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Landtag, 6. Sitzung vom 06.10.2006, Wörtliches Protokoll  -  Seite 21 von 90

 

Wenn wir schon über Studien sprechen, dann sollten wir über irgendeine der Studien von den zahlreichen positiven und guten Studien und nicht über die eine, die nicht besonders gut ist, sprechen! (Beifall bei Abg Friedrich Strobl. - Heiterkeit bei der ÖVP. - Abg Dipl Ing Roman Stiftner: Sie sind lustig!)

 

Die Untersuchung über die Einstellung der Wiener Bevölkerung zum Thema Tourismus ist, wie bereits der Abg Strobl erwähnt hat, eindrucksvoll. Wien gehört, sowohl, was die Qualität betrifft, als auch, was die Beliebtheit als Reise- und Kongressziel betrifft, zur europäischen Spitze. Tourismus kommt gern nach Wien. Der starke Anstieg in allen Bereichen zeigt das gute Image der Stadt.

 

Wichtig ist es unserer SPÖ aber auch, wie die Wienerinnen und Wiener den Tourismus erleben. Denn eine positive Weiterentwicklung des Reiseziels Wien gelingt nur dann, wenn die Bevölkerung die Ziele der Politik und der Wirtschaft mitträgt. Dass das nicht selbstverständlich ist, zeigen Erfahrungen aus anderen europäischen Ländern und Städten, wo der Tourismus nicht im Einklang mit der Bevölkerung entwickelt wurde und die Intensität der Stadt oft hinter den Touristenattraktionen verschwindet. Woanders können sich die Touristen manchmal nur in der Innenstadt bewegen, und das auch nur bei Tag. Woanders sind Touristen und Bevölkerung derart getrennt, dass Touristen nur andere Touristen kennen lernen. Funktionierender Tourismus ist gut für beide Seiten, für die ansässige Bevölkerung durch Begegnungen mit Menschen aus anderen Ländern, für die Touristen, durch neue, in Wien meist positive, Erfahrungen und für uns durch den Stolz, in einer schönen Stadt zu leben, nicht zuletzt auch wirtschaftlich und kulturell.

 

Eine repräsentative Umfrage, die Wien-Tourismus in diesem Sommer durchgeführt hat, bestätigt diesen erfolgreichen Weg. 96 Prozent der Wienerinnen und Wiener sind überzeugt davon, dass Wien eine tolle Stadt für Tourismus ist. 84 Prozent sind stolz darauf, dass so viele Touristen nach Wien kommen. 97 Prozent wissen, wie wichtig der Tourismus für die Wirtschaft unserer Stadt ist. 71 Prozent sind sehr froh darüber, dass immer mehr Touristen in die Stadt kommen. 72 Prozent der Wienerinnen und Wiener unterstützen das Ziel, bis 2010 auf 10 Millionen Nächtigungen zu kommen. Nur 5 Prozent sind dagegen. 98 Prozent der Befragten geben an, dass sie Touristen gern helfen. Letztlich, und das ist ganz wichtig, sind sich die Wienerinnen und Wiener dessen bewusst, das sie ein wichtiger Teil davon sind, wie das Reiseziel Wien von den Touristen wahrgenommen wird, und 73 Prozent sehen sich zu Gastfreundschaft verpflichtet. Die hohen Werte zeigen, dass der Fremdenverkehr in Wien nicht auf wenige Gebiete beschränkt ist, sondern nahezu alle Wiener immer wieder in Kontakt mit Touristen sind.

 

Das Bild der Wiener Bevölkerung prägt das Wien-Bild im Ausland stark. Es ist nicht nur der grantelnde Ober im Kaffeehaus, der in den meisten Reiseführern beschrieben wird, es sind auch die sprichwörtliche Wiener Gemütlichkeit und das goldene Wiener Herz. Die Wiener lieben, hegen und pflegen diese Eigenschaft. 76 Prozent sind sich dessen bewusst, dass sie den Eindruck unserer Stadt prägen und wollen ihn positiv gestalten, nicht für die Freiheitliche Partei, die ständig unterstellt, dass die Wiener in panischer Angst vor dem Verlust des Wiener Schnitzels leben. Nein, die Menschen in unserer Stadt wollen ein positives Bild vermitteln!

 

Um noch einmal auf die Bedeutung des Tourismus für den Wirtschaftsstandort zurückzukommen: 97 Prozent stimmen zu, dass der Tourismus gut für die gesamte Wirtschaft ist. 93 Prozent stimmen zu, dass Wien touristisch sehr erfolgreich ist. 82 Prozent stimmen zu, dass der Tourismus in Wien zum Wohlstand aller Bewohner beiträgt. Die Stadtbevölkerung ist sich in einem hohen Ausmaß dessen bewusst, dass der Tourismus den Wirtschaftsstandort stärkt. Jeder Einzelne profitiert von den erzielten Steigerungen.

 

Das Tourismusbewusstsein der Wiener ist enorm hoch. Diese durchwegs positive Haltung zieht sich durch alle Bildungs- und Altersschichten. Es gibt weder nach Geschlecht noch nach Wohn- oder Arbeitsort wesentliche Unterschiede. Negative Einstellung zu Touristen gibt es kaum. Die Bevölkerung fühlt sich durch unsere Gäste nicht gestört.

 

Als Donaustädter sage ich Ihnen, dass mich die Entwicklung speziell auf der Platte bei uns besonders freut. Dort sieht jeder Tourist sofort, wie sich Wien in den letzten Jahren zu einer modernen Weltstadt entwickelt hat. Die Büro- und Wohntürme rund um die UNO-City, der Harry-Seidler-Tower, das Vienna International Centre direkt am Ufer der Neuen Donau sind zu einem neuen Attraktionenviertel geworden. Mit der Errichtung der Zwillingstürme von Stararchitekt Dominique Perrault bekommt Wien ein weiteres neues Wahrzeichen. Direkt davor, auf der Copa Kagrana und in der Sunken City, wo ich selbst im Sommer oft bin, sieht man auch von Jahr zu Jahr mehr Touristen, die ihre Urlaubsabende direkt an der Donau verbringen und nicht die Nachtruhe der Frau Stenzel in der Innenstadt stören.

 

Die Zeiten, wo Wien eine verschlafene ehemalige Kaiserstadt am Rande Europas war, sind vorbei. Der enorme Zuwachs an Touristen, auch aus den östlichen Nachbarländern, zeigt, dass Wien auf dem besten Weg ist, auf dem Weg zum eindeutigen Zentrum Mitteleuropas als weltoffene, moderne, aber auch gewohnt liebenswerte Stadt! Dazu tragen die Politik der SPÖ, die Wiener Wirtschaft und nicht zuletzt die positive Einstellung der Wiener Bevölkerung bei! - Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Präsident Heinz Hufnagl: Damit ist die Aktuelle Stunde beendet.

 

Bevor wir zur Erledigung der Tagesordnung kommen, gebe ich gemäß § 15 Abs 2 im Zusammenhalt mit § 31 Abs 1 der Geschäftsordnung bekannt, dass eine schriftliche Anfrage von Abgeordneten des Klubs der Wiener Freiheitlichen eingelangt ist.

 

Vor Sitzungsbeginn sind von Landtagsabgeordneten des Klubs der Freiheitlichen ein Antrag und vom Grünen Klub im Wiener Rathaus ein Antrag eingelangt.

 

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