Landtag,
24. Sitzung vom 28.01.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 37 von 83
die
Kleingärtner eine Ruhe geben und sagen, okay, der Kollege Oxonitsch hat recht,
die SPÖ argumentiert richtig. Unser Ansinnen ist unsinnig, unser Ansinnen
bringt nichts, es hat keine rechtliche Basis. Und wofür braucht man überhaupt
einen Wintergarten? Aber die Argumentation, Kollege Oxonitsch, ist schwach. (Abg
Christian Oxonitsch: Wenn ein anderer was sagt, ist es schwach!) Ich würde mir wünschen, dass
vielleicht der Kollege Vettermann, wenn er nachher herausgeht, uns sagt, warum
nicht 15 m² Wintergarten auf der Terrasse zusätzlich verbaut werden
sollen, dass er uns sagt, was dagegen spricht. Das Raumklima würde verbessert
werden, die Bauwirtschaft würde angekurbelt werden, mehr Wohnraum, bessere
Lebensqualität für die Menschen. Gibt es da irgendeinen negativen
Begleitaspekt? Den gibt es nicht. (Abg Christian Oxonitsch: Für eine
Überschreitung der Bauklasse gilt dann auch das Gleiche!) Es hat ja das eine nichts mit dem
anderen zu tun. Wir sind beim Kleingarten, Kollege Oxonitsch. (Abg Christian
Oxonitsch: Das Argument kann ich immer nehmen! Wohnraum wird geschaffen, die
Wirtschaft wird angekurbelt! Das kann ich für den Paulinensteig auch nehmen!) Also beim Paulinensteig wird die
Bauhöhe gegenüber anderen Häusern um das Doppelte überschritten, das Ortsbild
wird verschandelt, aber mit einem Wintergarten im Kleingarten wird doch nicht
das Ortsbild verschandelt. Wintergärten werden heutzutage schön gebaut, die
zieren viele Kleingärten wahrscheinlich. Also das ist ja ein völliger Holler,
das eine mit dem anderen zu vergleichen, Kollege Oxonitsch. Bleiben wir bei den
Kleingärten, trennen wir die beiden Themen. Ich möchte zu den Kleingärten
reden. (Abg Mag Rüdiger Maresch, mit den Händen einen kleinen Quader
andeutend: Einen kleinen Wintergarten für den Kollegen Mahdalik! So einen
kleinen!)
Dazu
sei gesagt, ich möchte mir keinen Wintergarten bauen, ich werde mir auch dann
keinen bauen, sollte es einmal genehmigt werden. (Abg Mag Rüdiger
Maresch: Warum nicht? Das wäre doch schön!) Mein Verschlag reicht voll und
ganz. Aber viele Kleingärtner würden sich gerne einen Wintergarten bauen.
Gerade in Zeiten wie diesen, wo die Klein- und Mittelbetriebe, die
Bauwirtschaft, die kleine und mittlere Bauwirtschaft in Wien und in Österreich
mit dem Überleben kämpft, wäre … (Abg Christian Oxonitsch: Warum gilt das nicht auch beim Paulinensteig?) Beim
Paulinensteig wird kein Wintergarten gebaut und auch kein Kleingarten. (Abg Christian Oxonitsch: Ach, beim
Paulinensteig nicht! Sie sagen einmal so und einmal so! Wie es Ihnen passt! –
StR Johann Herzog: Kollege Oxonitsch, Sie bringen zwei Dinge durcheinander:
Wintergärten und Bauhöhe! – Weitere Zwischenrufe bei SPÖ und FPÖ.) Vielleicht
möchte sich der Kollege Oxonitsch dazu melden – dafür sind die Schriftführer da
–, dann diskutieren wir das, dann melde ich mich noch einmal und dann reden wir
über die ganze Sache. Aber bitte zuerst zu dem Thema reden und dann zum anderen
Themenschwerpunkt. Denn wenn wir eines mit dem anderen vermengen (Abg Heinz Vettermann: Sie machen das ja
dauernd!), dann fangen wir gleich auch mit den Fallwinden an und nehmen die
Donau-City und die Wienerberg-City auch aufs Tapet.
