Landtag,
24. Sitzung vom 10.11.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 13 von 33
nachlesen, meine Damen und Herren.
Und was besonders perfid ist: Sie versuchen
händeringend, der SPÖ, dem Bürgermeister umzuhängen, dass wir eigentlich gar
nichts anders tun als nachzudenken, wo wir Gebühren erhöhen können! (Abg
Heinz-Christian Strache: Na sicher! Na sicher, sicher!) Ja, Sie sind am
falschen Dampfer! (Abg Heinz-Christian Strache: Ja, leider macht ihr das!) Sie
sind am falschen Dampfer, Herr Kollege! (Abg Heinz-Christian Strache: Ja,
leider macht ihr das ja!)
Sie werfen der Wiener Stadtregierung vor - und ich
bitte Sie mitzuschreiben, nein, ich gebe Ihnen dann die Unterlagen, damit Sie
nicht mitschreiben müssen, sondern mitdenken können -, Gebühren und Abgaben zu
erhöhen. Die Wahrheit ist vielmehr: Die Wassergebühr ist seit 1995 unverändert,
die Kanalgebühr ist seit 1995 unverändert, die Parkgebühr ist seit 1986
unverändert (Aufregung bei Abg Heinz-Christian Strache.), die
Hundeabgabe ist seit 1989 unverändert, die Bestattungstarife und
Friedhofsgebühren sind seit 1989 oder 1996 unverändert und die
Vergnügungssteuer ist seit 1987 unverändert! Das ist sozialdemokratische
Stadtverwaltung, meine Damen und Herren!
Die Tarife bei den WIENER LINIEN sind in den letzten
5°Jahren um nur 8°Prozent erhöht worden und ich sage ganz bewusst°... (Aufregung
bei der FPÖ.) Ich sage bewusst “um nur acht Prozent“ (Aufregung bei Abg
Kurth-Bodo Blind.), weil bereits die Inflation höher als diese 8°Prozent
ist. Und da können Sie noch so schreien, Kollege Blind! Es wird Ihnen nichts
anderes übrig bleiben, als das zur Kenntnis zu nehmen.
Die Eintrittspreise in die Museen sind seit 1995
unverändert, die Eintrittspreise in die Städtischen Bäder wurden seit 1993
nicht mehr verändert, im Gegenteil. Im Zuge der Euro-Umstellung wurden die
Eintrittspreise in die Bäder bei den Erwachsenen zwar um 3 Prozent erhöht,
aber bei den Kindern - und da geht es vor allem darum, dass sie Sport betreiben
können - um 30 Prozent gesenkt! (Aufregung bei Abg Heinz-Christian
Strache.)
Der Strompreis, meine Damen und Herren, ist in den
letzten 5 Jahren um 11 Prozent gestiegen, ist aber immer noch unter
der Inflationsrate dieser 5 Jahre!
Nehmen Sie zur Kenntnis, die Wiener Stadtregierung
hat keine Belastungswelle auf die Wiener Bevölkerung losgelassen, auch wenn Sie
das noch so oft behaupten! Es glauben Ihnen übrigens die Menschen das auch gar
nicht. (Abg Heinz-Christian Strache: Ja ja, ich spüre es! Ich spüre es! Ja,
ich spüre es!)
Und jetzt bitte ich die ÖVP und die FPÖ, besonders
aufzupassen, für was Sie Verantwortung tragen, nämlich für die Erhöhungen der
Bundesregierung, wo Sie die Verantwortung tragen, meine Damen und Herren und
auch Sie, Herr Kollege Strache! Sie machen zwar Kindesweglegungen, aber
offensichtlich wollen Sie nicht mehr in der FPÖ sein! Ich verstehe das ja, ich
möchte da ja auch nicht drinnen sein! Überlegen Sie sich ganz einfach etwas
anderes. (Beifall bei der SPÖ.)
