Landtag,
7. Sitzung vom 23.11.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 54 von 61
ich war lange genug Bezirksrat, in jeder
Bezirksvertretung gibt es das. Ja, ja, freilich, die linke Wahrheit ist immer
eine andere Wahrheit, aber es ist folgendermaßen: Kommen Sie einmal nach
Penzing, in Penzing gibt es eine hervorragende Bezirksvorsteherin, die Andrea
Kalchbrenner, (Beifall von Abg Christian Deutsch.) ich habe sie ja immer
gelobt, ich danke für den Applaus, und das gibt es in Penzing, dass ein wirklich
sehr, sehr detailliertes und inhaltlich aussagekräftiges Protokoll über die
Bezirksvertretungssitzungen möglich ist, und sogar über die Ausschüsse. Und
dort dürfen die Grünen, wenn eine
Halbzeile falsch ist, dürfen die Grünen auch
diese Halbzeile reklamieren, und wenn sie wirklich falsch ist, wird sie
ausgebessert, und das Ganze wird dann wieder per Mail verschickt.
Also, wenn sich die Frau Stadträtin dieser
Möglichkeit, die es in einem Bezirk gibt, auch bedienen würde, ein
Inhaltsprotokoll führen zu lassen, um es dann elektronisch zu versenden, das
wäre schon ein großer Fortschritt, und da bräuchten wir uns jetzt nicht zu
unterhalten, was gesagt wurde. Aber, wie gesagt, wir werden schon
herausbekommen, was Sie uns da alles erzählt haben, dass - und das ist ja das
Entscheidende - Laubblasegeräte zur Streugutentfernung verboten sind. Und man
kann natürlich nicht eines machen: Ein Teil von dem Streugut bleibt nach wie
vor auf dem Gehsteig liegen, das hilft ja nichts, so gut kann man das Ganze gar
nicht einkehren und kaum dass Sie das Laub zusammenblasen, haben Sie den
aufgewirbelten Feinstaub mit dabei.
Daher ist ja unsere Intention, Anfrage von dieser
Woche, ... (Abg Karl Dampier: Ich zeige Ihnen, wie das geht!) Ja, ja. Gehen
Sie, wissen Sie was? Ich sage es Ihnen jetzt nicht, aber mit Ihrer Bemerkung
gehen Sie in die Sandkiste spielen. Also, das ist ja unqualifiziert! „Sind
Laubblasegeräte im Sinn des Umweltschutzes gegen Staub, Lärm und Abgase zu
vertreten?", das ist unsere Anfrage, „Wurden Messungen hinsichtlich der
Staubentwicklung getätigt und wenn nein, warum nicht, wenn ja, wie groß ist die
Feinstaubentwicklung beim Einsatz von Laubblasegeräten im Straßenbereich? Wie
hoch ist die Lärmentwicklung in Dezibel bei diesen Geräten?"
Ich bin gespannt, dass Sie mir dann noch sagen:
„Lieber Herr Gemeinderat, das habe ich Ihnen in der Sitzung vom so und so
vielten erklärt, und da habe ich Ihnen noch irgendetwas in die Hand gegeben, wo
Sie es auch nachlesen können." Ich bin schon gespannt, wann und wo ich das
gehört haben sollte. Vielleicht haben Sie sogar noch andere Gemeinderäte, die
das auch gehört haben, gut.
Jetzt kommen wir noch zur Seite 49, zu
Park-and-ride in Hütteldorf. „Die Wiener Umweltanwaltschaft forderte ein
zusätzliches Verkehrsgutachten, um die gesamten Auswirkungen des Projektes
besser beurteilen zu können. Auf Grund der Schwellenwerttheorie stellte die
Wiener Landesregierung fest, dass für die Park-and-ride-Anlage in Hütteldorf
keine Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen sei, weil angeblich die
Zeiten im Hanappi-Stadion verschieden sind." Sie wissen ja ganz genau, das
eine braucht keine UVP, das andere braucht eine UVP. Wenn man es eines Tages
und das kommt, denn die Hanappi-Garage wird einmal gewerblich genutzt, wenn man
die dann zusammenlegt, hätten beide eine UVP gebraucht. Aber Sie sind ja
realistisch genug, dass dann natürlich, auch wenn bei der UVP herauskommt, so
kann man es nicht machen, keine der beiden Garagen abgerissen werden kann. Das
heißt, Ihre Methode des scheiberlweisen Vernichtens einer UVP ist ja in diesem
Dokument der Wiener Umweltanwaltschaft drinnen. Denn wie passiert es in der
Praxis, und das ist das letzte Beispiel, Seite 49: „Mahlanlagen zum
Zermahlen von Klinker. Ein Zementerzeuger in Wien-Simmering hatte ursprünglich
die Genehmigung zur Errichtung einer Zementmahlanlage mit einer Kapazität von
900 000 Tonnen beantragt. Als eine UVP-Pflicht im Raum stand, wurde
die Produktionsmenge für Zement kurz darauf auf
280 000 limitiert." Und warum, weil bei 300 000 hätten
sie eine UVP gebraucht.
Genauso wie der Private benehmen Sie sich, Sie sind
nicht viel besser als die Privaten. Die UVP wird, wenn möglich, irgendwie
vermieden. Aber da hat sich die Umweltanwaltschaft sogar teilweise
durchgesetzt. Das ist ein Erfolg, wir sind froh, dass wir die Wiener
Umweltanwaltschaft haben, sie kann in diesem sozialistisch dominierten Rathaus
natürlich nicht ganz so wirken, wie es notwendig wäre, aber es ist auf jeden
Fall besser, wir haben diese Institution, weil wir auch aus den vorsichtigst
formulierten Passagen herauslesen können, was in dieser Stadt falsch läuft.
(Beifall bei der FPÖ.)
Präsident Heinz Hufnagl:
Zum Wort gemeldet hat sich Herr Abg Mag Maresch. Ich erteile es ihm.
Abg Mag Rüdiger Maresch
(Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau
Stadträtin! Frau Umweltanwältin! Meine Damen und Herren!
Ein paar Sachen von vorher, die möchte ich schon
einmal richtigstellen. Grundsätzlich ist es richtig, wir bekommen im Ausschuss,
wobei das ein bisschen schwierig ist, jetzt darüber zu diskutieren, kein
Inhaltsprotokoll, wo drinnen steht, wer was sagte. Aber keine Frage, das wäre
uns auch sehr, sehr angenehm, wenn es so etwas gäbe.
Was den Truppenübungsplatz Bruckneudorf betrifft - so
heißt er nämlich genau - beziehungsweise Kaisersteinbruch, der ist nicht in
Bruck an der Leitha, sondern der ist in Bruckneudorf und zwar im Burgenland.
Falls Sie den überhaupt kennen, dann möchte ich Ihnen Folgendes sagen: Wie dort
eine dritte Piste hineingehen soll, das wage ich einmal zu bezweifeln, erstens
einmal, und das muss man schon sagen.
Außerdem ist es so, dass diese so genannte dritte Piste, oder der
Flughafen, von dem Sie permanent schwafeln, der würde die Städte Neusiedl am
See und Bruck an der Leitha genau so betreffen, und es ist ein klassisches
Florianiprinzip, dem Sie da huldigen. Dort gibt es auch Leute, und in
Gramatneusiedl wohnen auch Leute. Also, ich kann mir nicht vorstellen, was das
soll. Ich denke mir noch einmal, grundsätzlich ist es richtig, wir, die Wiener Grünen, waren immer gegen die
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