Landtag,
2. Sitzung vom 15.12.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 13 von 65
Österreichischen Bundesbahnen mit Sicherheit vor der
Europameisterschaft im Fußball im Jahr 2006 fertig gestellt sein.
Was die Gestaltung des Pratersterns betrifft, wird
dort während der Fußball-Europameisterschaft noch die Linie 21 in Betrieb
sein. Dadurch kann die Neugestaltung des Pratersterns nicht vor der
Europameisterschaft bewerkstelligt werden, sondern sie wird unmittelbar danach
erfolgen.
Somit ist dann dieser
Bereich wieder komplett neu gestaltet in Richtung Wurstlprater, aber auch in
die andere Richtung, in Richtung Praterstraße.
Die Möglichkeit, jetzt auch mit den Österreichischen Bundesbahnen
endlich einmal die Thematik zu lösen, wie denn die Station heißen soll, scheint
jetzt gegeben zu sein. Sie wissen, wir haben dort die Station Praterstern bei
der U-Bahn und wir haben die Station Wien-Nord bei den Bundesbahnen. Das
befindet sich am selben Fleck und sollte daher auch denselben Namen haben. Wir
werden mit den Österreichischen Bundesbahnen die Einigung dahin gehend finden,
dass die Eisenbahnstation dann Wien-Praterstern heißt und die U-Bahn-Station
Praterstern. Im Gegenzug wird dann die Station Landstraße der U4 und der U3
umbenannt auf Station Wien-Mitte und damit der Name des Bundesbahnhaltes dort
übernommen.
Was den Bahnhof Wien-Mitte betrifft und die
Neubebauung dieses Schandflecks, so kenne ich die ersten Einreichplanungen. Das
heißt, das Projekt ist jetzt auf gutem Weg, und ich bin überzeugt davon, dass
wir, abgesehen von allem Mediengeplänkel und unnötiger Öffentlichkeitsarbeit
rund um Ablösen von Einkaufsgeschäften dort, im nächsten Jahr sehr weit kommen
werden im Genehmigungsverfahren. Der Baubeginn ist von der BAI beziehungsweise
der Salima Baugesellschaft jedenfalls für das Jahr 2007 zugesagt.
Für den Westbahnhof gab es schon vor längerem den
städtebaulichen Wettbewerb. Dort haben die Österreichischen Bundesbahnen jetzt
für den Bauteil A – das ist der Bereich, der sich rund um den Europaplatz
befindet – die Arbeiten so weit vorbereitet, dass auch der Fachbeirat für
Stadtplanung sich schon damit beschäftigen konnte. Hier gibt es einzelne
kleinere Nacharbeiten, dann sollte auch dort das Genehmigungsverfahren sowohl
baurechtlich als auch eisenbahnrechtlich beginnen können. Die Österreichischen
Bundesbahnen planen, dort 2007/2008 zu bauen.
Präsident Johann Hatzl: Danke. Die
5. Anfrage (FSP - 05579-2005/0001 - KFP/LM) wurde von Herrn Abg
Stefan gestellt und ist an den Herrn Landeshauptmann gerichtet. (Die
amtsführende Stadtschulratspräsidentin Dr Brandsteidl forderte vor kurzem einen
verpflichtenden Türkisch- und Serbokroatischunterricht an Pädagogischen
Akademien. Sie, Herr Landeshauptmann, unterstützten diese Forderung und
sprachen von einer "sinnvollen Maßnahme". Bis wann soll dieser
verpflichtende Fremdsprachenunterricht für Wien umgesetzt werden?) Ich
ersuche um die Beantwortung.
Lhptm Dr Michael Häupl: Sehr geehrter
Herr Abgeordneter!
Ihre Frage, wann der verpflichtende
Fremdsprachenunterricht in Wien – ich nehme an, in Pädagogischen Akademien ist
damit gemeint – eingeführt werden kann, kann ich Ihnen nur so beantworten: Das
weiß ich nicht, denn gemäß Recht und Gesetz ist der Unterricht in den
Pädagogischen Akademien ausschließlich Angelegenheit des Bundesministeriums für
Unterricht und Kunst und unterliegt in keiner wie immer gearteten Art und Weise
meiner Ingerenz zur Entscheidung oder sonst irgendetwas.
Daher ist diese Frage hier an mich völlig falsch
gestellt. Sie sollte im Nationalrat eingebracht werden.
Wenn Sie mich hingegen um meine Meinung fragen würden
– wobei ich nicht genau weiß, ob Sie das wirklich hören wollen –, dann kann ich
Ihnen nur sagen, dass an dieser Fragestellung, außer der Interpunktion, was
mich freut und Ihre Grammatikkenntnisse beweist, so ziemlich nichts stimmt.
Denn kein Mensch – jedenfalls nicht in Wien, vor allem nicht die Frau
amtsführende Präsidentin des Stadtschulrates oder auch ich – hat einen
verpflichtenden Türkisch- und Serbokroatisch-Unterricht gefordert. Wann immer
wir beide, zusätzlich auch noch die Frau Vizebürgermeister oder jemand von uns
allein von einer Stärkung der Sprachkompetenz, Frühförderung und ähnlichen
Dingen gesprochen haben, war das Prinzip der Freiwilligkeit das Grundprinzip,
das sich überall in diesem Bereich hier durchzieht. Was immer Sie auch aus
Medienzitaten bringen mögen – ich sage Ihnen das jetzt schon –:
Selbstverständlich ist das Prinzip der Freiwilligkeit das Grundprinzip hier.
Wenn man nun in den Pädagogischen Akademien die
Auffassung vertritt oder wenn auch die Frau amtsführende Präsidentin die
Auffassung vertritt – wie sie das ja getan hat –, dass an den Pädagogischen
Akademien neben den gängigen Fremdsprachen wie Englisch – das heute als
Fremdsprache zu bezeichnen, ist ohnehin schon verwegen genug – oder
beispielsweise Französisch, Italienisch oder Spanisch als zusätzliches
Sprachangebot auch Russisch etwa, Tschechisch, Slowakisch, Slowenisch, Serbokroatisch
oder Türkisch zum freiwilligen Besuch angeboten werden sollen, damit man
zusätzlich Sprachkompetenz erwerben kann, dann erachte ich das – und damit
haben Sie mit dem reinen Wortzitat wieder Recht – in der Tat als sinnvoll, wenn
man zusätzliche Möglichkeiten zum Spracherwerb auf freiwilliger Basis anbietet.
Auch in Vorarlberg ist das Gerücht herumgelaufen –
ich bin nicht der Ex-offo-Verteidiger des Vorarlberger Landesschulrates –, dass
es verpflichtenden Sprachunterricht... (Abg Heinz-Christian Strache: Das
haben sie zurückgezogen!) Das
wollte ich gerade berichten. Auch dort ist festgestellt worden, dass das Unsinn
ist (Abg Heinz-Christian Strache: Man hat
es zurückgezogen!), und auch dort ist das von den entsprechenden
verantwortlichen Stellen nicht so vorgetragen worden.
Also halten wir hier fest: Es ist
überhaupt gar keine Rede davon, dass der Erwerb von Sprachkompetenz
verpflichtend in Pädagogischen Akademien als Wunsch von unserer Seite her
eingeführt werden soll, sehr wohl –
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