Landtag,
8. Sitzung vom 26.01.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 13 von 59
Abgeordneter! Selbstverständlich nehmen wir die
Kritik des Rechnungshofes in diesem Punkt sehr ernst. Die Auseinandersetzung um
die Fischereirechte im Nationalpark hat auch schon eine relativ lange
Vorgeschichte. Da gibt es ganz klare so genannte Nutzungskonflikte und auch
eine – wie ich sagen möchte – unterschiedliche Sichtweise der Dinge.
Wir haben das jetzt natürlich wieder einmal zum Anlass genommen, um
Verhandlungen mit den Fischereiverbänden aufzunehmen, weil mir doch daran
gelegen ist, dass man das im Konsens lösen kann, weil eine konsensuale Lösung
immer der von mir präferierte Weg in solchen Angelegenheiten ist.
Ich weiß von der Umweltschutzabteilung MA 22,
dass wir da auf einem guten Weg der Gespräche sind. Es wird, glaube ich, nicht
gelingen, die Empfehlungen sofort zu 100 Prozent umzusetzen, aber mein Ziel ist
es, dass wir einen Plan finden, dass wir über einen Zeitraum von einigen
wenigen Jahren – wir reden jetzt also nicht über zweistellige
Zahlen – diese Rechnungshofempfehlung umsetzen können.
Ein bisschen möchte ich Sie aber schon korrigieren:
Das ökologische Gleichgewicht im Nationalpark wird deswegen sicherlich nicht in
Gefahr sein und auch nicht kippen, da brauchen Sie keine Angst zu haben; wir
passen sehr gut auf den Nationalpark Donau-Auen auf, der ein wichtiger
Bestandteil dieser Stadt ist!
Wir haben auch umfangreiche Pläne und Programme, die
über das Netzwerk Natur weit hinaus gehen, weil es sich dort ja um einen
Nationalpark handelt. Die Försterinnen und Förster der MA 49 arbeiten
tatsächlich auch mit der Umweltschutzabteilung MA 22 zusammen, um genau
dafür zu sorgen, dass der Nationalpark Donau-Auen in seiner ökologischen
Vielfältigkeit und Besonderheit bestmöglich erhalten bleibt und auch für viele
Wienerinnen und Wiener zugänglich ist, denn das ist auch ein wichtiger Punkt
für uns.
In einem Punkt war der Rechnungshof ein bisschen
anderer Meinung, und ich kann Ihnen gleich sagen, dass wir diese Empfehlung
nicht umsetzen werden, dass wir nämlich künftig für den Besuch des
Nationalparks Eintritt verlangen sollen. Das werden wir sicherlich nicht tun,
denn es ist unser Anspruch, möglichst vielen Kindern, die in einem städtischen
Umfeld aufwachsen, und auch möglichst vielen Erwachsenen die Liebe zur Natur
mitzugeben. Am besten beginnt man damit schon in der Schule, aber jedenfalls
spätestens im Erwachsenenalter, damit sich die Menschen dann auch für
Naturschutz einsetzen und die Umwelt als etwas Wichtiges und Erhaltenswertes
begreifen. Und im Hinblick darauf halte ich unseren Ansatz, das für alle gratis
zu machen und auch Führungen anzubieten, einfach für den richtigeren!
Präsident Johann Hatzl: Hinsichtlich
der 6. Anfrage habe ich ein Problem: Es ist zwar die amtsführende Frau
Stadträtin anwesend, nicht aber der Fragesteller. Somit entfällt die
6. Frage.
Ich komme zur 7. Anfrage. Die 7. Anfrage
ist von Herrn Abg Aigner an die Frau amtsführende Stadträtin der
Geschäftsgruppe Bildung, Jugend, Information und Sport gerichtet. Ich bitte um
die Beantwortung. – Ich sehe aber auch Kollegen Aigner nicht. Damit ist
auch die 7. Anfrage erledigt. (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Tut mir leid!
Glücklicherweise gibt es einige mehr: Wir sind damit
bei der 8. Anfrage (FSP -
00271-2007/0001 - KVP/LM). Sie wurde von Herrn Abg Wolf an die Frau
amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe Bildung, Jugend, Information und
Sport gerichtet. (Werden Sie im
Rahmen einer Novellierung des Jugendschutzgesetzes den Verkauf von Gewalt
verherrlichenden Computerspielen stärker kontrollieren bzw. reglementieren?)
Ich bitte um die Beantwortung der 8. Anfrage.
LhptmStin Grete Laska: Sehr geehrter
Herr Abgeordneter!
Ich beantworte natürlich gerne noch einmal die Frage,
die wir schon als erste Anfrage behandelt haben, wiewohl ich nicht verhehlen
möchte, dass ich auch die 6. Anfrage in Bezug auf die ordnungsgemäßen
Berufsbezeichnungen der Bediensteten der Wiener Bäder gerne beantwortet hätte,
denn der pädagogische Ansatz meiner Arbeit und das Schließen von Bildungslücken
gehören, wie Sie wissen, zu den von mir sehr bewusst gewählten Aufgaben.
Vielleicht können wir aber nun bei der
8. Anfrage, die im Grunde genommen das behandelt, was wir schon vorher
diskutiert haben, die Thematik noch einmal erweitern und auch das sagen, was
vielleicht zuerst nicht möglich war.
Ich fasse ganz kurz zusammen: Ich meine, dass das Jugendschutzgesetz
jetzt bereits eine sehr gute Bestimmung enthält. Sollte sich in der von mir
angesprochenen Diskussion mit den Experten und den daraus resultierenden
Maßnahmen österreichweit sowie nach einer weiterzuführenden Diskussion auf
europäischer Ebene, die Sie schon angesprochen haben, unter Umständen die
Notwendigkeit einer Änderung ergeben, dann wird man sicherlich auch in den
Mitgliedsstaaten der Europäischen Union auf allfällige Empfehlungen oder
gesetzliche Maßnahmen auf EU-Ebene reagieren.
Präsident Johann Hatzl: Eine
Zusatzfrage: Herr Abg Wolf.
Abg Dr Franz Ferdinand Wolf (ÖVP-Klub
der Bundeshauptstadt Wien): Frau Stadtrat!
Es ist natürlich etwas schwierig, jetzt die
Diskussion noch einmal aufzunehmen. Ich schließe prinzipiell aus Ihren Worten,
dass Sie eine stärkere Kontrolle und eine stärkere Reglementierung des Verkaufs
von Gewalt verherrlichenden Medien – es geht ja nicht nur um
Gewaltdarstellung, sondern um Gewaltverherrlichung – durchaus unterstützen
würden, wenn die entsprechenden Beratungen in diese Richtung weisen.
Präsident Johann Hatzl: Frau
Landeshauptmann-Stellvertreterin, bitte.
LhptmStin Grete Laska: Sehr geehrter
Herr Abgeordneter!
Ich bin für alle Maßnahmen, die
dazu führen, dass Gewalt in Zukunft kein gesellschaftliches Thema und kein
gesellschaftlicher Parameter ist. Es ist gut und richtig, Jugendliche auch vor
Gewalt von Erwachsenen zu
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