Landtag,
12. Sitzung vom 21.09.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 24 von 71
den dafür vorgesehenen Mistplätzen.
Sie kennen das Gesetz. Das Gesetz sieht nunmehr
Organe öffentlicher Aufsicht, die so genannten „Waste Watchers“, vor, die in
Zukunft Kontrollen durchführen werden, Ausweisleistung verlangen,
Organstrafmandate erstellen und ein Verwaltungsstrafverfahren einleiten können.
Das ist aber keine Polizei, das möchte ich auch betonen.
Sehr wichtig ist mir zu betonen, dass wir diese
Truppe ganz bewusst bei der MA 48 angesiedelt haben. Warum? – Die
MA 48 ist auch jetzt schon für die Sauberkeit in der Stadt zuständig, und
mit diesem Gesetz erhält die MA 48 ein neues Instrument, um für noch mehr
Sauberkeit in der Stadt zu sorgen.
Wichtig ist mir auch klarzustellen, dass Kontrollen
und Strafen natürlich nicht die einzige Antwort sind, die wir zum Thema
Sauberkeit zu geben haben. Ganz im Gegenteil: Das ist ein Mosaikstein von
vielen und Teil eines umfassenden Gesamtpaketes der Aktion „Saubere
Stadt", das wir schon vor einigen Monaten gestartet haben.
Was umfasst das Ganze? Neben den bereits von mir
erläuterten Kontrollen geht es natürlich auch um die Aktivierung der
Bevölkerung. Wir versuchen, die Bevölkerung mit Aktionen wie „Wien räumt auf –
Mach mit!" auch sehr stark für das Thema Sauberkeit zu sensibilisieren,
weil wir alle wissen, dass wir, wenn nicht jede Wienerin und jeder Wiener
mittut, nie genügend Personal haben werden, um hinter jeder und jedem einen
eigenen Straßenkehrer hinterher zu schicken. – Ich glaube, das liegt auf
der Hand. Deswegen ist die dritte, wirklich sehr wichtige Säule, dass wir
versuchen, das Angebot der Stadt an die Bürgerinnen und Bürger so
bürgerfreundlich wie möglich zu gestalten und dieses Angebot auch wirklich
massiv auszuweiten, damit man dieses auch noch leichter nutzen kann.
Was bedeutet das konkret? – Wir investieren ein
5 Millionen EUR-Paket für mehr Sauberkeit in der Stadt, und das wird
man, wie ich glaube, bald auf Wiens Straßen sehr gut sehen können. Es wird
1 000 zusätzliche Mistkübel geben, die wir an neuralgischen Punkten
der Stadt aufstellen. Es wird 150 Unterflurmistkübel geben, die vor allem
auf stark frequentierten Punkten wie zum Beispiel auf der Mariahilfer Straße
aufgestellt werden, wo wir die Erfahrung gemacht haben, dass selbst eine drei
Mal tägliche Mistkübelleerung nicht ausreicht. Wir werden alle Mistkübel, die
wir in der Stadt haben, farblich markieren: Sie bekommen eine orange
Signalfarbe. Warum? – Wir haben nämlich festgestellt, dass wir zwar schon
14 000 Mistkübel haben, die aber in ihrem Silbergrau sozusagen sehr
elegant im Hintergrund bleiben und oft nicht gesehen werden. Wir wollen die
Mistkübel wieder sichtbarer machen, damit sie für die Bürgerinnen und Bürger
leichter zu sehen und leichter zu benutzen sind.
Es wird um 200 Straßenkehrer mehr auf Wiens
Straßen geben. Auch dieses Angebot wollen wir noch ausweiten. Es wird eine
schnelle Einsatztruppe geben, die so genannte „Kehr-Force“, die in den Bezirken
in bestimmten Schwerpunktregionen eingesetzt werden kann.
Weiters haben wir ein Pilotprojekt in der
Problemstoffsammlung laufen, die so genannte „Mobile Prosa". In zwei
Bezirken läuft dieses Projekt derzeit, im 9. und im 22. Bezirk. Das
Ziel dahinter ist ganz einfach, die Problemstoffsammlung näher zu den Bürgern
zu bringen. Diesen mobilen Service wird es an verschiedenen Standorten im
Bezirk geben. Der Vorteil ist, dass es nicht mehr nur einen fixen Standort
gibt, zu dem die Bürger hin müssen, sondern dass die Problemstoffsammlung zu
den Bürgern kommt. Zusätzlich dazu bieten wir noch an, dass man per SMS oder
E-Mail über die Termine informiert werden kann. Am Tag vorher kommt dann die
Meldung: Hallo! Morgen kommt die Problemstoffsammlung in deine Nähe. Du kannst
deine Sachen dort und dort abgeben. – Wir haben uns also wirklich sehr
bemüht, in diesem Bereich noch bürgerfreundlicher zu werden und es den
Bürgerinnen und Bürgern noch weiter zu erleichtern, ihren Müll, ihre
Problemstoffe und ihren Sperrmüll abzugeben.
Bis Ende Oktober wird es außerdem
1 450 Hundesetautomaten geben. Wir haben es bis jetzt in eineinhalb
Jahren geschafft, 1 000 Hundesetautomaten zusätzlich in dieser Stadt
aufzustellen, und wir sind sehr froh, dass auch dieses Angebot verstärkt von
den Bürgerinnen und Bürgern genutzt wird. Das höre ich auch von den kritischen
Geistern. Die Lage wird besser. Immer mehr Hundebesitzer benutzen ein Sackerl.
Wir sind noch nicht dort, wo wir hin wollen, nämlich auf internationales
Niveau, gemäß welchem es eine Selbstverständlichkeit ist, dass jeder
Hundebesitzer sich um die Hinterlassenschaften seines Hundes kümmert. Aber ich
glaube, wir sind auf dem richtigen Weg.
Selbstverständlich haben wir vor, das Reinhaltegesetz
auch weiterhin mit den üblichen Kampagnen zu begleiten, weil wir feststellen,
dass, wenn diese Sauberkeitsthemen im Straßenraum für die Bürgerinnen und
Bürger präsent sind, die Leute sich immer wieder ein bisschen mehr am Riemen
reißen und mehr zur Sauberkeit in der Stadt beitragen.
Ich glaube, es handelt sich hier wirklich um eine
enorme Ausweitung des jetzt schon umfassenden Angebotes der Stadt Wien. Ich
erinnere nur an die 19 Mistplätze, wovon einer sogar sonntags geöffnet
ist, und an die bisher schon vorhandenen 14 000 Mistkübel. Wir
versuchen, es wirklich jedem leicht zu machen, den Müll, den er nicht haben
will, in Wien schnell, effizient und unbürokratisch zu entsorgen. Ich bin
überzeugt davon, dass die „Waste Watchers“ einen wichtigen Beitrag zur
Sauberkeit in Wien leisten werden und wir die Stadt mit Hilfe dieses
Gesamtpakets mit den Ausweitungen der städtischen Leistungen und gemeinsam mit
den Wienerinnen und Wienern noch sauberer machen können werden!
Ich bitte um Ihre Zustimmung. (Beifall bei der SPÖ.)
Präsident Heinz Hufnagl: Danke. - Gemäß
§ 30c Abs 10 der Geschäftsordnung schlage ich vor, die General- und
die Spezialdebatte zusammenzulegen.
Wird gegen diese Zusammenlegung
ein Einwand erhoben? – Dies ist nicht der Fall. Ich werde daher so
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