Landtag,
14. Sitzung vom 22.11.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 16 von 55
Kaiserin-Elisabeth-Spital, Orthopädisches Spital Gersthof, also auch bei den Hüften und Knieoperationen, und im AKH. Das nur zu Ihrer Information, denn ich denke, dass Sie manchmal in Bezug auf das, was wir bereits verändert, verbessert und gesteigert haben, gar nicht informiert sind.
Ich möchte aber doch auch noch auf das Thema
zurückkommen, denn ich nehme an, dass Sie ein Thema nicht nur wählen, damit Sie
im Landtag darüber diskutieren können, sondern dass Sie ein Thema auch deshalb
wählen, weil es Ihnen ernst ist. (StRin Mag Katharina Cortolezis-Schlager:
Natürlich ist es uns ernst! - Abg Dr Matthias Tschirf: Vor allem den Bürgern
ist es ernst!) Das Thema lautet: „Operationswartezeitenmanagement im Gesetz
verankern!" Ich bin mir nicht sicher, ob Sie sich wirklich so eingehend
mit dem Gesetz beschäftigt haben, dass Sie auch wissen, dass das nicht möglich
ist. Denn da ist das Land Wien die falsche Adresse. Länder können
Grundsatzgesetzgebungen des Bundes nicht overrulen. Wir können da nicht
drübergehen. Es ist ausgewiesen, dass im Bundesgesundheitsqualitätsgesetz, das
als Teil des Gesundheitsreformgesetzes 2005 am 1.1.2005 in Kraft getreten ist,
die Kriterien und die Prinzipien für die Planung im Gesundheitswesen im Bund
vorzugeben sind. Dort steht die Schaffung eines gesamtösterreichischen
Qualitätssystems, basierend auf den Prinzipien Patientinnen- und Patientenorientierung,
Transparenz, Effektivität und Effizienz drinnen. Die Bundesministerin hat daher
die Strukturqualitätskriterien zu erarbeiten, sowohl bundeseinheitlich,
länderübergreifend, sektorenübergreifend als auch berufsübergreifend. Die sind im
Bund zu entwickeln. Damals, als das Gesetz erlassen wurde, war es die Frau
Gesundheitsministerin Rauch-Kallat, die keine Verordnung erlassen hat. Jetzt
ist es die Frau Bundesministerin Kdolsky, die auch keine diesbezügliche
Verordnung erlassen hat. Es ist daher der Wiener Landesgesetzgebung nicht
möglich, in gesetzlicher Hinsicht Ausführungsbestimmungen oder Gesetze zu
erlassen und somit die grundsätzliche Bestimmung des OP-Managements in einem
Gesetz niederzuschreiben! Ich ersuche Sie, das Gesetz nachzulesen! (Beifall bei
der SPÖ.)
Präsident Heinz Hufnagl:
Als nächster Redner hat sich Abg Lasar zum Wort gemeldet. Ich erteile es ihm.
Abg David Lasar (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Landesrätin!
Sehr geehrte Damen und Herren!
Wir haben jetzt, glaube ich, schon sehr viel gehört,
warum die ganzen Wartezeiten sind, aber ich habe bis jetzt eigentlich nichts
von Ursachen gehört. Ich kann Ihnen nur sagen, ich glaube, wenn man so eine
hervorragende Leistung und einen Ruf wie unsere Spitäler in Wien hat, braucht
man sich nicht zu wundern, wenn es auch zu Verschiebungen kommt. Natürlich
kommt es hier in Wien ständig zu einem Patientenstrom aus den Bundesländern,
zum Beispiel auch ins AKH. Wenn man wirklich ehrlich ist, muss man schon sagen,
Frau Stadträtin, oder Frau Landesrätin, man hat einiges in dem Bereich
versäumt!
Zum Beispiel haben wir schon seit Langem kritisiert,
dass es viel zu wenig Personal gibt, allein im Pflegebereich im AKH. Wir haben
auch gefordert, dass zum Beispiel mehr Ärzteschaft kommt.
Aber, bleiben wir beim AKH, dazu vielleicht das Zitat
von der Frau Kollegin Klicka. Da steht genau: „Die Zahlen der Pflegekräfte im
AKH werden laufend an die wachsenden Patientenzahlen angepasst. Gerade jetzt
wurden erst 20 neue Pflegekräfte aufgenommen." - Wissen Sie, Frau Klicka,
ich weiß zwar nicht, woher Sie das haben, aber ich glaube, 20 Kräfte sind
ein bisschen sehr wenig! Ich habe mich dort wirklich schlau gemacht, ich war
dort, habe mir das angeschaut, habe mich mit Ärzten unterhalten. Sie werden im
AKH bei einem Vollbetrieb mindestens 250 bis 300 Pflegekräfte brauchen,
wenn man das in Zukunft einmal eindämmen möchte! Das möchte ich dazu sagen.
Weiters haben Sie meines Erachtens nach einen zweiten
Fehler begangen. Sie haben die Ärzte in der Geriatrie abgebaut, anstatt dass
man die Ärzte im KAV überstellt hätte, im AKH und in den anderen Spitälern zum
Beispiel auch in der Akutmedizin untergebracht hätte! Das wäre eine Effizienz
gewesen, um zum Beispiel auch die Leute auf die OPs nicht so lange warten zu
lassen. Das wäre einmal etwas gewesen, wo ich Ihnen eigentlich schon einen
kleinen Vorwurf machen kann, dass das nicht passiert ist. Deswegen haben Sie ja
abgebaut! Da sage ich, wenn man das alles zusammenzieht, auch in Zukunft, kann
man nicht einfach sagen, es werden wieder einmal Kommissionen eingesetzt. Ich
glaube, das hilft einem Patienten überhaupt nichts! Ich sage, es hilft, wenn
man diese Fehler für die Zukunft sieht, dass man mehr Personal, mehr Ärzte, braucht,
damit zum Beispiel auch am Nachmittag Untersuchungen und Operationen
durchgeführt werden können. (Abg Marianne Klicka: Das passiert ja!) - Nein, das
haben Sie nicht! (Abg Marianne Klicka: Doch!) Das haben Sie nicht! Vielleicht
ist es jetzt so! Vielleicht können Sie das auch in Zukunft aufgreifen, dass wir
in Zukunft wirklich gesichert haben, dass es nicht zu so langen Wartezeiten und
Terminverschiebungen kommt!
Ich möchte noch sagen, Einzelfälle wird es immer
wieder geben. Ich glaube, die sind in keiner Weise zu vermeiden. Ich sage aber
noch einmal, ich bin sehr froh, dass wir speziell in Wien ein so gutes
Gesundheitssystem haben, dass jeder seine OP, die er braucht, auch bekommt! Nur
von Einzelfällen zu sprechen, muss ich ehrlich sagen, ist mir ein bisschen zu
wenig! - Danke. (Beifall bei der FPÖ.)
Präsident Heinz Hufnagl:
Als nächster Redner hat sich Herr StR Ellensohn zum Wort gemeldet. Ich erteile
es ihm.
StR David Ellensohn:
Herr Präsident! Meine Damen und Herren!
Wir haben uns ganz kurz darüber unterhalten, wie wir uns die
Wortmeldungen der Abgeordneten aus der FPÖ-Riege erklären. Der einzige
Verdacht, der aufgekommen ist, ist, die brauchen alle einen OP-Termin für sich
oder einen Verwandten und müssen sich anschieben lassen! Das war die einzige
Erklärung, die uns eingefallen ist!
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