Landtag,
21. Sitzung vom 02.10.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 16 von 47
Meine Damen und Herren! Ich
sagte bereits, dass diese Maßnahmen nicht allein zu sehen sind. Es ist kein
Zufall, dass das, was die Frau Umweltstadträtin damals vorgestellt und als
Gesetz eingebracht hat, nicht nur Gesetz geworden ist, sondern von den
Wienerinnen und Wienern auch positiv angenommen wird.
Im Zuge dieser Maßnahmen
wurden 200 neue MitarbeiterInnen in der MA 48 eingestellt. Es wurde die
schnelle Eingreiftruppe beziehungsweise die mobile Stadtreinigung mit 28
MitarbeiterInnen gebildet. Dieser Faktor ist aus dem Bezirksleben aller Wiener
Bezirke nicht mehr wegzudenken. Ferner wurden 1 000 neue Mistkübel sowie
150 neue Großraumpapierkübel angeschafft. Wesentlich ist außerdem, dass die
bestehenden Mistkübel nicht mehr versteckt werden, sondern in Signalorange
getaucht wurden, um deren Sichtbarkeit im Straßenbild zu gewährleisten.
Die Problemstoffsammelstelle
ist näher zu den Bürgern gerückt. Wir haben 53 Problemstoffsammelstellen, davon
19 auf Mistplätzen. Die „Prosas“ werden vom Bürger tatsächlich sehr gut
angenommen, und es gibt mehr Effizienz, weil die Aufteilung der zu säubernden
Flächen zwischen einzelnen Magistratsabteilungen neu geregelt worden ist.
Meine Damen und Herren!
Abschließend möchte ich, dass wir uns heute gemeinsam ansehen, was sich auf
Grund der Kontrolle, die der eigentliche Bestandteil des Gesetzes war,
tatsächlich verändert hat. – Die Veränderung ist augenfällig, wenn man
durch die Straßen, Gassen und Parks dieser Stadt geht. Die Veränderung lässt
sich aber auch in Zahlen fassen und präsentieren, wenn man sich die „Waste
Watcher“-Statistik ansieht: Hundekot lag mit 550 Amtshandlungen, die aber im
großen Maße nur in Ermahnungen gemündet haben, an erster Stelle. Die Diskussion
betreffend Einkaufswagerl hat, seitdem es die „Waste Watcher“ und die
Anstrengungen betreffend diesbezügliche Aufklärung gibt, ein jähes Ende
gefunden. Es gibt jetzt wesentlich weniger herren- und frauenlose
Einkaufswagerl auf den Straßen, was sehr erfreulich ist. Die Ablagerung von
Sperrmüll wurde ebenfalls geahndet, wodurch auch dieses Problem in den
öffentlichen Räumen massiv reduziert wurde.
Meine Damen und Herren! Wenn
man die Müll- und Sauberkeitsproblematik nicht nur als eine ursächliche Frage
der Sauberkeit und Reinhaltung begreift, sondern auch als eine Frage des
subjektiven Sicherheitsgefühles der Wienerinnen und Wiener, dann ist einmal
mehr festzustellen, dass sich dieses Gesetz bewährt hat, und zwar nicht nur
deswegen, weil es ein gutes Gesetz ist, sondern weil dieses Gesetz auch mit
vielen Maßnahmen flankiert war, die es den Wienerinnen und Wienern erleichtert
hat, Müll sinnvoll und richtig zu entsorgen.
Ich meine, in diesem Sinne
kann man heute nach einem Jahr sagen: Die Ziele sind erreicht worden! Die
Intentionen der Frau Umweltstadträtin, die diese Materie eingebracht hat, sind
zu 100 Prozent aufgegangen. Das ist ein Hinweis mehr darauf, dass die Wienerinnen
und Wiener in dieser Stadt eine gut organisierte und in allen Bereichen perfekt
ablaufende Stadtverwaltung vorfinden. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)
Präsident Heinz Hufnagl:
Im Hinblick auf weitere Wortmeldungen bringe ich in Erinnerung, dass die
Damen und Herren Abgeordneten sich nur einmal zu Wort melden dürfen und die
Redezeit jeweils fünf Minuten beträgt.
Als nächste Rednerin hat
sich Frau Abg Matiasek zu Wort gemeldet. Ich erteile es ihr.
Abg Veronika Matiasek
(Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Stadträtin! Sehr geehrte Damen und
Herren!
Ich bin jetzt fast ein
bisschen erschlagen von diesen Eigenelogen des Kollegen Valentin, dass alles
perfekt sei. Ich meine, es ist schon ein bisschen kühn, nach einem Jahr von
einem nachhaltigen Erfolg zu sprechen! Man kann sagen, es ist dies der Beginn
eines Erfolges, es ist aber wirklich etwas kühn, ein halbes Jahr nach
Inkrafttreten eines Gesetzes und der Setzung entsprechender Maßnahmen von einem
nachhaltigen Erfolg zu sprechen.
Sehr geehrte Damen und
Herren! Es stimmt: Wien ist im Großen und Ganzen eine saubere Stadt. Wir dürfen
aber, wenn es auch nicht so gerne gehört wird, nicht übersehen, dass wir
punktuell sehr wohl Probleme mit der Sauberkeit haben. Ich erinnere etwa an
Teile der Westgürtelbezirke in dicht verbauten Bereichen oder an die Umgebung
der Millennium-City im 20. Bezirk et cetera. Bei diesen punktuellen
Problemen konnten das Gesetz und die Truppe die „Waste Watcher“ bisher noch
nicht effektiv zu einer Änderung zum Positiven beitragen.
Es gibt nach wie vor Probleme an
Altstoffsammelstellen. Sie haben laut ihren Angaben viel Geld in flankierende
Maßnahmen investiert, daher stellt sich die Frage, warum Sie beispielsweise
gerade bei den Altstoffsammelstellen eine relativ kostengünstige Maßnahme nach
wie vor offensichtlich verweigern, nämlich deutliche Hinweise auf den nächsten
Mistplatz und auf seine Öffnungszeiten zu geben, damit die Leute davon
abgehalten werden, die Dinge, die dorthin gehören, irgendwo zu deponieren. Da
gibt es zwar irgendwo in zwei Metern Höhe zum Teil schon ausgeblichene
Mickey-Mouse-Tafeln, von denen das Mistmonster grinst, aber das ist nicht
effizient genug. Es gibt also sehr wohl noch Bereiche, die man überprüfen und
betreffend welche man sich Neues überlegen kann.
Wie wir erfahren mussten, weiß man in den Bezirken
zum Teil nicht genau, wie all das funktioniert und wann sie diese Truppe
einsetzen können. Ich kann nur aus meinem eigenen Bezirk sagen, dass es zwar
Fixrouten für diese Truppe gibt. Was sie aber genau tun, konnte die
Bezirksvorsteherin des 17. Bezirks auf eine Anfrage der freiheitlichen
Mandatare nicht beantworten. Außerdem bin ich nicht überzeugt, dass alle
Bezirksvorsteher all das immer ganz genau nehmen, denn manche sehen nicht
einmal, wenn es rund um das Amtshaus mit der Sauberkeit absolut nicht stimmt.
Im Bereich der Hundekotproblematik
ist sicherlich vieles besser geworden, wobei man ehrlicherweise sagen muss,
dass auch die Bevölkerung selbst
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