Landtag,
19. Sitzung vom 29.01.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 7 von 48
Hier werden unsere Projekte, wie
ÖkoKauf, wie Ökobusinessplan, wie das Altwaren-Börseprojekt, wie
Reparaturbörse, sicherlich immer im Bereich der EU Eingang finden und hier
beispielgebend sein, um hier wesentliche Grundlagen für die Gesetzgebung auf
EU-Ebene vorzubereiten. Ein wesentlicher Punkt im Bereich der Strategie für die
städtische Umwelt ist, dass jede Hauptstadt Europas über 100 000 Einwohner
einen Umweltplan mit kurzfristigen und langfristigen Zielen zu erstellen hat.
Auch hier ist Wien auf
einem guten Weg in der Vorbereitung eines derartigen Umweltplanes.
Welche konkreten Maßnahmen,
welche gesetzlichen Maßnahmen sind nunmehr im Land Wien geplant? Im
Wesentlichen geht es darum, die auf EU-Ebene erlassenen Richtlinien dann auch auf
Bundesebene umzusetzen. Das heißt, in erster Linie ist hier die
Bundesgesetzgebung gefragt und in zweiter Linie, dann nur mehr aufbauend, die
landesgesetzliche Ebene.
Im Bereich der
Luftreinhaltung ist zu erwarten - und davon gehe ich aus -, dass hier im
Bereich der Heizungsanlagen das Wiener Feuerpolizei- und Luftreinhaltegesetz zu
novellieren sein wird, um hier die Emissionen noch besser an den Stand der
Technik anzupassen.
Im Bereich Naturschutz, da
sind wir, da ist das Land Wien, bereits Musterschüler auch innerhalb
Österreichs, denn die Fauna-Flora-HABITAT-Richtlinie, die
Vogelschutzrichtlinie, Natura 2000, das wurde bereits im Naturschutzgesetz
und im Wiener Nationalparkgesetz vollständig umgesetzt, und hier haben wir alle
unsere Aufgaben ausreichend erfüllt.
Ein wesentlicher Punkt, der
in den nächsten Monaten sehr große Anstrengung erfordern wird, ist die
Umsetzung der EU-Bodenschutzpolitik. Hier übernimmt auch Wien wieder eine
Vorreiterrolle innerhalb von Österreich.
Auf Grundlage der Mitteilung
hin zu einer spezifischen Bodenschutzstrategie, erarbeitet derzeit die
MA 22 einen Entwurf für ein umfassendes Bodenschutzgesetz, das den
gesamten Regelungsbereich dieser EU-Bodenschutzrichtlinie umfasst. Das ist
einzigartig, denn auf Bundesebene gibt es derartige Bestrebungen bis jetzt noch
nicht.
Ein wesentlicher Punkt:
Selbstverständlich für die Umweltmusterstadt Wien ist die nachhaltige Nutzung
und Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen und des Abfalls. Hier ist ein
wesentliches Ziel im 6. Umweltaktionsprogramm, eine Verringerung, eine
Reduzierung des Abfallaufkommens zu erzielen und auch hier zeigt Wien sehr
viele Projekte vor, die dann wiederum in den Bereich der EU-Gesetzgebung
einfließen können.
Ja, und die Transparenz der
Umweltinformation: Das liegt auch mir besonders am Herzen. Auch das nächste
Umweltaktionsprogramm sieht hier entsprechende Strategien und Ziele vor. Hier
wird verstärkter Zugang zu Umweltinformationen, zu den Gerichten und zu den
Öffentlichkeitsbeteiligungen an Entscheidungsverfahren gefordert. Hier wird es
notwendig sein - und die entsprechende Novelle ist in Vorbereitung -, das
Wiener Umweltinformationsgesetz zur Umsetzung dieser
Umweltinformationsrichtlinie der EU auszuarbeiten, und auch auf Bundesebene
wird hier eine entsprechende Anpassung erforderlich sein.
Im Bereich der
Öffentlichkeitsbeteiligung ist hier vorgesehen, dass das Wiener
IPPC-Anlagengesetz novelliert wird, um hier eine entsprechende Transparenz bei
allen Behördenverfahren sicherzustellen. Ein wesentlicher Punkt im
6. Umweltaktionsprogramm ist auch die Integration von Umweltaspekten in
andere Politikbereiche. Auch hier kann sich Wien mit seinen Projekten sehen
lassen: Klimaschutzprogramm, ÖkoKauf, Mitarbeit bei verschiedenen Projekten des
Ludwig Boltzmann-Institutes, um hier die Aspekte der Umwelt und Landwirtschaft
zusammenzuführen.
Insgesamt ist also hier
festzustellen, dass sich das Land Wien auf Grund der Umsetzung seiner
Maßnahmenstrategien auf Grundlage des Vorsorgeprinzips, auf Grundlage des
Nachhaltigkeitsprinzips, sehen lassen kann. Wir sind auf einem guten Weg,
weitere Verbesserungen sind notwendig, entsprechende gesetzliche Maßnahmen sind
in Vorbereitung.
Präsidentin Erika Stubenvoll:
Dankeschön. Wir kommen zur ersten Zusatzfrage. Herr Mag Maresch, bitte.
Abg Mag Rüdiger Maresch
(Grüner Klub im Rathaus): Sehr
geehrte Frau Stadträtin!
Es hat
mich bei der Fragestellung ein bisschen verwundert - weil letztendlich die
Veröffentlichung des Aktionsprogramms schon einige Zeit her ist -, dass es so
lange dauert, bis Sie gefragt werden, was da passieren soll. Aber gut Ding
braucht Weile, warum nicht.
Dazu hätte
ich gerne eine Frage gestellt, weil eine der Grundprinzipien des
Umweltaktionsprogrammes ja die Integration ist, wenn man so will, aber vor
allem die Beteiligung der betroffenen Bürger und Bürgerinnen, das anzuschauen,
hervorzuheben, einzuarbeiten.
Deswegen
meine Frage, Frau Stadträtin: Wie wollen Sie die BürgerInnen an diesem
Umweltaktionsprogramm beteiligen?
Präsidentin Erika Stubenvoll:
Frau Stadträtin, bitte.
Amtsf StRin Dipl Ing
Isabella Kossina: Sehr geehrter Herr Abgeordneter!
Wie gesagt, es steht Ihnen
jederzeit frei, Anfragen an mich zu richten. Wir haben jetzt dieses
Umweltaktionsprogramm behandelt, weil hier tatsächlich Maßnahmen, gesetzliche,
legistische Maßnahmen auf einem guten Weg sind und ich berichte meistens immer
erst dann, wenn etwas schon auf dem guten Weg zum Abschluss ist.
Bei der Bürgerbeteiligung
selbst geht es um die Öffentlichkeitsbeteiligung am Entscheidungsverfahren.
Hier geht es darum, dass das Land Wien das IPPC-Anlagengesetz novellieren wird,
um auch hier öffentliche Transparenz zu gewährleisten.
Präsidentin Erika Stubenvoll:
Dankeschön. Wir kommen zur zweiten Zusatzfrage. Herr Abg Klucsarits bitte.
Abg Rudolf Klucsarits
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Sehr geehrte Frau Stadträtin!
Sie haben jetzt in Ihrer Anfragebeantwortung das
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