Landtag,
25. Sitzung vom 27.03.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 26 von 32
geehrte Frau Präsidentin! Hoher Landtag! Ich ersuche
um Zustimmung zum vorliegenden Geschäftsstück.
Präsidentin Erika Stubenvoll: Ich habe
eine Wortmeldung. Herr Abg Mag Maresch hat sich zum Wort
gemeldet. Ich erteile es ihm.
Abg Mag Rüdiger Maresch (Grüner Klub
im Rathaus): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Landesrat -
muss man genau sagen! Meine Damen und Herren!
Wir werden das Garagengesetz ablehnen, weil das im Grunde
genommen kein neues Garagengesetz, sondern das alte mit ein paar Änderungen
ist. Ich werde kurz darüber reden, was uns da besonders stört. Das sind im
Wesentlichen zwei Punkte.
Und zwar lautet der eine Satz: „Für jede Wohnung ist
ein Stellplatz zu schaffen." - Eins zu eins. Das heißt, in Wirklichkeit
ändert sich im Grunde
genommen gar nichts, außer es gibt ein paar Ausnahmen. Die Ausnahmen bleiben
Ausnahmen, sonst ist es so, dass wir den Garagenwahnsinn fortsetzen und ganze
Siedlungen in Wien errichten, wo sich unter den Häusern Garagen befinden. Das
fänden wir noch gut. Die Garagen werden aber nicht angenommen, weil sie etwas
kosten und deswegen muss man draußen, unter der Laterne parken. Solange sich da
bei der Stellplatzverpflichtung nicht etwas ändert, wird alles so bleiben.
Die zweite Geschichte, die uns dabei sehr stört, ist,
bei Dachbodenausbauten sind natürlich Stellplätze zu errichten, weil es eine
Eins-zu-eins-Verpflichtung gibt. Was passiert? Ganze Straßenzüge werden mit
Erdgeschoßgaragen zugepflastert. Dann gibt es in Wirklichkeit die klassische
Überfuhrgenehmigung über den Gehsteig, es gehen Stellplätze im Straßenraum
verloren, es geht in Wirklichkeit die Erdgeschoßzone verloren. Das kann die
Stadt Wien nicht weiter zulassen. Das Garagengesetz bietet weiterhin
Möglichkeiten in dieser Richtung.
Deswegen lehnen wir aus diesen beiden Gründen das
Gesetz ab. - Danke schön. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Präsidentin Erika Stubenvoll: Weitere
Wortmeldungen liegen nicht vor.
Ich erkläre die Verhandlung für geschlossen und
erteile dem Herrn Berichterstatter das Schlusswort.
Berichterstatter LhptmSt Dr Michael Ludwig:
Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Sehr geehrter Herr LAbg Maresch!
In der Tat ist es so, dass Garagen in der Debatte
sehr stark emotionalisieren und dass es ganz unterschiedliche politische
Positionen in der Frage, welchen Stellenwert Garagen haben sollen, gibt. Da
gebe ich dir zweifellos recht. Das ist auch der Grund, dass ich angeregt habe,
dass wir in Vorbereitung der nächsten Novelle zum Garagengesetz eine
interfraktionelle Arbeitsgruppe zusammensetzen. Ich habe erst vor wenigen Tagen
an die Fraktionen das Ersuchen ausgeschickt, mir zu nominieren, welche
Persönlichkeiten in dieser Arbeitsgruppe vertreten sein sollen, weil ich
bemerke, dass es da ein sehr großes Spannungsfeld und Vorschläge ganz
unterschiedlicher Natur gibt. Ich glaube, es macht Sinn, dass wir solche Fragen
breiter diskutieren und darauf schauen, dass wir möglichst zu gemeinsamen
Lösungen kommen, aber zumindest dass wir es diskutieren. Wenn das da und dort
in einzelnen Punkten nicht möglich sein sollte, dann sollte es zumindest
ausgesprochen sein und sollten die Konsequenzen überlegt werden.
Wo ich dir sicher sehr recht gebe, ist die Frage,
welche Verantwortung wir für die Erdgeschoßzonen haben. Ich bin kein Freund von
Garagen in Erdgeschoßzonen in Wohnhäusern, auch wenn es hier einen sehr starken
Druck gibt, vor allem aus jenen Bezirken, wo es sehr wenig Parkraum und
Parkflächen im öffentlichen Raum gibt. Aber ich glaube, dass eine solche
Verwendung der Erdgeschoßzonen insgesamt das Stadtbild negativ beeinflusst und
auch das soziale Gefüge in den bewohnten Gebieten nicht positiv motiviert. Aber
über all diese Dinge sollte man in der Arbeitsgruppe sehr breit diskutieren.
Die jetzt vorliegende Änderung des Garagengesetzes
sieht im Wesentlichen eine Anpassung an verschiedenste technische Bestimmungen
auch vor. Ein Vorteil dieser Novelle, die wir heute diskutieren, sieht
beispielsweise vor, dass wir gasbetriebenen Autos die Möglichkeit geben, auch
in Tiefgaragen abgestellt zu werden, und auch einige andere technische Fragen,
wie zum Beispiel die Konfiguration von Liften für Autos in Tiefgaragen. Von
daher würde ich Sie alle, unter Ausklammerung all dessen, was wir dann in der
Arbeitsgruppe für die nächste Novelle vorbereiten, ersuchen, diesem
vorliegenden Beschluss Ihre Zustimmung zu geben, damit wir dann die nächste
Verordnung vorbereiten können, wo auch inhaltlich stärker diskutiert werden
soll.
Präsidentin Erika Stubenvoll: Wir
kommen nun zur Abstimmung über die Gesetzesvorlage.
Ich bitte jene Mitglieder des Landtages, die der
Vorlage einschließlich Titel und Eingang zustimmen wollen, die Hand zu heben. -
Das Gesetz ist somit in erster Lesung mehrstimmig, gegen die Stimmen der
GRÜNEN, angenommen.
Wenn kein Widerspruch erfolgt, werde ich sofort die
zweite Lesung vornehmen lassen. - Ein Widerspruch erfolgt nicht.
Ich bitte daher jene Mitglieder des Landtages, die dem
Gesetz in zweiter Lesung zustimmen wollen, um ein Zeichen mit der Hand. - Das
Gesetz ist auch in zweiter Lesung mehrstimmig beschlossen.
Wir kommen zur Postnummer 3. Sie betrifft eine
Vereinbarung gemäß Art 15a B-VG zwischen dem Bund und den Ländern über
Maßnahmen im Gebäudesektor zum Zweck der Reduktion des Ausstoßes an
Treibhausgasen. Herr Landeshauptmann-Stellvertreter, ich bitte, die Verhandlung
einzuleiten.
Berichterstatter LhptmSt Dr Michael Ludwig:
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Hoher Landtag! Ich ersuche um Zustimmung zum
vorliegenden Geschäftsstück.
Präsidentin Erika Stubenvoll: Zum Wort
gemeldet hat sich Herr Abg Dr Madejski. Ich erteile ihm das Wort.
Abg Dr Herbert Madejski (Klub
der Wiener Freiheitlichen): Sehr
geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Meine sehr geehrten
Damen und Herren!
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