Landtag,
30. Sitzung vom 23.05.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 43 von 64
wird alles umstrukturiert, trotzdem hat man dann neue Ordinationssäle eingerichtet, von denen man jetzt nicht so ganz genau weiß, wie man sie auslasten soll. Nebenbei darf man noch feststellen, dass es so geplant war, dass man leider dem Architekten 6 Millionen Abschlagszahlung geben musste, in Schilling bitte, weil es da irgendeine Fehlplanung gab.
Und wenn ich an das Gersthofer Spital denke, was sich
da abgespielt hat und was sich hier in der Art und Weise der Wiener
Spitalsplanung einreiht, dann sage ich es wieder, ich erinnere mich an eine
interfraktionelle Sitzung mit der Frau StRin Pittermann, wo uns wirklich in
schöner Art und Weise ein Revirement geschildert wurde, was geschieht mit der
Chirurgie dort und da, Wilhelminenspital und so weiter, und während diese
Sitzung noch andauerte, hat der Herr Bürgermeister genau das Gegenteil gesagt
und ganz etwas anderes gemacht.
Das kann nicht die Spitalsplanung sein und ich hoffe,
dass hier auf Grund der Notwendigkeiten, vom Bund hier auch in Wien endlich
eine richtige Planung gemacht wird. (Beifall bei der FPÖ.)
Ich möchte doch noch das eine oder andere festhalten,
was mich ein bisserl getroffen hat in der heutigen Diskussion: Wenn hier davon
gesprochen wurde, das Gesundheitssystem soll nachhaltig und solidarisch
finanziert werden: Jawohl, das haben wir auch in der Bundesregierung endlich
durchgesetzt. Ich erinnere mich daran, dass die Diskussion Versicherungspflicht
und Pflichtversicherung vom damalig freiheitlichen Vizekanzler oder
Sozialminister Haupt ein für allemal festgestellt worden ist, nach Erarbeitung
eines Konzeptes, dass wir uns eben zur Solidaritätsversicherung und
Pflichtversicherung bekennen, und dass diese eben auszubauen und zu erhalten
ist. (Beifall bei der FPÖ.)
Ich möchte schon auch eines feststellen, dass nicht
nur Arbeiter und Angestellte Versicherungsbeiträge für eine Krankenversicherung
zahlen, auch Selbstständige zahlen sie, bitte das nicht zu vergessen.
Sicherlich ist es ein anderes System und so weiter und so fort, aber auch die
zahlen etwas dafür. Das kann man nicht nur auf dieses eine Segment erstrecken. (StRin Karin Landauer: Die haben einen
Selbstbehalt!) Um noch etwas, was mir nicht ganz gefallen hat,
festzustellen - das ist vielleicht polemisch gesagt, aber warum soll man es
nicht sagen -, es gefällt mir nicht zu sagen, wir sind die einen, die müssen da
alles zahlen, und die anderen sitzen auf ihrem Kapital, das ist in einer
Gesundheitsdebatte nicht sehr schön. Gerade dass nicht gesagt wurde, die kleben
am Kapital.
Ich darf Ihnen aber etwas anderes sagen, das mich als
Unternehmer betrifft und das also doch gesagt werden muss, weil es immer
verwischt wird. Natürlich ist es schön und gut, wenn ich ein System habe, wo
der Unternehmer und der Mitarbeiter, der Angestellte, hier einen gleichen
Beitrag zur Sozialversicherung zahlen. Aber, das ist ja das Problem bei unserer
Wirtschaft und den berühmten Klein- und Mittelbetrieben, die von jeder Partei
hier angesprochen werden und angeblich gestreichelt werden, in Wirklichkeit
aber nicht, und das ist ja das Problem von uns, dass die Lohnnebenkosten für
einen Klein- und Mittelbetrieb eine Katastrophe sind. Und ich sage es Ihnen,
denn ich habe 14 Mitarbeiter, und wenn hier die Krankenkasse um
ein Prozent erhöht wird, tut mir das weh. Das sage ich Ihnen, das tut mir
weh, auch wenn ich es absetzen kann und alles Mögliche, aber es muss zuerst
verdient werden und herein kommen. Und das muss man auch sagen, wenn man über
das debattiert. (Beifall bei der FPÖ.)
Meine Damen und Herren, es sind viele gute Sachen
drinnen. Ich will jetzt gar nicht reden von den Gesundheitsplattformen und so
weiter und so fort, von einer alten Forderung von uns, dass wir die Finanzen
bündeln et cetera et cetera. Es hat nur einen Schönheitsfehler, und da kann man
jetzt rütteln und deuteln wie man will, wir haben es heute schon mehrfach
gesagt: Es ist die Erhöhung des Spitalskostenbeitrages von 36 Prozent
drinnen. Und da können die Oberösterreicher und die Niederösterreicher und die
Vorarlberger und alle möglichen, auch die Salzburger, noch so böse sein, hier
wird erhöht, und da tun wir nicht mit. (Beifall bei der FPÖ.)
Präsident Johann Hatzl: Zum Wort
gemeldet ist Herr Abg Deutsch.
Abg Christian Deutsch (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Herr Präsident! Meine sehr
geehrten Damen und Herren!
Der Entwurf des vorliegenden Gesetzes, mit dem das
Wiener Krankenanstaltengesetz 1987 geändert wird, hat das Ziel, die
Vereinbarung gemäß Art 15a Bundesverfassungsgesetz über die
Organisation und Finanzierung des Gesundheitswesens für die Jahre 2005 bis
einschließlich 2008 umzusetzen. Eine Vereinbarung, die hier im Landtag Ende
Jänner mit den Stimmen von SPÖ, ÖVP und FPÖ beschlossen wurde.
Mit dieser Vereinbarung zwischen dem Bund und den
Ländern soll die strikte Trennung der einzelnen Sektoren des Gesundheitswesens
überwunden und auch eine bessere Abstimmung in der Planung, in der Steuerung
und in der Finanzierung des gesamten Gesundheitswesens erreicht werden, und es
geht auch um eine längerfristige Sicherstellung der Finanzierbarkeit des
österreichischen Gesundheitswesens durch Maßnahmen zur Kostendämpfung, zur
Effizienzsteigerung, Maßnahmen, die auch in der Debatte angesprochen wurden,
beziehungsweise auch zur Steuerung und die Unterstützung von Vorsorgemaßnahmen
und die flächendeckende Sicherung und Verbesserung der Qualität. Das sind die
wesentlichen Schwerpunkte dieser Vereinbarung, die nun mit der Gesetzesänderung
umgesetzt werden sollen.
In der vorliegenden Novelle werden
daher auf Grund der neu vorgesehenen Landesgesundheitsfonds die Aufgaben des
Wiener Krankenanstaltenfinanzierungsfonds durch den Wiener Gesundheitsfonds
ersetzt. Im neuen österreichischen Strukturplan Gesundheit soll bis 31. Dezember 2005
einvernehmlich eine verbindliche Grundlage für die integrierte Planung der
Gesundheitsversorgungsstruktur festgelegt werden. Bis zu diesem Zeitpunkt gilt
ja weiterhin der österreichische Krankenanstalten- und Großgeräteplan als die
verbindliche
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular