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Landtag, 20. Sitzung vom 04.03.2004, Wörtliches Protokoll  -  Seite 15 von 56

 

Wien eine Lehrstelle haben, auch nicht aus Wien sind.

 

Umso wichtiger ist es aber meiner Meinung nach, dass die rasche Realisierung der Maßnahmen, die beim Arbeitsmarktgipfel vom Herrn VBgm Rieder und Herrn Wirtschafts- und Arbeitsminister Bartenstein besprochen und beschlossen wurden, auch umgesetzt werden. Wenn wir von diesen Maßnahmen sprechen, dann kann ich dazu sagen, dass die Stadt Wien dem Wiener ArbeitnehmerInnenförderungsfonds 42 Millionen EUR zur Verfügung gestellt hat, um eben auf diese Problematik reagieren zu können und es gibt, und das freut mich sehr, eine Zusage auch des Herrn Arbeitsministers, dass es für das AMS Wien zusätzliche Mittel geben wird.

 

Nur, meine sehr geehrte Damen und Herren vor allem der ÖVP, ich würde Sie ersuchen, dem Herrn Minister Bartenstein auch wirklich mitzuteilen, dass hier Eile angebracht ist. Es sind in unserer Stadt so viele Menschen arbeitslos und es ist die Aufgabe (Abg Mag Wolfgang Gerstl: Und was machen Sie in Wien?) des Herrn Arbeitsministers - er nennt sich ja auch Arbeitsminister -, dass er rasch hilft (Aufregung bei der ÖVP.), denn wer rasch hilft, hilft doppelt. Es ist Eile geboten, meine Damen und Herren! (Beifall bei der SPÖ.)

 

Dass Wien unter der sozialdemokratischen Führung am richtigen Weg ist (Abg Kurth-Bodo Blind: Sozialistisch!), das belegen mehrere Studien und ich werde mir erlauben, ganz kurz darauf einzugehen. Wir haben zum Beispiel eine Studie der britischen Forschungsgruppe Economist Intelligence Unit EIU, die uns einige Punkte aufzeigt, die für Wien sehr, sehr wichtig sind und für Wien sehr erfreulich sind. Ich komme dann später noch darauf zu sprechen. Wir haben die Studie von „Mercer“, einer internationalen Beratungsfirma, und wir haben letztendlich auch die Studie über Leben und Lebensqualität in Wien, wo die Wienerinnen und Wiener um die Lebensqualität in unserer Stadt befragt wurden. Alle Ergebnisse dieser Studien sagen aus: Wien ist Lebensqualität pur. Und dass sie das sagen, darauf können wir sehr stolz sein. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Lassen Sie mich ganz kurz zur Studie der EIU etwas sagen. Wien ist laut dieser Studie die lebenswerteste Stadt der Welt gemeinsam mit Vancouver und Melbourne und das, glaube ich, kann sich sehen lassen. Nach ihren Lebensbedingungen wurden bei dieser Studie ausländische Angestellte von global tätigen Unternehmen befragt. Diese Studie dient zur Auswahl von international renommierten Firmen für neue Firmensitze. Grundlage, Parameter dieser Studie sind die Fragen zur medizinischen Versorgung, zur Sicherheit, zur Kultur, zur Umwelt und vor allem auch zur Infrastruktur und in all diesen Bereichen ist Wien Spitze! Auch wenn Sie sich noch so sehr bemühen, Wien immer wieder schlecht zu machen, es wird Ihnen hier nicht gelingen, denn es ist von unabhängigen Experten auch dementsprechend bewiesen. (Aufregung bei Abg Kurth-Bodo Blind.)

 

Bei der zweiten Studie von „Mercer“ werden Sie vielleicht auch wissen, dass es folgendes Ergebnis gegeben hat: Wien ist hinter Zürich und Genf gemeinsam mit Vancouver am dritten Platz und das bedeutet wieder, dass Wien bezüglich Lebensqualität die beliebteste Stadt ist und innerhalb der Europäischen Union den ersten Platz einnimmt.

 

Das hat natürlich in dem Sinn Auswirkungen, dass es auch im Jahr 2003 wieder einen Rekord an Betriebsansiedlungen von internationalen Konzernen und internationalen Firmen in Wien gegeben hat. Über 50 Prozent Zuwachs bei Firmen, die sich in Wien angesiedelt haben, waren es 2002 und es sind auch wieder über 50 Prozent 2003. Diese Firmen haben in Wien zirka 1 000 Arbeitsplätze geschaffen und diese Firmen haben in Wien zirka 1,1 Milliarden EUR investiert. Da sind noch gar nicht die so genannten zusätzlichen Fakten durch die Umwegrentabilität mitenthalten, was sie nämlich auch für Zulieferfirmen vor allem im Klein- und Mittelbetriebsbereich bringen. Es sind dies schwerpunktmäßig die Bereiche IT und Telekommunikation, wo sich 5 Firmen angesiedelt haben, Life Sciences, wo sich 3 Firmen angesiedelt haben, Dienstleistungen mit 19, Handel mit 10 und sonstige mit 3.

 

Um all diese Faktoren aufzählen zu können, was die Firmen dazu bewegt, sich in Wien anzusiedeln, dafür reicht mein Zeitbudget wahrscheinlich bei weitem nicht aus. Aber es sind natürlich nicht nur die so genannten Softfacts, die ich schon erwähnt habe, die dazu führen, dass sich diese Betriebe in Wien ansiedeln, sondern es sind natürlich - und ich möchte fast sagen in erster Linie - die Investitionen, die Wien zum Beispiel in Forschung und Entwicklung getätigt hat und wo die Bundesregierung mehr als säumig ist, sonst würde es vielleicht anders aussehen. (Abg Gerhard Pfeiffer: Also es ist genau das Gegenteil!)

 

Wir haben in Wien in Forschung und Entwicklung investiert und diese Investitionen haben dazu beigetragen und werden dazu beitragen, dass sich weiterhin international renommierte Firmen in Wien ansiedeln werden. So ist zum Beispiel, und das möchte ich hier ganz besonders erwähnen, die Dr Bohr-Gasse, wo wir ein Zentrum für Biotechnologie haben und wo ein breites, ein wirklich breites Spektrum angeboten wird von der Erforschung neuer Krebstherapien über die Entwicklung von neuen Impfstoffen bis hin zur modernsten Chiptechnologie. Wir haben am Standort Vienna Biocenter auch einen Fachhochschullehrgang für Biotechnologie, wo über 1 000 WissenschaftlerInnen aus über 40 Nationen am Campus tätig sind und wo jährlich etwa 200 AbsolventInnen aus den Bereichen Biotechnologie, Biochemie, Molekularbiologie, Mikrobiologie und Genetik ihre Studien beenden. Diese Qualifikationen bringen uns die Firmen nach Wien und sorgen dafür, dass internationale ...

 

Präsident Johann Hatzl (unterbrechend): Sie haben noch eine Minute.

 

Abg Friedrich Strobl (fortsetzend): ... Firmen es für richtig ansehen, sich in Wien anzusiedeln.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, die Zeit, ich habe es vermutet, ist zu kurz. Ich könnte noch die Muthgasse und die Firma Baxter erwähnen, die Ihnen vielleicht auch ein Begriff ist, wo sich Wien gegenüber

 

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