Landtag,
18. Sitzung vom 26.06.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 11 von 49
Badegäste. Eine so große Freizeiteinrichtung, Frau Stadträtin, glaube ich, bedarf auch eines Managementkonzepts, eines klar strukturierten Konzepts, wo welche Bereiche angesiedelt werden sollten.
Präsidentin Erika Stubenvoll
(unterbrechend): Kommen Sie bitte zur Frage.
Abg Dipl-lng Roman Stiftner (fortsetzend):
Ich komme zur Frage.
Deshalb meine Frage an Sie: Haben Sie vor, und wenn
ja, wann, einen solchen Managementplan vorzulegen, damit dieses tolle
Freizeitgebiet auch mit seinem vollen Potenzial genutzt werden kann?
Präsidentin Erika Stubenvoll: Frau
Stadträtin, bitte.
Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Sehr
geehrter Herr Abgeordneter!
Ich werde mich bemühen, etwas langsamer zu sprechen.
Vielleicht verwirre ich Sie dann nicht ganz in dem Ausmaß wie bei der
Beantwortung der ersten Frage.
Es gibt auf der Donauinsel ein klares
Managementkonzept. Wie Sie sehen, haben wir versucht, für verschiedene
Benutzergruppen verschiedene Bereiche zugänglich zu machen. Ehrlich gesagt, ich
habe kein Problem damit. Die Donauinsel hat 42 000 m Strandfläche,
ist jetzt der falsche Ausdruck, Uferlinie, würde ich einmal sagen. Das heißt,
wenn man ein paar hundert Meter davon für Grillzonen und Grillbereiche hernimmt,
noch dazu im Bereich der Steinspornbrücke, der zum etwas entlegeneren Bereich
der Donauinsel zählt, sehe ich dort wirklich kein großes Potenzial für
Nutzerkonflikte. Wir haben die Griller dort angesiedelt, wo die MA 45 nach
vielen Jahren Erfahrung der Meinung war, dass sie am wenigsten störend sind,
auch von der Rauchentwicklung her.
Natürlich wird das dort an manchen Tagen viel
genutzt, so wie auch an manchen Tagen in den Wiener Bädern viele Leute sind.
Trotzdem regt sich keiner darüber auf und sagt: „Warum sind jetzt so
viele?" Das liegt in der Natur der Sache. Wenn es schön ist, kommen
einfach viele Leute hinaus und wollen das nutzen. Die Donauinsel ist, Gott sein
Dank, groß genug, um allen Platz zu bieten.
Sie brauchen sich wirklich keine Sorgen um
Missmanagement oder sonstige Absurditäten zu machen! Es gibt ein ganz klares
Konzept dahinter! (Abg Dipl-Ing Roman Stiftner: Das ist nicht vorhanden!) - Ich soll langsam reden, genau,
sonst verstehen Sie es nicht! Danke für die Erinnerung, Herr Kollege! - Es gibt
dahinter ein klares Konzept mit einer ganz klar strukturierten Aufteilung für
alle Nutzergruppen. Ich glaube, dass es auch sehr gut funktioniert, abgesehen
von einigen Unkenrufen! (Abg Dipl-Ing
Roman Stiftner: Dann haben Sie es nicht verstanden!)
Präsidentin Erika Stubenvoll: Danke
schön. - Damit ist die 3. Anfrage erledigt.
Wir kommen zur 4. Anfrage (FSP -
02889-2008/0001 - KFP/LM). Sie wurden von Herrn Abg Mag Gudenus gestellt
und ist an die Frau amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe Bildung,
Jugend, Information und Sport gerichtet. (Heute wird die nachverhandelte
15a-Vereinbarung betreffend sprachliche Frühförderung und Ausbau von
Kinderbetreuungsplätzen beschlossen. Einige Bundesländer hatten die
Unterzeichnung ursprünglich verweigert, weil die vom Bund vorgesehenen
Maßnahmen aus ihrer Sicht nicht "bedarfsgerecht" genug waren. Warum
hat Wien trotzdem als erstes Bundesland unterschrieben?)
Ich ersuche um Beantwortung.
LhptmStin Grete Laska: Sehr geehrter
Herr Abgeordneter!
Ihre Frage nach der 15a-Vereinbarung, die wir heute
im Landtag das zweite Mal behandeln, ist insofern sehr leicht beantwortet, als
wir aus Wiener Sicht - ich habe das schon das letzte Mal erklärt - diese
15a-Vereinbarung als einen Schritt in die richtige Richtung sehen und deshalb,
zwar nicht als das erste Bundesland, denn das erste Bundesland war das
Burgenland, sehr rasch danach, schon in der ersten Phase, diese
15a-Vereinbarung unterschrieben haben.
Der eigentliche Grund, warum
wir diese 15a-Vereinbarung heute noch einmal hier diskutieren und beschließen
werden, ist ein anderer. Der Grund ist, dass die vier Ministerinnen und
Minister, die diese 15a-Vereinbarung auf Bundesebene ausverhandelt und
unterschrieben haben, jeweils in ihren Bundesländern, also die Mitglieder der
SPÖ in SPÖ-regierten Bundesländern und die ÖVP-Ministerin und der ÖVP-Minister
Hahn in den ÖVP-regierten Bundesländern, diese 15a-Vereinbarung vorbereitend zu
diskutieren und dann auch sicherzustellen hatten, dass nicht nur der Bund eine
Willenserklärung abgibt, indem er unterschreibt, sondern auch die einzelnen
Bundesländer. Da dürfte es so gewesen sein, dass in den ÖVP-regierten
Bundesländern die Überzeugungskraft der beiden Minister nicht jene Effekte
erzielt hat, die dazu geführt hätten, dass es bis zu jenem Datum, das in der
seinerzeitigen Beschlussvorlage auch im Landtag drinnen war, nämlich der
31. März, tatsächlich zu einer Unterschrift kommt. Das ist, sage ich
einmal, eine originelle Situation, dass es auf Bundesebene eine Einigung zu einem
wichtigen Thema mit zwei wichtigen Kernbereichen gibt, nämlich einerseits dem
Thema der Kinderbetreuung, in dem auch der erste Ansatz zur Entwicklung eines
bundesweiten Bildungsplans für die Drei- bis Sechsjährigen ist, wo erstmals
Anzeichen zu erkennen sind, dass der Kindergarten als Bildungseinrichtung
tatsächlich bundesweit anerkannt werden soll und wo die ersten Ansätze auch im
Hinblick auf die Standards drinnen sind - endlich, sage ich aus Wiener Sicht -,
bundesweit bestimmte Standards festzulegen. Das macht sich deutlich in den
unterschiedlichen Förderbereichen, die in dieser 15a-Vereinbarung festgelegt
sind.
Trotzdem
war es so, dass es den beiden Ministern nicht gelungen ist, ihre Bundesländer
davon zu überzeugen. Damit war klar, dass zum ersten Terminsetzungszeitpunkt,
nämlich dem 31. März, die SPÖ-regierten Bundesländer unterschrieben haben,
zugestimmt haben, weil es zwar aus unserer Sicht nicht der Weisheit letzter
Schluss, aber ein erster Schritt in die richtige Richtung ist. Wir hätten uns
aus sozialdemokratischer Sicht mehr
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular