und da gehören
auch die großen dazu, denn wenn sie 12 Stunden offen haben, dann müssen
die auch was dazu verlangen und wenn sie Zusatzangebote haben - das hat ja
sogar der Herr Lhptm Häupl gesagt - müssen sie auch was dazuverlangen. Und ein
bisschen habe ich schon so das Gefühl, es wird was verkauft. Kollege Aigner hat
einmal das Beispiel von einer Busfahrt gebracht, die Busfahrt ist gratis, aber
ich muss das Mittagessen zahlen und wenn der Bus geheizt werden soll, dann habe
ich einen Aufpreis, und so weiter. Mir wäre es einfach wirklich wichtig, dass
wir die an sich gute Sache einfach ehrlich debattieren.
Zum Herrn Lhptm Häupl noch
einmal. Da ist einmal erstens die Sache mit den Gebühren. Etwa 50 Prozent
der Kinder in Wien zahlen außer dem Essen keine Gebühren. Ein weitaus großer
Teil zahlt minimale Gebühren, je nachdem, wie lange die Kindergärten offen
haben, ob sie bilingual sind, ob sie Zusatzangebote haben und so weiter, und
dann ist noch ein kleiner Teil, der einfach einen relativ großen Anteil zahlt,
und was man vorher bei der Umstellung noch überhaupt nicht überlegt hat, und da
gab es ja einzelne Beispiele dazu, es gibt sogar vereinzelt Personen, die
zahlen jetzt mehr als vorher, und auch um diese Details muss man sich einfach
im Rahmen einer Umstellung annehmen.
Was ich auch richtigstellen möchte, ist die
Verfügbarkeit der Plätze. Erstens einmal, wenn Sie sagen, es gebe noch freie
Plätze, Herr Landeshauptmann: Was hat jetzt eine Mutter im 23. Bezirk
davon, wenn es im 21. Bezirk einen Platz gibt. Ja, es gibt Bezirke, da
gibt es vereinzelte Plätze, die werden Sie im November wahrscheinlich nicht
mehr frei finden, aber es gibt noch im September da oder dort vereinzelt
welche. Und ich habe mir das im Internet angeschaut, da steht dann zum Beispiel
drinnen, ein Platz für Vier- bis Fünfjährige, oder so. Was massiv
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