Landtag,
17. Sitzung vom 05.06.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 59 von 70
vermerkt werden, zwingend ein Verbot beruflicher Tätigkeiten ausgesprochen wird, bei denen sich ein Kontakt zu Kindern und Jugendlichen ergeben könnte.
In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung
beantragt." (Beifall bei der FPÖ.)
Präsident Johann Hatzl: Ich habe keine
Wortmeldung mehr, auch nicht von den Kinder- und Jugendanwälten, frage aber
vorsichtshalber diesmal: Stimmt es, keine Wortmeldung? Es ist daher niemand
gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Frau Berichterstatterin hat das
Schlusswort.
Berichterstatterin LhptmStin Grete Laska:
Sehr geehrte Damen und Herren! Ich bedanke mich sehr herzlich für die
ausführliche Diskussion zum vorgelegten Bericht und bitte um Zustimmung.
Präsident Johann Hatzl: Wir sind nun
bei der Abstimmung.
Ich bitte jene Mitglieder des Landtags, die den
vorliegenden Tätigkeitsbericht 2006/2007 der Kinder- und Jugendanwaltschaft
Wien zur Kenntnis nehmen wollen, um ein Zeichen mit der Hand. – Danke, das ist
einstimmig somit so beschlossen und zur Kenntnis genommen.
Sie haben gerade gehört, dass von der Freiheitlichen
Fraktion ein Antrag eingebracht wurde betreffend Berufsverbot für Personen in
der Sexualstraftäterdatei bei Kontakt mit Kindern. In formeller Hinsicht wird
die sofortige Abstimmung dieses Antrags beantragt.
Wer für diesen Antrag ist, den bitte ich um ein
Zeichen mit der Hand. – Das sind ÖVP und FPÖ, somit ist der Antrag nicht
beschlossen.
Ich darf den beiden Anwälten für die Anwesenheit
recht herzlich danken und komme nun zur Postnummer 3 der Tagesordnung. Sie
betrifft den Tätigkeitsbericht 2006 und 2007 der Wiener Umweltanwaltschaft.
Hier wird die Einleitung durch Frau Amtsf StRin Mag Sima vorgenommen. Sie hat
das Wort.
Berichterstatterin Amtsf StRin Mag Ulli Sima:
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich ersuche um Zustimmung zum
vorliegenden Bericht.
Präsident Johann Hatzl: Danke für die
Einleitung.
Ich begrüße in diesem Zusammenhang auch die Wiener
Umweltanwältin, Frau Dr Andrea Schnattinger.
Zu diesem Tagesordnungspunkt hat sich als Erster in
der Debatte Herr Abg Blind gemeldet. Er hat das Wort.
Abg Kurth-Bodo Blind (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Zum Tätigkeitsbericht der Umweltanwaltschaft möchten
wir Freiheitliche anmerken: Die Wiener Umweltanwaltschaft ist in ihrer
Gesamtheit positiv zu bewerten. Die Wiener Umweltanwaltschaft ist eine
Ideenfabrik und sie bringt viele und auch sehr oft sehr gute Ideen. Bisweilen,
müssen wir als Opposition natürlich anmerken, geht sie etwas zu stark auf die
Wünsche der Wiener SPÖ ein. Und ich werde einige Punkte herausgreifen,
Seite 15, Klimawandelanpassung, Seite 23, Klimaschutzprogramm der
Stadt Wien, kurz KliP genannt, und Seite 40, Dialogforum Flughafen.
Wie gesagt, Klimawandelanpassung, hier steht im
Bericht: „Insbesondere beschäftigen wir uns mit der Möglichkeit, den steigenden
Kühlbedarf auch durch eine gezielte Durchgrünung der Stadt und Gebäudesanierung
rechtzeitig zu senken. Dies erscheint uns für die Erhaltung des thermischen
Wohnkomforts sowie zur Erreichung künftiger Klimaschutzziele fast
essentiell."
Das kann man unterstreichen. Die Durchgrünung der
Stadt ist wirklich in vollem Gange, eine gelungene Aktion in einer
Millionenstadt und wir sprechen uns hier wirklich positiv lobend aus.
Weiter im Text: „Es sollte insbesondere der Import von
Biotreibstoffen, der lokale Lebensmittelpreise in die Höhe treibt, gründlich
überdacht werden“, meint die Umweltanwaltschaft, „zumal der tatsächliche
Beitrag der Beimischung von Biokraftstoffen zum Klimaschutz nach aktuellen
Studien sehr gering ist.“
Da merken wir schon, hier gibt es offensichtlich doch
einen Rückzieher in der Betrachtung, was Biotreibstoffe können und sollen. Hier
ist uns die Kritik an der EU sehr, sehr leise. Die EU hat doch diese
Beimischung vehement gefordert und jetzt sehen wir, dass das, was die EU vor
kurzer Zeit gefordert hat, eher als kontraproduktiv bewertet wird. Da könnte
man die EU schon stärker kritisieren, das Hü und Ho dort.
Und die EU zahlt sogar Prämien für die Stilllegung
von Ackerflächen. Auf der anderen Seite jammern wir vehement gegen die
steigenden Lebensmittelpreise. Also diese EU muss sich schon entschließen, was
sie will – Prämien zahlen für die Stilllegung von Agrarflächen oder das Sudern,
das weltweit hier anbricht, dass die Lebensmittelpreise zu hoch wären. Das
passt doch nicht zusammen.
Und was die Biomasse angeht, nirgendwo wird von der
Wiener Umweltanwaltschaft kritisiert, dass zum Beispiel das Biomassekraftwerk
in Simmering Brennmaterial mit einem Anteil von zirka 50 Prozent Wasser
hat. Dieser Brennstoff, wenn man das noch als Brennstoff bezeichnen darf, kommt
per LKW, und zwar ausschließlich LKW. Schifftransport, Bahntransport, nichts
ist interessant, sondern dieser wunderbare Biomassekraftstoff, für dieses
Biomassewerk bereitgestellte Stoff kommt aus Osteuropa und da ausschließlich
per LKW. Was da Bio ist und was da überhaupt noch für den Umweltschutz und für
den Klimaschutz herausschauen soll, ist fraglich und wird hier nicht
kritisiert.
Das KliP ist aber sicher ambitioniert, weil, wie
gesagt, das Klimaschutzprogramm der Stadt Wien ist auch ein Hauptpunkt, den wir
derzeit im Umweltausschuss behandeln. Dieses Programm ist sehr, sehr
ambitioniert und ab und zu schießen wir halt doch über das Ziel. Ich bin der
Meinung, dass Tempo 30 in ganz Wien als Klimaschutzziel, dass man sagt,
bis auf die Hauptstraßen, die nehmen wir aus, aber sonst wünschen wir uns
Tempo 30 in ganz Wien, eher kontraproduktiv ist.
Erstens, glaube ich, kann sich gar
niemand daran halten, weil die Zonen dermaßen groß sind, dass man, wenn man
einmal in so eine Zone hineinkommt, wirklich nicht mehr weiß, hat man das Ende
der Zone übersehen oder ist man noch in dieser riesigen Tempo 30-Zone.
Daher kann man sich wirklich beim besten Willen nicht
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