Landtag,
11. Sitzung vom 05.07.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 8 von 22
Präsident Heinz Hufnagl: Bitte, Herr
Stadtrat.
Amtsf StR Dipl-Ing Rudolf Schicker: Herr
Abgeordneter!
Sie haben selbst zwei Beispiele genannt, bei denen
schon sehr deutlich Rücksicht auf diese Fragen genommen wurde, die jetzt zur
Diskussion stehen beziehungsweise in die Bauordnung eingebaut werden. Ich sehe
daher keine Notwendigkeit, hier Rankings oder Ähnliches vorzunehmen. Natürlich
werden Best-Practice-Projekte immer wieder auch durch Wettbewerbszeitungen,
durchs Internet und durch Publikation nicht nur in der Fachpresse, sondern auch
in der Tagespresse sehr gut hervorgehoben, und ich glaube, das ist das beste
Ranking, das es geben kann. Es kann keine bessere Qualifikation geben, als wenn
über das Gebäude, das gerade fertiggestellt wurde und das sozusagen State of
the Art in Sachen Energieeffizienz ist, berichtet wird.
Ich meine, dass wir, wenn wir das jetzt rechtlich
verankern und eine rechtliche Grundlage schaffen, in diesem Bereich eigentlich
ganz gut abgesichert sind und dass es gar nicht mehr notwendig ist, über
Rankings zu reden. Das tut man nämlich meistens dort, wo es noch um Goodwill geht.
Präsident Heinz Hufnagl: Die vierte und
letzte Zusatzfrage kommt von Herrn Abg Hursky. Ich erteile ihm das Wort.
Abg Christian Hursky (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtages und Gemeinderates): Sehr
geehrter Herr Stadtrat!
Das wohl wichtigste Projekt für Wien und auch für
Favoriten ist momentan der Bahnhof Wien. Im Rahmen dieses Bahnhofs Wien sollen
auch zehn Hochhäuser entstehen. Können Sie uns Näheres dazu sagen?
Präsident Heinz Hufnagl: Bitte, Herr
Stadtrat.
Amtsf StR Dipl-Ing Rudolf Schicker: Herr
Abgeordneter!
Es wird dort eine Reihe von Hochhäusern entstehen,
ein so genannter Hochhaus-Cluster. Sie wissen, dass wir dort von Beginn an
Rücksicht darauf genommen haben, dass die Lage so ist, dass das Stadtbild und insbesondere
der Blick vom Belvedere und von der Elisabethkirche nicht beeinträchtigt wird.
Wir haben gestern die Unterlagen für den Wettbewerb betreffend das erste und
höchste dieser Hochhäuser auf dem Südtirolerplatz, genau dort, wo der
Hauptbahnhof sein Hauptportal haben wird, vorbereitet, und dieser Wettbewerb
wird ganz genau darauf ausgerichtet, dass nur mehr energieeffiziente Projekte
in die Bewertung kommen.
Es wird dort genau Wert darauf gelegt, wie die
Gesamtenergiebilanz aussieht. Wir verlassen uns nicht nur auf Energiekennzahlen
allein, sondern wir arbeiten genau das Verhältnis zwischen Außenhülle und
umbautem Volumen heraus. Weiters beurteilen wir die Qualität der verwendeten
Materialien nicht nur danach, wie sich die Betriebskosten gestalten werden, wir
sehen das also nicht nur betriebswirtschaftlich, sondern es wird sehr wohl auch
die Energieeffizienz berücksichtigt. Dabei geht es im Hinblick auf eine
Gesamtenergiebilanz auch darum, wie die Materialienproduktion war, welchen
Energieaufwand die Produktion der Materialien verursacht hat und welche
Exploitation von Rohstoffen dafür stattgefunden hat. Ich denke, dass das ein
wesentlicher Punkt ist, wie wir auch beim Transport von Baumaterialien den
Energieaufwand deutlich verringern können.
Es war dies das erste Projekt, für das in dieser Art
ausgeschrieben wurde. Und es gibt auch schon ein zweites Projekt. Ich nehme an,
Sie werden in den Zeitungen gelesen haben, dass die Erste Bank an diesen
Standort wechseln wird. Auch dafür sind wir in der Vorbereitung der
Wettbewerbsunterlagen, und zwar gemeinsam mit der Immorent, einer
Tochtergesellschaft der Erste Bank. Auch dabei wird natürlich ganz besonders
auf die Energieeffizienz geschaut. Wenn man schon einen neuen Bahnhof baut,
dann sollen die Hochhausglasteile rundherum selbstverständlich den modernsten
und neuesten Standards entsprechen.
Präsident Heinz Hufnagl: Danke schön,
Herr Stadtrat.
Die 3. Frage (FSP - 03227-2007/0001 - KFP/LM) wurden von
Herrn Abg Mag Jung an den Herrn Landeshauptmann gerichtet. (Begünstigt
durch die leichte Erreichbarkeit von Spielstätten, verbunden mit massiver
Werbung in allen Medien ["Das Leben ist ein Spiel!"] stieg die
Spielsucht massiv an, besonders in jenen Bundesländern, die das so genannte
"Kleine Glücksspiel" gestatten. Im Zuge einer diesbezüglich im
Landtag abgeführten Debatte im Herbst 2006 erklärte der Landeshauptmann, zur
Behandlung dieses Themas und der im Zusammenhang damit aufgezeigten
Missbrauchsvorwürfe, eine Kommission einsetzen zu wollen, die in ca
2 Monaten Vorschläge unterbreiten würde. Im Zuge der Beantwortung einer
mündlichen Anfrage, die auf eine Präzisierung dieser Aussage abzielte,
schränkte der Bürgermeister ein, nur eine Expertengruppe beauftragt zu haben, die
bis zum Frühherbst ein Ergebnis vorlegen würde. Wie lautet der Auftrag an diese
Arbeitsgruppe?)
Ich bitte um die Beantwortung. – Bitte, Herr
Landeshauptmann.
Lhptm Dr Michael Häupl: Sehr geehrter
Herr Abgeordneter!
Ich gehe davon aus, dass Ihre lange Anfrage bekannt
ist und von allen Abgeordneten auch gelesen wurde. Ich kann daher Ihre
abschließende Frage, wie der Auftrag an diese Arbeitsgruppe lautet, wie folgt
beantworten:
Der Auftrag lautet, eine
Gesetznovelle zu erarbeiten und gleichzeitig auch die praktischen
Handlungsanleitungen sowie alle Möglichkeiten zur Verschärfung dieses Wiener
Veranstaltungsgesetzes in Hinblick auf den Betrieb von Münzspielapparaten unter
Beachtung des verfassungs- und EU-rechtlich relevanten Rechts auf freie
Erwerbsausübung und Dienstleistungsfreiheit zu überprüfen sowie eine
Überprüfung der behördlichen Maßnahmen zur Verhinderung von Umgehungen der
derzeitigen Gesetzeslage vorzunehmen. Ich habe diesem Auftrag hinzugefügt, dass
auch überprüft werden soll, inwiefern man zu einem vollkommenen Verbot des
„Kleinen Glücksspiels“ in Wien kommen kann.
Präsident Heinz Hufnagl:
Danke schön. Die 1.
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