Aber jetzt vielleicht erstmals die vollständige
Belastungsliste von Schwarz-Blau. Hören Sie gut zu:
Verdoppelung der Energieabgabe, Erhöhung der
motorbezogenen Versicherungssteuer, zweimalige Erhöhung der Tabaksteuer,
Erhöhung der Biersteuer, Erhöhung der Umsatzsteuer auf Kaffee, Tee und Kakao,
Verdoppelung der Autobahnvignette. Wer hat das gemacht? - Die Regierung,
natürlich! (Aufregung bei Abg Heinz-Christian Strache.)
Verdoppelung diverser Gebühren für Pass und
Personalausweis, Kürzung des Urlaubsanspruchs durch die Urlaubsaliquotierung,
Streichung des Postensuchtages. Das waren alles Sie, meine Damen und Herren!
Wer war es? - Die Regierung!
Dreimalige Erhöhung der Rezeptgebühr, Erhöhung des
Spitalskostenbeitrags, überall Selbstbehalte (Aufregung bei der FPÖ.),
Leistungskürzungen der Krankenkasse - Sie können schreien, ich bin immer lauter
als Sie -, Kürzung der Auszahlungsdauer des Krankengeldes, die
Pensionsreform 2001 ist in Erinnerung, wo bis zu 15 Prozent und
darüber gekürzt wurden, höhere Krankenversicherungsbeiträge, höhere
Pensionsversicherungsbeiträge für kleine Gewerbetreibende. Das wird ganz
einfach auch Thema bei der nun schön langsam beginnenden Wahlwerbung für die
Wiener Wirtschaftskammer werden. Auch da werden Sie Ihr Waterloo erleben, meine
Damen und Herren!
Einführung der Ambulanzgebühren, Halbierung des
Arbeitnehmerabsetzbetrags, Streichung des Pensionistenabsetzbetrags, höhere
Einkommenssteuervorauszahlungen, höhere Besteuerung und Kürzung von Urlaubs-
und Kündigungsentschädigungen, Besteuerung von Unfallrenten und Kürzung von
Invaliditätspensionen, Abschaffung der beitragsfreien Mitversicherung, Kürzung
beim Arbeitslosengeld sowie Kürzungen bei der Arbeitsmarktförderung,
Gehaltskürzungen bei LehrerInnen, Einführung von Studiengebühren, höhere
Besteuerung von Pensionsinvestmentfonds, Verdreifachung der Einheitswerte bei
der Erbschafts- und Schenkungssteuer, Erhöhung von Versicherungsprämien infolge
Besteuerung von Rückstellungen der Versicherungen, keine Anpassung des
Pflegegeldes an die Inflation, außerdem kräftige Tariferhöhungen bei Post und
Bahn, die man unter Privatisierungsdruck gestellt hat. Wer hat das gemacht? -
Die Regierung, wo Sie sind, meine Damen und Herren! Das sind Sie! (Aufregung
bei der FPÖ.)
Ja, aber ich bin noch nicht fertig! Moment, Moment, Moment! Das war erst die Regierung
Schüssel I. (Heiterkeit bei der SPÖ.)
Jetzt kommt die Regierung
Schlüssel II! Das liest sich auch so ähnlich wie zum Beispiel:
Pensionsanpassung unter der Inflationsrate! Wow, das sind die kleinen, armen
Leute, die Sie an und für sich so vertreten wollen - offiziell nach außen
wirkend, denn im Inneren haben Sie ja eine andere Politik -, die brauchen das
eh nicht! Weiters die üblichen Pensionskürzungen durch die
Pensionsreform 2003, weitere Tariferhöhungen im Bahnverkehr, Erhöhung des
Pensionsversicherungsbeitrags für Beamte, Erhöhung des
Krankenversicherungsbeitrags für Angestellte, Erhöhung des
Krankenversicherungsbeitrags für PensionistInnen, Erhöhung der Mineralölsteuer,
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