Landtag,
18. Sitzung vom 26.06.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 9 von 49
die Grillzonen, wo man mit seinem Griller hingehen kann. Haben Sie vor, eine Registrierung einzuführen, damit die Kontrolle dort entsprechend durchgeführt werden kann und eine Identifikation mit einem Personalausweis möglich ist, damit die Verantwortlichen, sollte etwas passieren, dann rasch identifiziert werden können?
Präsidentin Erika Stubenvoll: Frau
Stadträtin, bitte.
Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Herr Kollege
Stiftner!
Ich bin mir ganz sicher, dass es 15 gemauerte
Grillplätze sind. Sie haben behauptet, es sind 16. Wir werden dann feststellen,
wer in diesem Bereich recht hat. Ich habe überhaupt keine Zweifel daran.
Ich habe nicht vor, dort eine Registrierung
einzuführen. Wir haben den Wachdienst, das sind Securitys extra dazu. Sie sind
auch angehalten, besonders an sozusagen grillintensiven Tagen, also
Wochenenden, wo Schönwetter ist, weil dort das dann erfahrungsgemäß sehr stark
genutzt wird, dafür zu sorgen, dass es eben kein illegales Grillen außerhalb
der Grillzonen gibt. (Abg Robert Parzer:
Das gibt es aber!) Es kommt durchaus auch dazu, dass Leute abgewiesen
werden müssen, weil es keinen Platz mehr gibt.
Was die Kontrolle von Personalausweisen betrifft, so
ist es nicht so, dass diese Organe die Kompetenz dazu haben. Denn dafür, dass
jemand die Kompetenz hat, eine Ausweisleistung zu fordern, muss es in diesem
Land vorher einen Gesetzesbeschluss geben, so wie wir es bei den „Waste
Watchern“ gemacht haben. (Abg Dipl-Ing
Roman Stiftner: Das war meine Frage!) Bei den „Waste Watchern“ funktioniert
das sehr gut. Wir haben das auch bei den Forstaufsichtsorganen, wie Sie wissen,
denen gegenüber ebenfalls eine Ausweisleistung ermöglicht wurde. Sonst ist das
der Polizei vorbehalten.
Präsidentin Erika Stubenvoll: Die
2. Zusatzfrage. Frau Abg Floigl.
Abg Veronika Floigl (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrte Frau
Stadträtin!
Macht es Ihrer Meinung nach Sinn, ein eigenes Gesetz
zur Reinhaltung der Donauinsel zu machen, nachdem erst kürzlich das neue Wiener
Reinhaltegesetz in Kraft getreten ist? Wie haben sich dieses Gesetz und die
Arbeit der „Waste Watcher“ bisher bewährt?
Präsidentin Erika Stubenvoll: Frau
Stadträtin, bitte.
Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Sehr geehrte
Frau Abgeordnete!
Natürlich macht es aus meiner Sicht überhaupt keinen
Sinn, ein eigenes Gesetz für die Donauinsel zu machen, die bekanntlich ein Teil
von Wien ist und damit auch dem Reinhaltegesetz unterliegt. Wenn wir das
anfangen, dann können wir auch beim Prater, möglicherweise für den Donaukanal
und auch für andere Dinge ein eigenes Gesetz machen. Ich glaube, das würde
niemand verstehen. Ich glaube, dass es klug ist, das unter einem
zusammenzufassen, nämlich unter dem Reinhaltegesetz, wo wir all diese Bereiche
davon erfasst haben.
Die Arbeit der „Waste Watcher“ hat sich insofern sehr
bewährt, weil alle Befürchtungen, die es in diesem Bereich gegeben hat, dass
wir keine Polizei sind, ob das ernst genommen wird und die Leute ihren Ausweis
herzeigen werden, ob sie dem Folge leisten werden, all diese Probleme sich als
Nichtprobleme herausgestellt haben, weil die „Waste Watcher“ als Autorität sehr
gut anerkannt werden und deren Anweisungen beziehungsweise der Aufforderung zur
Ausweisleistung auch Folge geleistet wird.
Das kann man auch an den Zahlen sehen. Wir haben
jetzt die aktuellen Zahlen erhoben. Es wurden bisher 466 Strafmandate
ausgestellt, es gab 132 Anzeigen und 415 Ermahnungen.
Ich glaube, dass das ein Instrument ist, das sehr gut
ist. Das werden wir auch weiter ausbauen. Ich habe schon vor zwei Tagen
berichtet, dass wir zu den 30 noch weitere 60 Personen dazu haben, die diese
Ausbildung beziehungsweise Vereidigung als „Waste Watcher“ bereits absolviert
haben und dass wir weiterhin vorhaben, Personen, die ohnehin im Rahmen ihrer
Kontrolltätigkeit beziehungsweise ihrer normalen Arbeit viel draußen unterwegs
sind, in Zukunft als „Waste Wachter“ auszubilden. Das heißt, wir wollen das
über die MA 48 hinaus verwenden, zum Beispiel beim Stadtgartenamt, dass die
einzelnen Objektleiter in den Parks auch „Waste Watcher“-Ausbildungen bekommen,
weil es dann natürlich für die Mitarbeiter leichter ist, wenn sie sehen, es
finden grobe Verschmutzungen in ihrem Park statt, bevor sie die „Waste Watcher“
anrufen, die dann kommen müssen, dass sie selbst tätig werden können. Das ist
unser Konzept. Wir werden schauen, dass wir das so weit wie möglich auf so
viele Personen wie möglich ausdehnen können, um ein möglichst breit gefächertes
Netz zu haben.
Aber klar ist, und das habe ich immer gesagt, auch
bei der Beschlussfassung der „Waste Watcher“, es ist nicht unser Ziel, dass
hinter jedem Busch in jedem Park jemand sitzt, der kontrolliert, sondern
wichtig ist es, dass es einmal im Bewusstsein verankert wird, es kann Strafen
geben. Wenn ich mich nicht an die Spielregeln halte, dann kann es mir
passieren, dass ich gestraft werde. Dieses Prinzip, finde ich, greift schon
sehr gut.
Wir werden das weiter publik machen, weil davon lebt
es natürlich auch, dass man irgendwie mitbekommt, dass diese Maßnahme in Kraft
ist, dass das greift. Ich bin sehr zuversichtlich, dass sich diese Maßnahme
weiterhin sehr gut bewähren wird.
Präsidentin Erika Stubenvoll: Wir
kommen zur 3. Zusatzfrage. Frau Abg Matiasek.
Abg Veronika Matiasek (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Guten Morgen, Frau Landesrätin!
Auch ich bin Ihrer Meinung, dass man kein eigenes
Gesetz für die Donauinsel braucht. Meistens hapert es an der Vollziehung der
Gesetze. Gesetze haben wir sehr viele, zum Teil auch wirklich sehr gute, oft klappt
es aber nicht so ganz mit der Einhaltung und der Vollziehung.
Meine Frage bezieht sich auch auf
das Reinhaltegesetz und in Folge der Einsetzung der „Waste Watcher“-Truppe. Sie
haben damals gesagt, es werden auch nächtliche Sondereinsätze kommen - im
Normalfall ist
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