Landtag,
22. Sitzung vom 29.10.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 58 von 59
MA 22 bedanken möchte, eines klar und deutlich
zeigt. (Zwischenrufe bei ÖVP und FPÖ.) Es hat gute Gründe, warum Mercer
und andere Studien uns in der Lebensqualität so weit vorne sehen. Es hat gute
Gründe: Unter anderem ist es die Umweltpolitik dieser Stadt und es ist ein
Eintreten für Ökologie in allen Entscheidungsbereichen. - Danke. (Beifall
bei der SPÖ. - Die Abgeordneten der GRÜNEN halten neuerlich die Schilder mit
der Aufschrift „DANKE" in die Höhe.)
Präsident Prof Harry Kopietz: Zum Wort
ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Berichterstatterin
hat das Schlusswort.
Berichterstatterin Amtsf StRin Mag Ulli Sima:
Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Zunächst einmal möchte ich die Gelegenheit nutzen, um
allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die an diesem Bericht mitgearbeitet
haben, meinen herzlichen Dank auszusprechen. Ich glaube, dass er wirklich sehr
übersichtlich geworden ist, einen guten Überblick gibt und sehr leicht lesbar
ist. Auch darum haben wir uns bemüht, denn viele dieser Berichte - und das
wissen wir - bleiben dann leider in den Schubladen. Ich hoffe, dass es beim
Umweltbericht nicht so ist. Was mir persönlich auch sehr wichtig ist, ist, dass
wir einen Gesamtüberblick über die Umweltaktivitäten der gesamten Stadt auch
außerhalb der Geschäftsgruppe Umwelt geben können.
Ich möchte die Gelegenheit auch nutzen, um gleich auf
ein paar Punkte einzugehen. Ammoniak haben wir im Ausschuss schon ganz kurz
angesprochen. Ich kann den Kollegen Maresch beruhigen: Es ist in diesem Bericht
gemeint, dass Ammoniak als Kältemittel natürlich in einem geschlossenen
Kreislauf eingesetzt wird - no na! - und jedenfalls umweltfreundlicher als die
herkömmlich verwendeten Fluorkohlenwasserstoffe ist, weil es eben nicht
ozonschichtschädigend ist. (Abg Mag Rüdiger Maresch: So steht es aber nicht
drin!)
So steht es nicht drin, aber, Herr Kollege Maresch,
ich zähle Sie zu den Umweltinteressierten, und ich glaube, dass man das schon
herauslesen kann. Aber ich habe mir gedacht, nachdem Sie das jetzt zum zweiten
Mal hier eingebracht haben (Abg Mag Rüdiger Maresch: Aber der
Ausschussvorsitzende hat gesagt ...!), bin ich gerne bereit, Sie
darüber aufzuklären, dass Ammoniak kein Ozonabbaupotenzial und keinen
Treibhauseffekt auslöst und deswegen als umweltfreundliches Kältemittel
eingesetzt wird. Darauf hat man in dem Bericht aufmerksam gemacht, und ich
halte das an sich für eine ganz gute Maßnahme. (Abg Mag Rüdiger Maresch: Bitte,
das mit dem Ausschussvorsitzenden zu klären!)
Zum Thema Erdgas: Es kommt mir jetzt fast schon so
vor, dass es mit unserer Erdgasförderung wie mit einem Glaubenskrieg ist. Denn
von Ihrer Seite kam ja der Vorschlag, wir sollen doch Hybridfahrzeuge fördern.
Jetzt möchte ich einmal sagen: Die fahren auch nicht gerade mit nachwachsenden
Rohstoffen! Das ist aber anscheinend kein Problem, während es bei Erdgas
offensichtlich das Böse an sich ist, weil Wiengas auch Erdgas vertreibt. Das
kann ich vom umweltpolitischen Ansatz her nicht ganz nachvollziehen. Wir haben
versucht, eine Technologie auszusuchen, die von den Abgaswerten her eine
Verbesserung darstellt, wo es eine Infrastruktur gibt, die schon vorhanden ist,
und wo es auch ein Angebot am Fahrzeugmarkt gibt, das man entsprechend nutzen
kann. (Abg Mag Rüdiger Maresch: ... Elektrofahrzeuge bis 2003!)
Ich habe aber auch immer gesagt, dass wir es nicht
für alle Zeiten ausschließen, dass wir irgendwann auch Hybridfahrzeuge fördern
werden; nur, wie gesagt, bei größeren Fahrzeugen. Aber auch diese Debatte
hatten wir schon, wie zum Beispiel über den Lexus; da hätte ich meine Probleme,
wenn es dafür eine Förderung gäbe. Diesen Glaubenskrieg, der da fast schon
dahintersteckt, kann ich nicht nachvollziehen. Aber vielleicht können wir das
einmal in Ruhe diskutieren. Denn ich glaube, dass ein umweltpolitischer Ansatz
gerade bei der Erdgasförderung durchaus berechtigt ist, wenn man sich die
Abgaswerte anschaut, die dahinterstecken. (Abg Mag Rüdiger Maresch: Bei
Elektroautos ist es ... gewesen!)
Ja, aber wir wissen, dass die Elektroautos erstens
von der Größe her ein Problem sind. Auch von der Reichweite her ist es bei
Weitem nicht so interessant wie bei einem Erdgasauto.
Ansonsten glaube ich, dass die Highlights aus dem
Umweltbericht ja schon von meinem Vorredner ein wenig referiert worden sind.
Ich möchte noch auf ein paar Punkte eingehen, die mir besonders wichtig sind.
Wir haben in Wien eine der größten Biogasanlagen
Österreichs eröffnet. Ich glaube, das war ein sehr wichtiger Schritt.
Wir haben das städtische Energieeffizienzprogramm im
Gemeinderat beschlossen.
Wir haben das Nationalparkhaus in der Lobau, das neue
Tor zum Nationalpark, eröffnet, ein längeres Projekt, bei dem ich sehr froh
darüber bin, dass wir es abgeschlossen haben, dass es sehr, sehr gut angenommen
wird, sehr viele Besucher hat und sehr gut genutzt wird.
Wir haben die Steinhof-Gründe um 15 Hektar
erweitert. Es ist gerade in einer großen Stadt wie Wien keine
Selbstverständlichkeit, dass wir im Erholungsgebiet 15 Hektar tatsächlich
mitten im Stadtgebiet dazugeben können. Ich halte das für einen wirklichen
Meilenstein.
Wir haben einen Feinstaubschwerpunkt mit etlichen
Maßnahmen gesetzt. Ich sage nur: Thema Baustellen oder verpflichtende Partikelfilter
für Baumaschinen.
Wir haben das „Saubere Stadt"-Paket geschnürt,
das schon erste, für mich sehr positive Auswirkungen zeigt.
Im Prater haben wir zur Verbesserung der Qualität des
Heustadelwassers die Neptun-Anlage installiert.
Wir haben das Trinkwasserkraftwerk in Mauer in
Betrieb genommen, und so weiter, und so fort.
Wer über das Gesagte hinaus noch ein genaueres
Interesse hat, dem kann ich nur empfehlen, diesen Bericht zu lesen.
Herzlichen Dank, und ich ersuche um Ihre Zustimmung. (Beifall
bei der SPÖ.)
Präsident Prof Harry Kopietz: Wir
kommen damit zur Abstimmung.
Ich bitte jene Mitglieder des
Landtages, die den
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