Landtag,
27. Sitzung vom 28.01.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 29 von 66
Lainz, zum Geriatriezentrum am Wienerwald und zum Otto-Wagner-Spital nicht möglich ist. Ich habe mir zuerst gedacht, gut, das ist jetzt, um 7 Uhr, da sind noch nicht alle Wege geräumt. Aber das ist so geblieben. Jetzt weiß ich schon, das ist etwas völlig Unwichtiges, weil der Besucher zu Fuß gehen kann. Vor allem in diesem schönen Areal ist das wunderbar und man kann ein bisschen frische Luft schöpfen. Was ich mich gefragt habe, ist, wie das mit einem Krankentransport ist, wenn jemand, sage ich jetzt, vom Otto-Wagner-Spital zu einer Untersuchung ins Wilhelminenspital oder sonstwohin hätte müssen oder gemusst hat. Dieses kleine Beispiel, sage ich, hätte ein Herr Prof Viktor Pickl aufgegriffen, und zwar nicht in den Medien. Er hätte einfach angerufen, die zuständige Stadträtin oder den Herrn Prof Hauke, ich weiß es nicht genau, aber ich glaube, er ist noch in Amt und Würden, angerufen und hätte gesagt, da muss man doch irgendeine Lösung finden, diese Wege gehören gereinigt. Allein dieses kleine Beispiel zeigt uns einiges. Herr Dr Walter Dohr hat in seiner Antrittsvorstellung im Oktober 2001 gemeint: „Ich bin vom Typus her ein auf Konsens bedachter Mensch." - Das bin ich auch. Ich bin völlig auf Konsens ausgerichtet, weil ich eigentlich für die Bürgerinnen und Bürger in dieser Stadt etwas erreichen will, für die Patienten und Patientinnen. Deswegen habe ich dieses Beispiel genommen, weil es hier Gott sei Dank nicht um Leben und Tod gegangen ist. Aber da hätte man einfach zum Telefonhörer greifen können, weil vielleicht erfährt man das auch und es ist eh passiert, also geräumt worden.
Wir haben uns immer gefragt: Wo ist die Stimme des
Patientenanwalts bezüglich der Missstände Strukturmängel in den Pflegeheimen?
Da hat es immer irgendwie geheißen, der Herr Patientenanwalt ist nicht
zuständig. Jetzt habe ich mir das Gesetz noch einmal genau angeschaut. Dort
steht im § 3 Prüfmöglichkeiten: „Wird die Wiener
Patientenanwaltschaft" - ich zitiere wörtlich – „mit Angelegenheiten des
Gesundheitswesens in Wien im Rahmen der Landes- und Gemeindeverwaltung befasst
(Krankenanstalten, Pflegeheime, Rettung und Krankenbeförderung, Angebote und
Dienste der Stadt Wien im Gesundheitsbereich), haben sie die zuständigen
Landes- und Gemeindeorgane bei der Erfüllung ihrer Aufgabe zu
unterstützen." Das steht im Gesetz, Zitat Ende.
Im ersten Tätigkeitsbericht, wo es um 2000 und 2001
geht, meint der Herr Patientenanwalt überhaupt nur mit einer Bemerkung auf
Seite 16 zum Beispiel die Pflege alter Menschen. Im zweiten Bericht geht
er schon mehr auf die Zuständigkeit ein und macht auch einen Vorschlag, dass
quasi eine Änderung eintreten soll, weil - die Frau Dr Pilz hat das schon
gesagt - die meisten Pflegeheime, auch die städtischen, eher als
Sozialeinrichtung, Sozialwesen geführt werden. Die Frau Dr Pilz hat es
bezeichnet, wir sind jetzt Gas und Bremse in einem. Ich sage, das ist überhaupt
eine totale Haarspalterei für mich. Ein Zurückziehen von Verantwortung, oder
ich weiß eigentlich nicht, was ihn wirklich dazu bewegt hat, das so
festzustellen, dass er deswegen nicht zuständig ist oder dass es deswegen zu
keiner Kooperation mit den Pflegeheimen gekommen ist, glaube ich einfach nicht.
Wir, die wir den Prof Pickl alle erlebt haben, der
hat bei den Pflegeheimen genauso agiert, hat genauso aufgezeigt, hat genauso
auf die Strukturmängel hingezeigt. Warum sage ich Haarspalterei? Im Wiener
Krankenanstaltenverbund ist für das Krankenhauswesen und für die Pflegeheime,
glaube ich, immer noch der Herr stellvertretende GenDior Dr Kaspar zuständig.
Da kommt erst die neue Führung. Das tritt alles erst in Kraft. Das ist eine
Person, oder wissen wir das nicht, haben wir das bis jetzt noch nicht entdeckt,
sind es vielleicht mehrere Personen? Ich weiß es nicht. Also ich sage, das ist
Haarspalterei und ein Stehlen aus der Verantwortung.
Die Frau StRin Pittermann hat auf Grund dieses
Nichthandelns des Patientenanwalts den Herrn Dr Werner Vogt als Ombudsmann für
Pflegepatienten eingesetzt. Wir haben gesagt, das ist eine totale
Parallelstruktur zum Patientenanwalt und glauben, dass das nicht sinnvoll ist.
Wir glauben auch, dass es ein totaler Loyalitätskonflikt ist, weil sich der
Herr Dr Vogt auf der einen Seite für die Patienten und Patientinnen, für die
Bewohnerinnen und Bewohner einsetzen soll und auf der anderen Seite die
Pflegepersonen zu ihm kommen. Deswegen haben wir, ich weiß es nicht, ich habe
auch nicht nachgeschaut, aber sicher mindestens schon drei Mal einen
Pflegeombudsmann eingebracht. Leider ist er von Ihnen immer mit der Begründung
abgelehnt worden: „Es gibt eh die Personalvertretung.“
Aber wie immer das auch ist, wir haben jetzt den Herrn
Dr Vogt, der wirklich viel aufgezeigt hat und er ist auch verlängert worden.
Nur, wie gesagt, es gibt hier sicher einen Loyalitätskonflikt und wir haben
quasi eine eigene Struktur noch einmal erfinden müssen.
Der Herr Patientenanwalt präsentiert einen Vorschlag
auf Änderung des Gesetzes über die Wiener Patientenanwaltschaft. Das freut mich
wirklich. Vielleicht können wir dann überhaupt über diese Gesetzesänderung,
auch über die Kompetenzen, über alles Mögliche reden.
Wir haben, als wir sehr ausführlich über das Wiener
Pflegeheimgesetz diskutiert haben, mit der Frau StRin Brauner ja über genau
dieses Problem sehr ausführlich diskutiert und haben gesagt, dass man
wahrscheinlich den Pflegeombudsmann verankern muss, weil der Patientenanwalt
seiner Aufgabe nicht gerecht wird. Und die Frau Stadträtin hat gemeint, das
geht wahnsinnig schwierig, weil da verschiedene Dinge bedacht werden müssen.
Der Herr Patientenanwalt Dr Dohr schlägt jetzt vor,
dass man einen Satz in das Patientenanwaltgesetz hineinschreibt und ich
zitiere: „In Angelegenheiten des Sozialwesens, die Alten- oder Pflegeheime
betreffen." Also mit diesem kleinen Satz, meint er, ist es
niedergeschrieben und damit wird er seiner Verantwortung nachkommen. Wir
Freiheitliche glauben das nicht.
Ich möchte ganz kurz auf die
Inhalte der Berichte eingehen. Wie ich das durchgearbeitet habe, habe ich mir
teilweise gedacht: Ist das von dem einen Bericht in
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