Landtag,
4. Sitzung vom 30.03.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 9 von 42
können - der letzte stammt aus dem Jahr 2003, sie werden alle drei Jahre mit entsprechender Bodenbeprobung veröffentlicht - stellt uns ein sehr, sehr gutes Zeugnis aus, wo wir auf dieser Skala von Eichmann und Glockel - ich weiß nicht, ob Sie mit der vertraut sind - nirgends über Pb2 liegen. Das ist ein sehr guter Wert, ich habe es vorhin schon kurz vorgelesen. Aber in diesen Untersuchungen konnten keine Quellen einer aktuellen Belastung des Wiener Bodens mit Schwermetallen festgestellt werden.
Präsident Johann Hatzl: Frau Abg Smolik hat die letzte Zusatzfrage.
Abg
Claudia Smolik (Grüner Klub im Rathaus): Ja, danke. Jetzt haben Sie
mich vorhin gefragt, was es für einen Sinn hat, die Fußballwiese im
Kongresspark zu untersuchen. Das weiß ich nicht. Da muss man die politisch
Beauftragenden fragen und dann die Abteilung, warum diese Untersuchung, die
ziemlich sinnlos ist, weil sie eben nicht ganz so interessant ist, gemacht
wurde. Es liegt aber nicht an mir, den Auftrag zu erteilen. Da muss man in der
Abteilung nachfragen. Das kann ich also nicht beantworten.
Sie haben aber meine Frage nicht beantwortet.
Es gibt in Ihrer Abteilung die Ergebnisse dieser Spielplatzbodenuntersuchung
und die werden nach mehrmaligem Urgieren unsererseits einfach nicht
herausgegeben. Was steckt dahinter? Warum werden sie nicht veröffentlicht? Wenn
doch eh nichts drinnen steht, dann wundert es doch. Wenn die eh nicht so
besorgniserregend sind, warum hat man sie dann nicht schon längst
veröffentlich?
Präsident
Johann Hatzl: Frau Stadträtin!
Amtsf
StRin Mag Ulli Sima: Ich habe schon das Gefühl gehabt, dass
ich das vorhin beantwortet habe, aber ich kann es gerne noch einmal versuchen:
Erstens:
Es gibt den Bodenbericht, den wir alle drei Jahre freiwillig machen und wo wir
in Wien knapp 300 Bodenproben untersuchen.
Zweitens
habe ich Ihnen ganz offen gesagt, das wurde zu einer Zeit beauftragt, wie Sie selbst
wissen, als ich noch nicht Umweltstadträtin war, und dass ich sozusagen die
Differenzierung zwischen normalen Böden und Böden zum Beispiel auf
Fußballwiesen, wo Kinder eben keinen Zugriff auf die Erde haben, weil dort ja
das Relevante bei der Schadstoffbeurteilung ist, nicht ganz nachvollziehen
kann. Deswegen kann ich auch die Veröffentlichung der Relevanz dieser Daten
nicht ganz sehen. Aber um Sie zu beruhigen, habe ich Ihnen gesagt, und das sind
Untersuchungen aus dem Jahr 2004, dass nirgendwo der Pb2-Wert
überschritten ist. Aber wir haben in Zukunft vor, weil wir auch immer die
Parameter und Spektren im Bodenbericht erweitern, auch einige sozusagen
spielplatznahe Standorte in die standardmäßige Untersuchungsreihe des
Bodenberichts mit aufzunehmen. Nur diese Differenzierung und, ich sage einmal,
einseitige Betrachtung mit einer für mich wenig relevanten Aussage halte ich
nicht für sinnvoll.
Präsident
Johann Hatzl: Danke recht herzlich. Bevor wir weitergehen, darf ich informieren, dass
mir in der Zwischenzeit mitgeteilt wurde, dass auch die Frau Abg Kato als
entschuldigt gilt.
Die 4. Frage wurde von Herr Abg Ulm gestellt. Er ist
entschuldig. Sie wird daher nicht aufgerufen und entfällt.
Wir kommen somit zur 5. Frage (FSP - 01556-2006/0001 - KGR/LM). Sie wurde von Frau Abg Jerusalem
gestellt und ist an den Herrn Landeshauptmann gerichtet (Der Bund hat für die Wiener Pflichtschulen zusätzliche
111 Lehrerinnen- und Lehrerposten zur Verfügung gestellt. Wie werden
Sie nachweisen, dass der Besitz eines roten Parteibuches bzw die Mitgliedschaft
beim roten Lehrerinnen- und Lehrerverein entgegen den Befürchtungen vieler
jobloser Junglehrerinnen und -lehrer bei der Besetzung dieser Stellen keine wie
immer geartete Rolle spielt?) und ich
bitte um die Beantwortung.
Lhptm
Dr Michael Häupl: Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich
bedauere sehr, dass die Frage zum Petitionsrecht ausgefallen ist. Wir haben so
eine wunderschön freundliche Antwort zurecht gelegt gehabt. Und wie Sie wissen,
bin ich ja gerne freundlich. (Heiterkeit bei ÖVP und FPÖ.) Ich muss
jetzt zu einer vielleicht etwas weniger freundlichen Beantwortung kommen. Denn
ich verstehe schon, es riecht wieder nach Wahlkampf, wie das Christoph Chorherr
einmal gesagt hat und da muss man solche Fragen auch stellen. Ein bisschen
kommt mir das so nach Beweislastumkehr vor: Man sagt zu jemandem, er ist ein
Bettnässer und dann muss er nachweisen, dass er das nicht ist.
Im gegenständlichen Fall kann ich Ihnen sagen:
Selbstverständlich bin ich der Auffassung, dass das Parteibuch, vor dem ich
größte Hochachtung habe, bei der Postenvergabe keine Rolle spielen soll. Wer
immer sich die Personalvertretungswahlergebnisse beispielsweise in Wien bei den
Lehrern – sei es Pflichtschulen, sei es AHS – anschaut und es etwa mit den entsprechenden
Ergebnissen in Niederösterreich vergleicht, der weiß, dass dies auch heute
schon Realität ist.
Präsident Johann Hatzl: Frau Abg
Jerusalem hat die 1. Zusatzfrage.
Abg Susanne Jerusalem (Grüner Klub
im Rathaus): Herr Landeshauptmann, es war freundlich genug, danke. Also
meiner Erfahrung nach ist es schon ein gehobener Grad der Freundlichkeit,
durchaus.
Lhptm Dr Michael Häupl (unterbrechend):
Ich muss mir einen ordentlichen Ruf erwerben, dann geht’s schon!
Abg Susanne Jerusalem (fortsetzend):
Die Kultur ist schon wesentlich besser geworden.
Es ist Folgendes: Es gab ja zu
Beginn dieses Schuljahres keine Dienstposten für JunglehrerInnen, weil halt
keine da waren, weil keine neuen angestellt wurden und das wurde denen auch
mitgeteilt. Das hat man zähneknirschend, aber halt doch, zur Kenntnis genommen.
Aber dann hat sich herausgestellt, dass zur großen Verärgerung dieser jungen
Menschen doch der eine und die andere Posten bekommen haben. Wie Sie sich
vorstellen können, sind die dem ein bissel nachgegangen. Wieso heißt es, es
gibt keine Posten? Wieso kriegen die
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