Die SPÖ hat keine einleuchtende Begründung, nicht
einmal eine annähernd einleuchtende Begründung, warum Wintergärten in
Kleingärten mit Eklw-Widmung nicht gebaut werden sollten. Punktum. So ist es.
Die Kleingärtner sehen das nicht ein, und Sie werden auch dort massiv Stimmen
verlieren, denn kein Kleingärtner versteht es, dass nur deswegen, weil es dem
Kollegen Oxonitsch, der der große Boss bei den Kleingärten ist, der im Kleingartenbeirat
sitzt, nicht in den Kram passt, keine Wintergärten gebaut werden. Er schadet
damit der Volkswirtschaft, er schadet den Kleingärtnern. (Abg Karlheinz
Hora: Du argumentierst, wie du es brauchst! Lern einmal die Bauordnung!)
Auswendig habe ich die Novellierung noch nicht gelernt, lieber Charly, aber die
Sachen, worauf es ankommt, die habe ich mir angeschaut, nur die Wintergärten
habe ich immer noch nicht gefunden. Obwohl es ein Wunsch ist, ein berechtigter
Wunsch der Bevölkerung. Wo habt ihr das? Habt ihr das vergessen? Liegt es noch
im Ladl? (Beifall bei der FPÖ. – Abg Karlheinz Hora: Lern die Bauordnung,
und dann reden wir weiter!) Ihr wollt es nicht, der Kollege Oxonitsch will
es nicht. (StR Johann Herzog: Sie wollen
einen Wintergarten am Paulinensteig!) Genau! Vielleicht kommt nachher die
Wortmeldung vom Kollegen Oxonitsch, der Wintergarten am Paulinensteig und alles
damit Zusammenhängende.
Zum Paulinensteig, zu diesem Skandalprojekt, sei auch
noch dazugesagt, dass das mittlerweile die dritte Einreichung ist, weil die
ersten zwei nicht durchzudrücken waren, selbst bei bestem Willen nicht. Und was
hat sich jetzt geändert? Es hat sich eines geändert: Es wird kein Tunnel für
die Zufahrt gebaut, sondern es werden 185 m² Wiese für eine Zufahrtsstraße
zubetoniert. Sonst ist dieses Projekt, das das Ortsbild zerstört, das für
Beschattung sorgt, das die Anrainer natürlich zu Recht auf die Palme treibt,
eins zu eins übernommen. Und wer hat es durchgedrückt? – Die SPÖ, weil es
wahrscheinlich gute Verbindungen zum Bauträger gibt. (Abg Christian Oxonitsch: Sie wissen ganz genau, dass das nicht
stimmt!)
Ganz genau weiß ich, dass am 22.1., noch schnell,
bevor die Bauordnung hier neu beschlossen wird, das Ganze im
Bezirksbauausschuss durchgedrückt wurde. Der § 69 wird ja heute
novelliert, Kollege Oxonitsch, und solche Sachen werden, wenn die SPÖ und die
anderen Parteien – das ist ja vorhin öfter angesprochen worden – ordentlich
gearbeitet haben, nicht mehr möglich sein. So ein Schindluder wie hier am
Paulinensteig wäre mit dem § 69 nicht mehr möglich gewesen. Darum hat man
es ja vorher gemacht, die Leute sind ja nicht blöd. Das war ja keine zufällige
Terminplanung. Das wurde von der SPÖ im Bezirksbauausschuss mit voller Absicht
und gegen jede Vernunft durchgedrückt, meine Damen und Herren.
Zurück zu den Wintergärten, vom
Paulinensteig wieder zu den Wintergärten. Wir werden erneut einen Anlauf
nehmen, um diese sinnvolle Maßnahme, nämlich den Bau eines Wintergartens in den
Kleingärten, zumindest
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