Landtag,
18. Sitzung vom 26.06.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 25 von 49
so viele Geschäftsstücke zu einer Sitzung vorlegt, in die man sich dann, wenn die Geschäftsstücke zufällig am Wochenende schon vorhanden sind, vier, fünf Stunden lang einliest, um sich das Wissen um den Inhalt des Aktes entsprechend anzueignen. Das ist ein Thema, das wir uns anschauen müssen. Zu diskutieren wird auch die Frage sein, ob wir öfter Sitzungen machen sollen. Über all das kann man reden.
Aber eines lasse ich nicht gelten - und ich bin einer
der Ältesten in diesem Kontrollausschuss -: dass keine Reformen erfolgt sind.
Es sind Reformen erfolgt! Wir werden die Reformen weitertreiben, und ich
glaube, die Arbeit des Kontrollausschusses ist insgesamt eine gute. (Beifall bei der SPÖ.)
Präsident Heinz Hufnagl:
Die Aktuelle Stunde ist damit beendet.
Vor Sitzungsbeginn ist von Landtagsabgeordneten des
Grünen Klubs im Wiener Rathaus ein Antrag eingelangt. Den Fraktionen wurde
dieser Antrag schriftlich bekannt gegeben. Die Zuweisung erfolgt, wie sie
beantragt wurde.
Die Abgeordneten Dipl-Ing Stiftner, Dr Wolf, Dkfm Dr
Aichinger haben gemäß § 30b der Geschäftsordnung eine Gesetzesvorlage betreffend
Aufhebung des Wiener Valorisierungsgesetzes eingebracht. Diesen Antrag weise
ich dem Ausschuss für Finanzen, Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke zu.
Nach Beratung in der Präsidialkonferenz nehme ich
folgende Umstellung der Tagesordnung vor: Die Postnummern 2, 1, 3, 4, 5
werden in dieser genannten Reihenfolge verhandelt.
Gegen diese Umreihung wurde kein Einwand erhoben. Ich
kann daher so vorgehen.
Die Postnummer 2 betrifft eine Vereinbarung
gemäß Art 15a Bundes-Verfassungsgesetz über die Errichtung einer
gemeinsamen Sachverständigenkommission in Tierzuchtangelegenheiten - des so
genannten Tierzuchtrats. Ich bitte die Berichterstatterin, Frau Amtsf StRin
Mag Sima, die Verhandlung einzuleiten. Sie ist am Wort.
Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich ersuche um
Zustimmung zum vorliegenden Poststück.
Präsident Heinz Hufnagl:
Zu diesem Tagesordnungspunkt hat sich Frau Abg Smolik zum Wort gemeldet.
Ich erteile es ihr. - Bitte, Frau Abgeordnete.
Abg Claudia Smolik (Grüner Klub im
Rathaus): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Frau Stadträtin! Meine Damen und
Herren!
Wir beschließen heute die Vereinbarung gemäß
Art 15a B-VG über die Errichtung einer gemeinsamen Sachverständigenkommission
in Tierzuchtangelegenheiten. Diese Sachverständigenkommission wird ja in dieser
15a-Vereinbarung auch als Tierzuchtrat bezeichnet. Unserer Meinung nach - und
wir werden diesem Geschäftsstück zustimmen - ist es wichtig, dass in diesem
Tierzuchtrat auch die Tierschutzangelegenheiten nicht zu kurz kommen. Und
Tierschutzorganisationen, aber auch zum Beispiel die Veterinärmedizin
kritisieren, dass sich in dieser Vorlage der Tierschutz eben nicht in sehr
hohem Maße wiederfindet.
Wir haben uns dann überlegt, wie wir das etwas
verbessern könnten. In diesem Tierzuchtrat geht es ja hauptsächlich um
Tierzuchtangelegenheiten - für Wien nicht ganz so wichtig, weil wir sehr wenige
Tierzuchtorganisationen haben, aber oft gibt es natürlich schon auch im Bereich
der Hundezucht einen Anknüpfungspunkt.
Wie könnten wir das also lösen? Wir glauben, dass wir
mit dem Tierschutzombudsmann in Wien eine sehr engagierte Stelle haben, und
glauben auch, dass wir als Stadt Wien einen Vertreter – solche müssen wir ja
nominieren - aus dem Tierschutzombudsbereich nehmen sollten.
Ich möchte deshalb gemeinsam mit Kollegin Sonja Kato
einen Antrag einbringen, dass die Stadt Wien in diesen Tierzuchtrat ein
Mitglied beziehungsweise Ersatzmitglied aus der Tierschutzombudsstelle
nominieren soll, und wir beantragen die sofortige Abstimmung.
Wir haben ja auch in der Rechnungsabschlussdebatte
schon öfter über den Tierschutz diskutiert. Ich möchte einen zweiten Antrag
einbringen, der ein Thema betrifft, das auch schon diskutiert wurde, nämlich
die Fiakerpferde. Auch mit diesem Thema hat sich die Wiener
Tierschutzombudsstelle auseinandergesetzt und im Tätigkeitsbereicht 2006
festgestellt, dass sich durch das Inkrafttreten des Bundestierschutzgesetzes
vor allem hinsichtlich der Haltung und des Umgangs mit den Fiakerpferden
einiges an Verschlechterungen ergeben hat. Die Tierschutzombudsstelle empfiehlt
auch, dass die Stadt Wien hier Initiativen ergreifen sollte, im Rahmen ihrer
Zuständigkeit Maßnahmen ergreifen sollte, um den Fiakerpferden wieder den
rechtlichen Schutz angedeihen zu lassen, den sie sich verdient haben und der ja
auch bestand, bevor das Bundestierschutzgesetz in Kraft getreten ist. Ich
möchte folgenden Beschlussantrag einbringen:
„Der Herr amtsführende Stadtrat für Stadtentwicklung
und Verkehr wird ersucht, einen Gesetzesentwurf für eine Novelle des Wiener
Fiaker- und Pferdemietwagengesetzes gemäß den Vorschlägen der Wiener
Tierschutzombudsstelle vorzulegen. Die Novellierung soll im Einvernehmen mit
der für den Tierschutz zuständigen Geschäftsgruppe Integration, Frauenfragen,
KonsumentInnenschutz und Personal erfolgen.
Auch hier beantrage ich die sofortige Abstimmung
dieses Antrages.“
Wir werden dem Tierzuchtrat natürlich zustimmen. Ich nehme
an, die nachfolgenden RednerInnen werden das auch machen und es wird ein
einstimmiger Beschluss werden. Ich bin gespannt, inwieweit wir in Wien von
diesen Tierzuchtangelegenheiten betroffen sind, und hoffe sehr, dass der
Tierschutzombudsmann hier die Tierschutzangelegenheiten sehr intensiv
einbringen wird. - Danke. (Beifall bei
den GRÜNEN.)
Präsident Heinz Hufnagl:
Als nächster Redner hat sich Herr StR Ellensohn zum Wort gemeldet. Ich erteile
es ihm.
StR David Ellensohn: Sehr geehrter Herr
Präsident! Meine Damen und Herren!
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